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Die Drachenkämpferin 03 - Der Talisman der Macht

Titel: Die Drachenkämpferin 03 - Der Talisman der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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schwierigen Unternehmen beizustehen, ist einer davon.« »Wer soll deinen Platz einnehmen?«, fragte die Nymphe Theris. Soana erhob sich von ihrem Sessel. »Solange Sennar fort ist, stelle ich mich als Vertretung zur Verfügung.« Dagon dachte lange nach. »Einverstanden«, erklärte er schließlich. »Sennar, ich stimme deinem Aufbruch zu. Doch wisse: Der Rat behält sich das Recht vor, dich nicht wieder in seinen Reihen aufzunehmen, wenn du Zurückkehrst.«
    Sennar nickte.
    Nihal starrte in die Flammen, die mit ihrem rötlichen Schein die bitterkalte Nacht erhellten. Der Nebel, der sie umgab, schien alles verschluckt zu haben.

2. Aelon oder Von der Unzulänglichkeit
    Als sich Nihal und Sennar am nächsten Morgen in die Sümpfe wagten, wurden sie bald immer mutloser. Der Nebel war so dicht, dass sie kaum die Hand vor Augen erkennen konnten, und sie mussten darauf achten, beieinander zu bleiben, weil sie sonst Gefahr liefen, sich nicht wiederzufinden.
    Sie kamen sich vor wie in einer anderen Welt. Die Luft roch widerlich, und der Boden war derart von Feuchtigkeit durchtränkt, dass sie bei jedem Schritt bis über die Knöchel einsanken. Allein das Quaken der Frösche und das Krächzen der Raben durchbrachen die Stille.
    Je länger sie unterwegs waren, desto mühsamer schleppte sich Nihal vorwärts. Irgendwann blieb sie zurück. Als Sennar es bemerkte, machte er kehrt und ergriff ihre Hand.
    »Was ist ...?«
    »So können wir uns nicht verlieren«, antwortete der Magier. »Wenn wir bloß genau wüssten, wo sich das Heiligtum befindet, könnte ich uns hinzaubern.« »Solch einen Zauber beherrschst du?«
    »Ja, aber es geht nur für kurze Entfernungen und für Orte, deren genaue Lage ich kenne. ›Flugzauber‹ heißt das, obwohl man dabei eigentlich gar nicht fliegt.« »Hört sich gut an.«
    Sennar lächelte. »Eines Tages werde ich's dir beibringen.«
    Schnell verloren sie ihr Zeitgefühl. Um sie herum war alles grau in grau, und es kam ihnen so vor, als wären sie Stunde um Stunde nur im Kreis gelaufen. Ein Baum war wie der andere, alle Steine sahen gleich aus.
    Mit einem Mal brach die Finsternis herein, und es war Nacht. Inmitten der Sümpfe irrten sie umher und hatten nicht die leiseste Ahnung, wie weit es noch sein mochte. Hier ein Nachtlager aufzuschlagen, war unmöglich, sie mussten einen Unterschlupf finden, doch in dieser feuchten Weite war das leichter gesagt als getan. Nihal wusste nicht mehr, wo Sennar genau war, bis plötzlich eine Lichtkugel in der Hand des Zauberers aufleuchtete und sein Gesicht erhellte, er wirkte erschöpft und mitgenommen, die Narbe auf seiner Wange, die Nihal ihm vor mehr als einem Jahr in einem Wutanfall beigebracht hatte, stach aus seinem blassen Gesicht hervor. Seine blauen Augen strahlten jedoch Zuversicht aus.
    »Hier in den Sümpfen können wir nicht schlafen«, meinte er, »aber wir werden schon eine Lösung finden. Halte durch!«
    Vom Schein seiner Lichtkugel geleitet, stapfte der Magier wieder los.
    Noch eine Weile streiften sie umher, bis Sennar irgendwann auf einen Felsblock deutete, der aus den Sümpfen herausragte, breit genug, um sich darauf ein behelfsmäßiges Lager einzurichten. Sie legten sich, in ihre Umhänge gewickelt, nieder und versanken bald schon, von Müdigkeit überwältigt, in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
    Am nächsten Morgen war Nihals Stirn schweißgebadet, und ihre Schläfen glühten. Die Wunde schien nicht heilen zu wollen.
    »Halb so wild, wir sind ja sicher bald am Ziel«, entgegnete sie auf Sennars besorgten Blick.
    »Nein, so können wir nicht weiter. Du hast dich überanstrengt. Am besten geben wir Laio Bescheid und suchen uns irgendein Dorf. Wenn es dir dann besser geht, machen wir uns noch mal auf den Weg.« Nihal schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe keine Ruhe, bis wir nicht den ersten Edelstein gefunden haben. Danach kann ich mich immer noch erholen«, erklärte sie und wollte sich erheben, spürte jedoch sofort, dass ihre Beine zitterten. Sennar nötigte sie, sich wieder hinzusetzen. »Wenn du unbedingt weiterwillst, muss ich dich wohl oder übel tragen.«
    Wieder schüttelte Nihal den Kopf.
    »Es ist doch immer wieder das Gleiche mit dir«, verlor Sennar die Geduld. »Du musst dir endlich auch einmal helfen lassen. Deshalb habe ich mich doch dazu durchgerungen, aus dem Rat auszutreten. Ich wusste ja, dass du mich brauchst.«
    Schließlich gab Nihal klein bei und ließ sich von ihrem Freund auf die Schultern nehmen.
    Auf diese Weise

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