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Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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zu sehen waren. Es dauerte eine ganze Weile, bis er wieder zu Atem kam. Thunin musterte ihn feindselig.
    »Warum folgt Ihr uns?«, fragte er scharf und hielt schon wieder drohend die Axt in den Händen. »Ist das in dieser Stadt so üblich, friedlichen Reisenden hinterherzuspionieren? Feine Sitten habt Ihr hier.«
    »Verzeiht«, sagte der Mann mit rauer Stimme und hustete. Mit gequälter Miene massierte er sich den schmerzenden Hals. »Ich sollte mich vorstellen. Mojewsky ist mein Name, Cewell Mojewsky.« Er deutete eine Verbeugung an, ohne die gefährliche Axt aus den Augen zu lassen. Dann straffte er den Rücken und fuhr mit kräftigerer Stimme fort. »Ich bin auf der Suche nach ein paar mutigen Abenteurern, die einen kleinen Auftrag für mich ausführen. Ihr seid mir bei Terfu gleich aufgefallen, und daher machte ich mich auf, Euer Domizil hier in der Stadt zu erfahren, um Euch mein Angebot zu unterbreiten.«
    Mit jedem Wort wurde seine Stimme sicherer, seine Haltung stolzer. Offensichtlich hatte er sein inneres Gleichgewicht wieder gefunden. Rolana stemmte die Hände in die Hüften und trat einen Schritt näher. Misstrauisch ließ sie den Blick über den Vornehmen wandern.
    »Worum geht es denn bei Eurem Angebot?«, fragte sie, denn sie konnte sich nicht denken, was dem Edlen an dem bunt zusammengewürfelten Haufen als Empfehlung für einen Auftrag aufgefallen sein konnte.
    »Das besprechen wir am besten bei einem reichlichen Mahl auf meinem Gut vor der Stadt«, antwortete Cewell glatt und ließ den Blick wohlgefällig über die junge Frau gleiten.
    Rolana schürzte unwillig die Lippen, doch Cay strich sich über seinen immer hungrigen Magen und nickte, und auch Ibis und Thunin schienen nichts gegen den Vorschlag einzuwenden zu haben. Ein Lächeln huschte über die sauber rasierten Wangen des Kaufmanns. Er strich sein Gewand glatt und winkte den Gefährten, ihm zu folgen.
    Sie nahmen Mojewsky in ihre Mitte und schritten mit ihm zum Osttor, wo sie in einem Mietstall ihre Pferde untergestellt hatten. Auch das Tier des Kaufmanns stand hier in einer eigenen Box, ein feuriger Rappe, der sicher einen prallen Beutel Goldstücke wert war. Sobald sie die Katen und halb verfallenen Hütten der armen Bauern, die sich vor der Stadtmauer angesiedelt hatten, hinter sich gelassen hatten, gab Cewell seinem Pferd die Sporen. Wie ein Pfeil flog es davon, so dass nicht einmal Rolanas Fuchsstute mit ihm Schritt halten konnte. Auf der nächsten Anhöhe zügelte er den edlen Rappen, um auf die Gefährten zu warten und ihnen die Gelegenheit zu geben, einen bewundernden Blick auf sein Anwesen und die Ländereien zu werfen.
    Als Thunin sie endlich eingeholt hatte, ritten sie langsam den grasigen Hügel hinunter, der sanft bis zum Strand hin abfiel. Das Meer zu ihren Füßen war glatt und glänzte in der Junisonne. Nur die kleinen Boote der Fischer unterbrachen das schimmernde Blau. Bald erreichten sie den Eichenhain, in dem sich, um einen quadratischen Hof angeordnet, Haus und Lagerscheunen des reichen Kaufmanns erhoben.
    Weit im Süden schien die gleiche Junisonne durch die bunten Scheiben der in Spitzbogen zulaufenden Fenster in einen großen Raum. Ein dürrer Mann mit einem scharfkantigen Gesicht, einer vorstehenden Adlernase und stechenden schwarzen Augen schritt unruhig über die roten Steinfliesen. Die weiten, mit goldenen Runen bestickten Gewänder schlotterten um seinen Körper. Die Lippen waren mürrisch zusammengepresst.
    Unvermittelt blieb er vor einem Marmortisch mit geschwungenen, schmiedeeisernen Füßen stehen, auf dem ein samtschwarzes Kissen lag. Auf den weichen Stoff gebettet ruhte eine Kristallkugel, in der das Bild einer schönen schwarzhaarigen Frau erschien.
    »Du hast versagt!«, schrie der Mann. »Durch dein Ungeschick hast du zwei Jahre sorgfältiger Planung verdorben!«
    Er tobte in wilder Wut.
    »Herr«, drang die Stimme der Frau deutlich aus der Kristallkugel. »Verzeiht mir, Meister, es war nicht meine Schuld. Ich habe mich streng an Eure Anweisungen gehalten, großer Astorin. Ich kann mir nicht erklären, wie das passieren konnte.«
    Die demütige Furcht in ihrer Stimme besänftigte ihn ein wenig.
    »Sein Gedächtnis war leer! Keine Bilder, keine Worte, keine Erinnerungen. Ich fürchte, es ist Euch jemand zuvorgekommen.«
    Astorin knurrte wütend. »Er hat auf seiner Reise etwas herausgefunden, und nun ist es für immer verloren!«
    »Nicht für immer, großer Meister«, schmeichelte die Frau und lächelte

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