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Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers

Titel: Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Als sie später im Gemeinschaftszelt beim Essen saß, schnappte sie eine seltsame Unterhaltung zwischen ein paar hinter ihr sitzenden Fußsoldaten auf.
    »Und er behauptet das weiterhin?«
    »Und ob! Und wir hatten doch überhaupt keine Ahnung!«
    »Also, ich kann mir das einfach nicht vorstellen. Ich meine, wir reden hier von Dola! Wenn das wahr wäre, müsste man sich wirklich Sorgen machen ...«
    »Wer weiß schon, ob das stimmt? Klar ist nur, dass Ido noch kein Wort zu der Angelegenheit gesagt hat. Aber würde mich jemand beschuldigen, mit dem Feind gemeinsame Sache gemacht zu haben, würde ich doch alles daran setzen, ihn zu widerlegen ...«
    Ruckartig drehte sich Nihal um. »Wovon sprecht ihr?«, fragte sie erregt.
    »Ach, über nichts Besonderes ...«, antwortete einer der Soldaten verlegen.
    »Ich will wissen, worüber ihr redet!«, wiederholte Nihal.
    »Wir reden über Dola«, ergriff ein anderer das Wort. »Seit er hier ist, verlangt er unablässig nach Ido. Er will ihn unbedingt sprechen.«
    Nihal spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht stieg. »Wozu?«
    »Er meint, sie würden sich schon seit Langem kennen ..., sie hätten Seite an Seite gekämpft«, berichtete der Soldat weiter.
    »Das ist eine Lüge!«, rief Nihal. Ein stechender Schmerz in der Seite nahm ihr den Atem, hinderte sie aber nicht daran, zu den Krücken zu greifen und sich hochzuziehen. »Wo ist dieser Wurm?« »Auf der Westseite des Lagers, bei den anderen Gefangenen ... Der Kommandant hat aber befohlen, dass ...«
    Die Worte des Soldaten erreichten sie schon nicht mehr. Sie war bereits mit großen Schwüngen auf den Krücken davongeeilt.
    Als sie ihr Zelt betrat, war Laio damit beschäftigt, ihr Schwert zu polieren.
    »Na, wie kommst du mit den Krücken zurecht?«, fragte er mit einem Lächeln, das sofort aus seinem Gesicht wich, als er Nihals Blick sah. »Was ist denn passiert?«
    Nihal antwortete nicht. Sie nahm ihm das Schwert aus der Hand und verschwand. Laio trat vor das Zelt. »Warte, Nihal!« Er sah ihr nach, wie sie sich entfernte, schüttelte dann ratlos den Kopf und ging wieder hinein.
    »Lass mich rein!«, befahl Nihal der Wache. Sie war blass und schweißgebadet. Auf dem Verband um ihren Brustkorb zeigte sich ein roter Fleck.
    »Ich habe aber Anweisung ...«
    »Lass mich rein!«, wiederholte sie.
    »In Ordnung, aber halt mich da raus«, grummelte der Soldat. Er zuckte mit den Achseln und öffnete die Tür zu dem Holzverschlag, der als Arrestzelle diente.
    Als sie eintrat, umfing sie der Gestank abgestandener, fauliger Luft. Die Zelle war düster, denn die schmalen Lichtstrahlen, die durch die Ritzen zwischen den Brettern einfielen, vermochten den Raum kaum zu erhellen. Das Mädchen trat zögerlich einige Schritte vor, stolperte und fiel der Länge nach hin.
    Zwischen den Holzwänden hallte ein Lachen wider. Langsam tauchte aus der Dunkelheit die Gestalt eines Gnomen auf, so muskulös, dass es schon unnatürlich wirkte. Um die Handgelenke und Füße lagen schwere Eisenketten, und sein Körper war mit Wunden übersät, doch das schien ihm nichts auszumachen. Seine Frettchenaugen blickten Nihal verächtlich an.
    »Kriechst du eigentlich immer auf dem Boden herum, Halbelfe?«
    Wütend streckte Nihal ihr Schwert zu ihm aus. »Schweig! Auch wenn ich stolpere - von uns beiden liegst du in Ketten, Dola!«
    »Welch kalte Wut«, kicherte Dola. »Vielleicht tut der Tyrann doch gut daran, dich zu fürchten.« »Der Tyrann weiß gar nicht, wer ich bin.«
    »Er kennt dich nicht, fürchtet dich aber. Deswegen lässt er ja auch nach dir suchen«, murmelte der Gnom. »Was meinst du, wie lange du dich noch vor ihm verstecken kannst? Nein, es nützt dir gar nichts, dass du mich besiegt hast, denn bald schon wird euch alle die Hölle verschlingen. Und du kannst deinen Vorfahren Gesellschaft leisten. Ihr seid erledigt, Halbelfe.«
    Nihal trat so nahe an Dola heran, dass die Klinge ihres Schwertes seine Brust streifte. »Was verbreitest du da über meinen Lehrer?«
    »Deinen Lehrer?«, fragte Dola ungläubig. »Dann hat Ido dich also gelehrt, wie ... Das wundert mich, er war doch noch nie ein guter Krieger.«
    Nihal überwältigte der Zorn. »Wie kannst du dir erlauben, Idos Ehre zu besudeln, du Wurm?«
    Dola lachte schallend. »Ehre? Welche Ehre? Ido ist ein Verräter! Viele Jahre stand er im Sold des Tyrannen. Und er stand auch beim Massaker an den Halbelfen an unserer Seite.« »Was redest du da?!«, schrie Nihal.
    »Dein Lehrer hat an der

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