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Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers

Titel: Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Lage auch wünschen. Er war immer für mich da, wenn ich ihn brauchte, etwa in der Nacht, als Fen gefallen war. Nun bin ich an der Reihe und werde ihm bei der schwersten Entscheidung seines Lebens zur Seite stehen. Aber nicht mehr. Und wenn er beschließt, seine Träume zu begraben, werde ich ihn nicht daran hindern, das schwöre ich dir. Mir geht's nur um eine ... ja, moralische Unterstützung.« »Soll ich dir mal was sagen, Nihal? Wenn das wirklich so wäre, wie du behauptest, würde ich ja mit mir reden lassen. Aber ich glaube eben nicht, dass du der Versuchung widerstehen kannst, Pewar mal ordentlich die Meinung zu sagen.«
    Mit einer mürrischen Geste strich sich Nihal die Haare aus der Stirn, und Ido brach ganz unerwartet in Gelächter aus. »Ach, Nihal, ich nehm dich doch nur auf den Arm! Warum machst du eigentlich immer so ein langes Gesicht? Hast du denn kein Fitzelchen Humor?« Nihal errötete verlegen. »Dann ... ist es also in Ordnung, wenn ich eine Weile unterwegs bin?« Ido seufzte. »Ja, sicher. Geh nur. Tu, was du willst. Ich weiß doch ohnehin, dass du letztendlich immer deinen Kopf durchsetzen wirst. Und das ist vielleicht auch richtig so. In jungen Jahren will man die Ratschläge der Alten doch gar nicht hören, und ich komme auch so langsam in ein gewisses Alter ...«
    »Ach, du bist doch noch ein Jüngelchen«, scherzte Nihal.
    Der Gnom versetzte ihr einen liebevollen Klaps. »Ja, ja, mach du nur deine Witze.« Nihal lächelte. Ido war kantig und direkt, aber nur wenige verstanden sie so wie er. Nelgar hatte beschlossen, neben Nihal einen weiteren Mann freizustellen, einen einfachen Soldaten namens Mathon, mit dem sie zuvor höchstens zwei, drei Worte gewechselt hatte. Laio hingegen kannte ihn recht gut und freute sich, dass er sich ihnen anschloss.
    Frühmorgens, mit den ersten Strahlen einer milden Frühlingssonne, die vom bevorstehenden Sommer kündete, bestiegen sie ihre Pferde und machten sich auf den Weg durch den Wald. Laio blickte zurück und beobachtete, wie das Lager nach und nach verschwand und von den Bäumen verschluckt wurde. Als sich das Laubwerk ganz hinter ihnen geschlossen hatte, fragte er sich wehmütig, ob er diesen Ort wohl jemals wiedersehen würde. Nein, er durfte jetzt nicht schwach werden! Und so richtete er den Blick nach vorn und bereitete sich innerlich vor auf die erste wirklich große Schlacht seines Lebens.

9. Im Strudel
    Als die Piraten wieder in See stachen, waren fast alle Bewohner der Insel auf den Beinen. Sie drängten sich auf dem winzigen Landungssteg aus - nicht mehr als vier Holzbrettern -, der zaghaft in die leicht aufgewühlte See hinausragte.
    Moni bahnte sich einen Weg durch die Menge und trat zu Sennar. »Ich bin gekommen, um deiner Expedition meinen Segen mitzugeben, junger Magier. Ich hoffe, dich siegreich heimkehren zu sehen«, sagte sie, während sie ihm eine Hand auf die Schulter legte.
    Es war ein sonniger Tag, und weithin sichtbar flatterten die blutroten Segel des Piratenschiffes im Wind. Sennar blickte zum Kapitän am Bug und zu Aires am Steuer und ließ seine Haare wehen. Er lächelte.
    Es dauerte nicht lange, und die Umrisse der Vanerien waren am Horizont verschwunden. Und wieder beherrschte das Meer unangefochten das Panorama. Tagelang war keine Wolke zu sehen, geschweige denn irgendeine andere Abwechslung. Vor diesem allgegenwärtigen, bedrückenden Blau gab es kein Entrinnen.
    Zäh vergingen die Tage, und Zeit zum Nachdenken gab es mehr, als allen guttat. Sennar fühlte sich eingesperrt in einem Käfig aus Wasser und Himmel. Mittlerweile wusste er aber auch, welche anderen Seiten der Ozean zeigen konnte, und so war Furcht eine treue Reisegefährtin. Häufig ertappte er sich dabei, wie er sich den Tod vorstellte, dem er vielleicht entgegenfuhr: wie das Wasser in seine Lungen eindrang und das Salz in Rachen und Nasenflügeln brannte, das Gefühl des Erstickens und der Machtlosigkeit, das Wegbleiben der Luft, die nicht enden wollenden Minuten des Todeskampfes und schließlich die Bewusstlosigkeit-wie eine Befreiung. Was blieb, war seine Leiche, von Fischen zerfressen, von Strömungen mitgerissen, von der Brandung entstellt. Obwohl er sich dagegen wehrte - diese Bilder quälten ihn immer wieder. Nicht nur für Sennar war die Atmosphäre bedrückend. Von der Furcht, die auf dem Schiff lastete, blieben noch nicht einmal Rool und Aires verschont.
    Mehr als ein Pirat hatte versucht, den Kapitän zur Umkehr zu bewegen. »Die Million haben wir

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