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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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diese Weise umgebracht werden. Oder er hätte zwei Herzen.«
    » Wie ein Drache?«, rief Arian. » Kein Mensch hat zwei Herzen!«
    » Ich habe mich getäuscht«, murmelte Gah Ran. » Oh bitter, bitter getäuscht! – Hast du je gesehen, wie er zaubert? Das hat mich auf die falsche Spur gebracht, dabei hat er uns allen gesagt, wer er ist. Antworte mir, Linn! Hat er je selbst gezaubert?«
    » Er ist der größte Zauberer von ganz Tijoa!«
    » Sagt wer?«
    » Er wäre doch sonst nie König geworden«, wandte Arian ein.
    » Dich habe ich nicht gefragt!«, herrschte ihn der Drache an. » Also? Er hatte mit Chamija eine mächtige Zauberin an seiner Seite, bis vor kurzem. Kann sie nicht für ihn gezaubert haben?«
    Linn erinnerte sich daran, wie Scharech-Par die Schatzkammer geöffnet hatte. Aber sie hatte nur mitbekommen, dass er etwas geflüstert hatte. Vielleicht war es auch bloß eine Anweisung gewesen – für eine unsichtbare Person, die ganz in der Nähe war? Könnte Chamija seine Duelle für ihn bestritten und ihn zum König gemacht haben? Selbst beim Kampf gegen Ojia Ban, als Linn die Sänfte zum Absturz gebracht hatte, war Chamija zugegen gewesen. Wozu brauchte er Wea? Kein einziges Mal hatte Linn erlebt, dass Scharech-Par auch nur Licht gemacht hätte.
    » Er hatte kein Messer, kein Schwert, überhaupt keine Waffe«, sagte sie. » Und er benutzt nur goldenes Besteck.«
    » Da haben wir unseren Zauberer«, stöhnte Gah Ran. » Oh, ein Zaubertrick ganz besonderer Art! Deshalb folgen ihm die Drachen. Nicht, weil er ihnen etwas versprochen hat. Sondern weil sie es müssen, weil sie seinem Ruf Folge leisten müssen, wie schon seit unvorstellbaren Zeiten. Er ist der König, Linn, der König der Drachen. Scharech-Par hat nicht gelogen, er ist in der Tat Larans Erbe. Er ist ein Drache.«
    » Aber ich dachte … keiner kann sich verwandeln?«
    » Das kann er wohl auch nicht«, murmelte Gah Ran. » Warum hat ihn der Fluch nicht getroffen? Er muss noch ungeboren gewesen sein, im Leib seiner Mutter. Dort konnte ihn der Bann nicht berühren, aber nach seiner Geburt musste er teilhaben an unserem Schicksal, und auch ihm blieb der Zugriff auf seine Macht verwehrt. Seit achthundert Jahren ist er ein Mensch und sucht nach der Schuppe seines Großvaters, um seine Kraft zu erlangen und endlich ein Drache zu sein. Ein ValaNaik, hilflos wie ein Kind … o SaiHara! Wenn ich nicht verbannt wäre, hätte ich es gewusst!«
    » Wenn ich meine Magie noch hätte, dann hätte ich gespürt, dass er kein Zauberer ist«, sagte Linn. Gah Rans Betroffenheit griff auf sie über. » Wenn kein Drache ohne seine Zustimmung handeln kann, dann war er es doch, nicht wahr? Der mein Dorf zerstören ließ. Die Wut der Drachen, die er als Grund anführte, war seine eigene Wut … Ach, Gah Ran! Was jetzt?«
    » Wie, Scharech-Par ist ein Drache?«, fragte Arian verstört. » Was ist das schon wieder für ein seltsamer Betrug? Wovon sprecht ihr?«
    Gah Ran starrte ihn mit wild rollenden Augen an. » Ich vergaß, dass unser Freund hier unsere Geheimnisse mit anhört. Ha!« Seinem Rachen entfuhr eine kleine Flamme, die Arian zurückspringen ließ.
    » Wenn wir den König der Drachen gegen uns haben, werden wir unseres Lebens nicht mehr froh. Wir haben einen Gegner, der nicht ruhen wird, denn Drachen sind nachtragend, wer wüsste das besser als ich? Laran war ein arroganter, selbstgerechter Widerling, und wenn sein Sohn nach ihm geraten ist – was offenkundig der Fall ist, und ebenso unter Menschen aufgewachsen, noch dazu unter Chamijas Fuchtel! –, dann ist er eine schlimmere Plage, als wir befürchtet haben. Nicht irgendein Zauberer, gegen den die Drachen sich wenden könnten, wenn er sie enttäuscht, sondern eine Bestie, die nichts von Gnade oder Gerechtigkeit weiß.«
    » Scharech-Par ist Larans Sohn?«, fragte Arian. » Was für eine absurde Behauptung! Laran ist seit achthundert Jahren tot und hatte keinen Sohn!«
    » Ist er denn überhaupt sein Kind?«, fragte Nival. » Wer weiß, wie viele Generationen dazwischenliegen. Vielleicht gibt es noch mehr ValaNaiks, vielleicht ist einer dabei, der ihn in die Schranken weisen könnte.«
    Gah Ran starrte Nival an. » Ich vergesse immer wieder, wie klug du bist«, sagte er anerkennend. » Drachen sind nicht besonders fruchtbar, aber achthundert Jahre sind eine lange Zeit. Selbst wenn es nur alle zwei, drei Jahrhunderte einen Nachkommen gegeben hätte, wären das schon vier weitere ValaNaiks. Ein einziger würde

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