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Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers

Titel: Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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die Gegenwart eines anderen Magiers. Deliahs Worte, die er vor seiner Zelle an Varen gerichtet hatte, kamen ihm wieder in den Sinn. »In einigen Tagen wird er seine Kräfte wiedererlangen.«
    Sennar öffnete seine Hand, schloss die Augen und sprach leise eine Zauberformel. Und schon flackerte auf seiner Handfläche ein blaues Feuerchen. Ein zufriedenes Lächeln huschte über sein Gesicht. Du bist wieder ganz der Alte. Jetzt los, an die Arbeit.
    Unter seinem Gewand zog er ein Säckchen hervor und leerte es auf seine Handfläche: Das Klimpern von zehn Silbermünzen unterbrach die Stille im Raum. Ondine seufzte und drehte sich auf die andere Seite. Der Magier verteilte die Münzen auf dem Boden, sprach langsam und feierlich eine Litanei, und schon begannen sie, sich zu einem Kreis anzuordnen. Sennar betrachtete sie aufmerksam. Nichts. Hab ich mich vielleicht geirrt? Mehrere Male wiederholte er die Formel, bis sich der Kreis zu drehen begann und bald immer schneller wurde. Na also! Eine der Münzen hob vom Boden ab, die Oberseite färbte sich langsam schwarz, und in der Mitte tauchte eine flammend rote Rune auf: Ein Kreuz, das von einem langen vertikalen Strich durchschnitten wurde.
    Unverzüglich hielt Sennar inne. Sogleich verschwand die schwärzliche Färbung, die Münze fiel zu Boden, und die anderen kamen schlagartig zum Stehen.
    Wie betäubt saß der Magier in dem dunklen Raum, atmete kaum und nahm den Kopf zwischen die Hände.
    Der Tyrann. Er war also bis hierher vorgedrungen.
    Wie ein kleines Mädchen unter der Decke zusammengekauert, schlief Ondine tief und fest. Sennar, blass und mit dunklen Augenringen, beugte sich über sie und rüttelte sie sanft. Das Mädchen streckte sich und blinzelte mit den Lidern, um die Augen an den Schein der Laterne zu gewöhnen. Als sie den Freund erblickte, richtete sie sich besorgt auf. »Was ist geschehen?« Sennar setzte sich zu ihr aufs Bett. »Ondine, bitte hör mir jetzt mal aufmerksam zu.« »Was hat denn der Graf gesagt?«
    »Nun, man wird mich bald holen kommen und zum König bringen ...«
    »Dann wurde dir also die Audienz gewährt!«
    Sennar legte ihr die Hände auf die Schultern. »Ich möchte, dass du dieses Zimmer heute nicht verlässt. Egal, was passiert. Hast du verstanden?«
    Ondine starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. »Was ist denn los, Sennar?« Jede Silbe betonend, forderte sie der Magier auf: »Tu, was ich dir sage, und warte hier auf mich. Es wird alles gut.«
    Sie legten ihn in Ketten und stießen ihn durch die Gasse, die die Menge freigab: Männer, Frauen, Kinder - neugierige und verschreckte Gesichter. Sennar blickte sich suchend um, konnte aber nichts entdecken.
    Im Palast führte man ihn durch einen endlos langen, von türkisfarbenem Licht durchfluteten Flur. Längs der Wände, unter einem schwindelerregend hohen Gewölbe, hatten sich zwei Reihen von Lanzenträgern aufgebaut.
    Sennar war angespannt. Schweißtropfen perlten auf seiner Stirn, und sein Mund war wie ausgetrocknet. Ein Tropfen fiel auf den prächtigen Teppich und hinterließ einen kleinen dunklen Punkt. Bleib ruhig, ruhig und gesammelt. Jetzt galt es, nicht nur den König zu überzeugen, sondern auch jede Regung um ihn herum aufmerksam wahrzunehmen. Es ging um sein Leben und um das der gesamten bekannten Welt.
    Der Flur mündete in einen riesengroßen Saal. Die Wände waren rot wie Blut, und das Licht fiel durch eine transparente Gewölbedecke mit kleinen Kreuzrippen. Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich eine hohe Glastür. Die Wachen rissen sie auf und stießen Sennar hindurch ins Freie, auf den Platz, auf dem die öffentlichen Audienzen abgehalten wurden. Dabei handelte es sich um eine Art Amphitheater, endlos weit und voller Menschen. Ein gläserner Steg führte mitten hindurch bis zu einer mächtigen, nur über eine Treppe erreichbaren Bühne von mindestens sechs Ellen Höhe, auf der ein den Blick beherrschender Thron aus blauem Kristall stand. In der Mitte des Steges blieben die Wachen stehen. Sennar spürte, wie seine Knie weichwurden. Seine Gedanken wurden immer verworrener. Verzweifelt versuchte er, etwas aus der Menge aufzunehmen, doch Aufregung, Furcht und die enorme Weite des Ortes ließen es nicht zu. Ihm wurde schwindelig.
    Nicht weit vor ihm stand der Graf.
    »Hier stimmt etwas nicht, Varen!«, rief er ihm zu.
    »Ruhe da!«, brachte ihn eine Wache zum Schweigen, und versetzte ihm einen Stoß. Der Graf hatte ihn nicht gehört. Dreht Euch um! Ich bitte Euch,

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