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Die Drachenkämpferin 01 - Im Land des Windes

Titel: Die Drachenkämpferin 01 - Im Land des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Gassen, Menschen, die vorüberhasteten, Flüchtlinge, die die Umhereilenden auf Schritt und Tritt belästigten. Das Ganze wirkte chaotisch und beengend.
    Irgendwann deutete Fen auf ein Gebäude, das verglichen mit den anderen Bauwerken im Land der Sonne überraschend schmucklos wirkte: die Akademie. Nihal prägte es sich gut ein. Gleich am nächsten Tag würde sie bei Raven vorsprechen. Sie kamen in einer Herberge unter, die nur über wenige Zimmer verfügte, und einen Augenblick lang hoffte Nihal, die Nacht in einem Raum mit Fen verbringen zu können. Natürlich teilte sie dann aber das Zimmer mit Sennar. Da es nur ein Bett hatte, richtete sich der Zauberer sein Lager auf dem Fußboden.
    Keinem der beiden gelang es, in den Schlaf zu finden.
    Es war Sennar, der irgendwann das Schweigen brach. »Schläfst du?«
    »Nein.«
    »Ich kann auch nicht schlafen. Ich mache mir Gedanken, ob ab morgen alles anders sein wird. Ob sich unsere Wege von nun an trennen.«
    Nihal lächelte. »Ich habe keineswegs die Absicht, meinen Lieblingsfeind zu verlieren. Aber du als Ratsmitglied wirst vielleicht zu beschäftigt sein, um mich mal mit deinem Besuch zu beehren.«
    »Ach, zwischen dem einen oder anderen Zauberkunststück wird sich vielleicht noch ein wenig Zeit erübrigen lassen ...« Und schon flog Nihals Kopfkissen in seine Richtung. Bereits zu früher Stunde waren Nihal und Fen in den noch menschenleeren Gassen Makrats unterwegs zur Akademie.
    Der Ritter schien nicht in seiner gewohnten Stimmung. Er wirkte angespannt, und Nihal spürte, dass sie, wäre es nach ihm gegangen, diese absurde Geschichte am besten ganz vergessen hätten. Hin und wieder blickte er sie aus den Augenwinkeln heraus an, doch sie schritt entschlossen weiter aus, vollkommen konzentriert auf das, was vor ihnen lag.
    Sie trug ihren langen schwarzen Umhang, unter dem nur das Schwert hervorschaute, mit der Kapuze, die von ihrem Gesicht nicht viel erkennen ließ. Nicht weniger düster war die Kleidung, die sich unter dem Umhang verbarg: Leibchen und Beinkleider, beide aus Leder, und ebenfalls ganz in strengem Schwarz. Wie ein Rachengel fühlte sie sich, und sie hatte sich geschworen, diese Art Trauerkleidung erst wieder abzulegen, wenn die Schreckensherrschaft des Tyrannen überwunden wäre.
    Über einen weiten Vorplatz erreichten sie das auf quadratischem Grundriss errichtete Akademie-Gebäude mit seinem hohen zweiflügeligen Portal, vor dem zwei junge, mit Hellebarden bewaffnete Soldaten Wache standen.
    »Wir kommen zu einer Unterredung mit dem General des Ordens, dem hochverehrten Raven«, erklärte Fen.
    Nihal hatte das Gefühl, dass das Abenteuer nun tatsächlich begann: Was würde sie alles einsetzen müssen, um das zu erreichen, was sie sich so fest vorgenommen hatte? Eine der beiden Wachen verschwand, um sie anzumelden, und kehrte kurz darauf schon wieder zurück: »Der General ist bereit, euch zu empfangen. Ihr könnt im Audienzsaal auf ihn warten.«
    Nihal fühlte sich befangen: An die kleinen Räume in Salazar gewöhnt, kam sie sich in diesem immensen Audienzsaal winzig wie ein Insekt vor. Zwei Säulenreihen unterteilten ihn in drei Schiffe, und hätte sie versucht, eine dieser Säulen zu umarmen, hätte sie wahrscheinlich nicht einmal die Hälfte umfassen können. Das ganze Ambiente schien darauf ausgerichtet, den Besucher, der zur Audienz empfangen wurde, so einzuschüchtern, dass er sich wie ein Nichts fühlte.
    Fast eine Stunde warteten sie, und irgendwann begann Nihal, nervös zu werden: »Was ist dieser General eigentlich für ein Mensch?«
    »Jähzornig, dünkelhaft, engstirnig«, antwortete Fen knapp.
    »Nicht schlecht für den Anfang ...«, versuchte Nihal zu scherzen. Aber weiter zu fragen hatte sie keine Gelegenheit mehr, denn endlich betrat der so lange erwartete Raven den Raum.
    Er trug eine goldene Rüstung, die mit Edelsteinen übersät war. Wie kann man bloß in einer solchen Rüstung kämpfen?! fragte sich Nihal. Aber als wenn das noch nicht gereicht hätte, trug er auf dem Arm ein Hündchen mit langem Fell, das er in einem fort liebkoste und streichelte.
    Der oberste General nahm auf einem Sessel im hinteren Teil des Saales Platz. »Mein lieber Fen«, begann er mit affektierter Stimme, »welch eine Ehre, dass mir ein Held wie du seine Aufwartung macht. Wie man mir berichtet, stabilisiert sich nun allmählich die Lage an der Front zum Land des Windes. Das ist erfreulich. Die Kunde von der Eroberung des Landes hat uns in große Sorge

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