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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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Alles wurde dunkel, rauschte um sie, riss an ihr. Ihre Lungen drohten zu bersten, der Schmerz wurde nahezu unerträglich. Grüne und rote Streifen zogen an ihr vorbei. Dann brodelte es wie unter einem Wasserfall, und sie brachen wieder an die Oberfläche. Der Klammergriff löste sich.
    Sie fiel nach vorne, schnappte nach Luft, hustete. Neben ihr rappelten sich die anderen auf. Erst langsam wurde die Umgebung klarer. Eine Grotte. Über ihnen wölbte sich grünlich schimmernder Fels. Sie waren aus einem Wasserbecken aufgetaucht, das schwarz und sprudelnd schäumte. Der rote Drache prüfte seine Flügel und beäugte dann die drei Menschen.
    » Was macht der denn hier?«, fragte er.
    » Das frage ich mich auch«, sagte Nival.
    Der Prinz schüttelte seine nassen Kleider.
    » Ich stand direkt hinter ihr. Du hast mich einfach ergriffen, du Scheusal! Was wird das? Eine neue Entführung? Wen gedenkt ihr zu erpressen?«
    » Ruhe!«, befahl Gah Ran. » Dieses Gewölbe ist recht hellhörig. Die Brandung schützt uns, aber ich will nichts riskieren. Wir sind gar nicht so weit vom Palast entfernt.«
    » Hier hast du dich versteckt?«, fragte Linn. Sie suchte Nivals Blick. Er hatte ihr nie erzählt, wo der Drache sich verbarg, während sie beide im Palast gewesen waren.
    Nival schüttete gerade das Wasser aus seinen Schuhen. Er wirkte blass und schien zu frieren.
    » Hast du es ihm gesagt?«, wollte Gah Ran wissen.
    » Was?« Nival hob den Kopf.
    Linn seufzte. » Ich hatte noch keine Gelegenheit dazu.« Sie schälte sich aus ihrem vollgesogenen dicken Pelzmantel und trat auf ihn zu. Es hätte nicht so sein sollen. Vor den anderen. Nass und frierend. Aber noch länger konnte sie es ihm nicht verschweigen. » Es gibt eine gute Nachricht. Und mehrere schlechte.«
    » Der Plan ist also missglückt«, sagte er.
    » Ja, leider. Chamija ist tot, glaube ich. Und wie gesagt, Scharech-Par ebenfalls. Der Stein des ValaNaik ist wertlos geworden, und mein Bruder ist neben mir wohl der meistgehasste Mensch bei den Drachen … Aber das ist nicht alles. Nival, Mora ist … sie ist tot.«
    Er schwieg. Er wurde still, so lange, bis sie Angst bekam und nach seinen kalten Händen griff.
    » Nival?«
    » Und die gute Nachricht?«, fragte er leise.
    » Der König ist am Leben.«
    » Was?« Arian trat näher. » Mein Vater lebt? Wie das? Ich habe ihn selbst zu Grabe getragen!«
    » Ich weiß nicht.« Sie war nicht bereit, ihm Näheres zu erzählen oder irgendetwas, das ihn auf die Idee brachte, Nival könnte der Narr sein, den er so grausam hatte foltern lassen. Es war furchtbar genug, dass sie beide hier zusammen sein mussten.
    » Tote stehen wieder auf«, sagte Gah Ran. » Das ist bald keine Seltenheit mehr. Ich habe deinen Bruder belauscht, Linn, und es gibt noch eine schlechte Nachricht. Scharech-Par ist nicht tot. Er macht es sich gerade auf dem Thron von Lanhannat bequem. Die Drachen sind nicht hinter uns her, weil wir ihnen in die Quere gekommen sind, sondern wir müssen davon ausgehen, dass Scharech-Par eine Klinge im Rücken nicht einfach so hinnimmt und dir diesen kleinen Ausrutscher keineswegs verzeiht. Nicht bis in alle Ewigkeit, würde ich sogar sagen. Er wird sich rächen wollen, glaub mir. Aber hier sind wir für eine Weile sicher, da …«
    Der Prinz unterbrach ihn ungeduldig. » Mein Vater lebt? Lügt er? Alle Drachen lügen! Was ist das für eine grausame Täuschung?«
    Linn hatte nur Augen für Nival. Der immer noch reglos dastand und die Nachrichten auf sich wirken ließ. Mora tot. Chamija tot. Scharech-Par nicht und ebenso wenig der König.
    Sie wagte nicht, ihn zu berühren, obwohl sie ihn so gerne in den Arm nehmen wollte. Aber sie hatte nicht vergessen, wie er sie stets abwies, wenn er verletzlich war.
    » Nival?«, flüsterte sie.
    Er nickte langsam. » Es … es geht mir gut.« Er schüttelte sich, als könnte er so das Wissen um Moras Tod einfach abstreifen, und wandte sich an Gah Ran. » Was ist das für eine Geschichte mit Scharech-Par? Hat ihn ein Zauber geschützt?«
    » Nichts hat meine Klinge aufgehalten«, sagte Linn. » Er hatte keinen Bann um sich. Ich habe das Blut auf seinem Rücken gesehen.«
    » Ein Stich mitten ins Herz«, sagte der Rote. » Du hast ihn getötet, wie man einen Drachen tötet. Warum?«
    » Keine Ahnung. Ich hatte nur diesen Dolch zur Hand, und er wollte Rinek erschlagen. Ich habe es einfach getan. Er war tot!«
    » Es sei denn«, murmelte Gah Ran, » du hast sein Herz verfehlt, und er kann nur auf

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