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Die Drachenkämpferin 01 - Im Land des Windes

Titel: Die Drachenkämpferin 01 - Im Land des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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des Wassers unter das Joch des Tyrannen zu zwingen, jenes Land, das von allen freien Ländern am ungeschütztesten ist, da es über kein eigenes Heer verfügt und auf die Truppen aus dem Land der Sonne angewiesen ist. An der Grenze erfolgen die Einfälle in immer kürzeren Abständen. Bis jetzt ist es uns zwar immer noch gelungen, den Feind zurückzuwerfen. Doch der Preis, den wir dafür entrichten, ist hoch: Die Zahl der Opfer übersteigt jedes Maß. Ich hatte eine Reihe von Unterredungen mit den Herrschern Galla und Astrea. Alle Nymphen sollen dazu aufgerufen werden, einen magischen Schutzwall an der Grenze zu errichten. Das ist ihre einzige Waffe. Doch wie lange wird sie Bestand haben können?«
    Das Ratsmitglied Sate, ein Gnom aus dem Land der Sonne, unterbrach ihn: »Und was schlägst du vor?«
    Seit Sennars Aufnahme in den Rat hatte ihm Sate stets nur Verachtung entgegengebracht. Leider war er da nicht der Einzige.
    Der junge Magier schwieg lange. Er ließ den Blick von einem zum anderen wandern, gab sich dann einen Ruck und sprach: »Uns bleibt nichts anderes übrig, als Hilfe zu erbitten von den Völkern der Untergetauchten Welt.«
    Statt des von Sennar erwarteten erstaunten Gemurmels erhob sich ein wahrer Sturm der Entrüstung.
    Sate ergriff auch für alle anderen das Wort: »Von der Untergetauchten Welt?« Mit höhnischer Stimme wandte er sich an die Versammlung. »Vielleicht ist es der Aufmerksamkeit unseres Kollegen Sennar entgangen, dass die Untergetauchte Welt während des Zweihundertjährigen Krieges beschlossen hat, jeden Kontakt zu uns abzubrechen. Nun ist unser lieber Sennar aber auch noch sehr jung. Dieses historische Detail wird ihm einfach nicht geläufig sein!«
    Im Versammlungssaal war hier und da Gelächter vernehmbar.
    Sate bedachte Sennar mit einem kalten Blick. »Mein junger Kollege, wir wissen gar nichts mehr über diesen Kontinent. Ja sogar die Erinnerung daran, wie man dorthin gelangen könnte, hat sich verloren.«
    Beifälliges Gemurmel erhob sich. Sennar schüttelte den Kopf. Nick aufgeben, macb weiter. »Der Tyrann ist für alle eine Gefahr, auch für die Untergetauchte Welt. Und allein sind wir ihm nicht gewachsen.«
    Die Nymphe, die das Land des Wassers vertrat, ergriff das Wort. »Man hat dort beschlossen, sich von uns abzuwenden, Sennar. Warum sollten sie ihre Meinung ändern? Nein, sie können nicht vergessen, dass es einmal einen Eroberungsversuch vonseiten der Aufgetauchten Welt gab. Außerdem - wie sollten wir sie erreichen?« Sennar entnahm seinem Beutel eine Pergamentrolle. »Dieses Schriftstück habe ich in der Bibliothek des königlichen Palastes gefunden. Es handelt sich um eine Landkarte, auf der die ungefähre Position des untergetauchten Kontinents verzeichnet ist.« Die Karte wanderte von Hand zu Hand. Sie war ungenau, alt und verschlissen.
    »Also wenn er glaubt, hiermit die Untergetauchte Welt finden zu können ...«, bemerkte einer.
    Sennar ballte die Fäuste und erklärte mit lauter Stimme: »Ich jedenfalls möchte der Zerstörung unserer Welt nicht tatenlos zusehen! Aus diesem Grund wurde ich Mitglied dieses Rates! Der Tyrann kommt seinem Ziel immer näher. Und allein können wir ihn nicht aufhalten. Ich weiß sehr wohl, dass viele Generäle Allianzen mit anderen Heeren ablehnen. Und ich weiß auch, dass viele aus eurem Kreis und viele Regenten eigentlich zu stolz sind, um die Untergetauchte Welt um Hilfe ...«
    Eine entrüstete Stimme unterbrach ihn. »Was erlaubst du dir, Jüngling? Wie kannst du uns bloß so etwas unterstellen?!« Doch Dagon brachte den Zwischenrufer mit einer Geste zum Schweigen.
    Sennar sammelte sich einen Moment und fuhr dann fort. »Dahinter steht, dass wir uns nicht vor jenen erniedrigen wollen, die sich einst von uns abwandten, und dass der Rat der Magier einen Verlust seines Einflusses zugunsten des Heeres befürchtet. Aber auf solche Einwände antworte ich nur: Davon will ich gar nichts wissen. Jetzt ist nicht mehr die Zeit für Machtspiele. Ich weiß ja selbst, dass es sich um ein fast aussichtsloses Unterfangen handelt. Doch ich will nichts unversucht lassen. Wenn dies der einzige Weg ist, um allen Geschöpfen der Aufgetauchten Welt neue Hoffnung auf ein Überleben zu geben, so bin ich bereit, ihn zu gehen. Und ihr?«
    Er hatte gesagt, was er zu sagen hatte. Sein Herz hämmerte in der Brust, als er jetzt Platz nahm. Ein langes Schweigen senkte sich über die Versammlung.
    Als Erster erhob sich der Rat aus dem Land des Meeres. »Und

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