Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
Vom Netzwerk:
Ehrengäste«, erinnerte Charrin.
    » Herr Charrin legt großen Wert auf Höflichkeit«, bemerkte Scharech-Par heiter. » Deshalb gibt er auch so einen hervorragenden Botschafter ab.«
    » Arian ist immerhin ein Königssohn.«
    » Er war bereit, sein eigenes Volk zu hintergehen. Was war dieses Bündnis mit mir sonst? Er wusste genau, dass die Schenner es nicht gutheißen würden, Krieg gegen Verbündete zu führen, Freunde vor den Kopf zu stoßen und mit dem Erzfeind zu paktieren. Ein ehrgeiziger Verräter ist er, sonst nichts. Das Blut des alten Brahan ist zu einer übelriechenden Jauche geworden nach all den Jahren. Wo ist übrigens Wea? Müsste sie mit der Fütterung nicht längst fertig sein?«
    Linn, die dem Gespräch mit wachsendem Entsetzen gelauscht hatte, fühlte, wie ihr kalt wurde.
    Arian. Und Nival. Bei Arajas, ausgerechnet die zwei!
    » Habt ihr mir noch etwas übriggelassen?« Wea schwebte mit liebreizendem Lächeln heran.
    » Nun, wie geht es unserem lieben Gast?«, fragte Scharech-Par.
    » Ich habe einen neuen Diener eingestellt, der sich um ihn kümmern wird«, erzählte Wea und zwinkerte Linn zu. » Gerade habe ich ihm alles erklärt.«
    » Ein neuer Diener?«, fragte der König misstrauisch. » Ist er denn zuverlässig und vertrauenswürdig?«
    » Das will ich ihm geraten haben«, meinte die Zauberin. » Doch selbst wenn er über ungeahnte Kräfte verfügen sollte, die meine Banne überwinden können«, sie warf Linn einen scharfen Blick zu, » wird ihm das nichts nützen, denn die Zelle verfügt über ein ganz gewöhnliches Schloss, und ich habe ihm natürlich keinen Schlüssel ausgehändigt. Der Neue kann bloß mit dem Gefangenen sprechen und ihm das Essen durch die Stäbe reichen. Ich habe ihm die Küche gezeigt und mit ihm abgesprochen, was er dem Prinzen bringen darf und was nicht.«
    » Ihr verspürt hoffentlich kein Bedürfnis, Arian zu befreien«, meinte der Zauberer zu Linn. » Hat er Euch nicht, wie ich hörte, aus dem Schloss geworfen? Doch wenn Ihr glaubt, Ihr könntet etwas an Eurem eigenen Königreich wiedergutmachen, seid versichert, dass meine Anweisungen für jeden hier gelten. Auch und besonders für Euch.«
    Linn nickte, ihre Gedanken rasten. Arian hier. Wie hatte Nival bloß reagiert, als er erkannte, um wen er sich kümmern sollte? Er hatte behauptet, von allem Groll geheilt zu sein, aber konnte irgendjemand so geheilt sein?
    Der König verputzte in aller Seelenruhe sein Meeresungeheuer, und sie musste warten, bis er den beiden Frauen die Erlaubnis zu gehen erteilte.
    » Bestimmt möchtest du den Prinzen sehen«, meinte Wea. » Er ist so hübsch – und so wütend! Ob es ihn noch wütender macht, dich hier anzutreffen?«
    » Du kannst ihn wohl nicht ausstehen?«, fragte Linn, die in ihrem Herzen danach forschte, was sie selbst empfand. Aber außer der dumpfen Angst davor, was geschehen würde, wenn Nival seinem Peiniger gegenübertreten musste, konnte sie rein gar nichts empfinden.
    » Er hat meine Heimatstadt angegriffen, hast du das vergessen? Ich jedenfalls nicht. – Geh den Gang hinunter, die zweite Abzweigung links. Du wirst es nicht verfehlen.« Weas Gesicht verriet, dass sie gerne dabei gewesen wäre, wenn der Prinz erkannte, dass er nicht der einzige Schenner hier in Tijoa war.
    Linn eilte über den abschüssigen Gang, der in einer weiten Spirale abwärts führte. Türen säumten ihn zu beiden Seiten, Abzweigungen gab es kaum, daher fand sie die richtige Kreuzung auf Anhieb. Mit hämmerndem Herzen stand sie vor der nächsten Tür und zog sie schließlich behutsam auf.
    Der kleine Vorraum war mit Fellen ausgelegt. Nival saß in einer Ecke und rührte in einer kleinen Schüssel. Er trug die grüne Maske, trotzdem fragte sie sich, ob der Prinz ihn nicht einfach erkennen musste, so sehr war seine Körperhaltung die des Narren. Versunken zog er Kreise mit dem Löffel.
    Sie beachtete Arian nicht, der bei ihrem Eintreten aufsprang. » Nival?«, fragte sie leise.
    » Die Zauberin hat mir erklärt, dass es umso bitterer wird, je länger man rührt«, sagte er. » Es ist Wildberilie, wer hätte das gedacht? Sie können hier leider nichts Besseres damit anfangen, als Nahrungsmittel zu verderben.« In seiner Stimme war etwas Dunkles; was auch immer er da zubereitete, bitterer als dieses finstere Brennen in seinem Blick konnte es kaum sein.
    Nein, er nahm es nicht leicht. Hatte sie das denn erwartet, es gehofft?
    » Linnia!«, rief der Prinz. Er steckte in einem verrußten,

Weitere Kostenlose Bücher