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Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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gedrängt und verteidigte sich mühsam mit seinem Schwert gegen einen rohen Kerl in bunten Pluderhosen, der ihn mit seinem Säbel attackierte. Sarah und zwei Stallknechte lagen reglos am Boden, einer der Piraten verfolgte einen weiteren Knecht. Er hatte seine Mistgabel fallen gelassen und lief in Todesangst davon. Drüben am Lager kämpfte einer von Cewells Kaufmannsgehilfen, ein anderer lehnte reglos an der Gartentür. Aus dem Lagerhaus tauchten nun drei Piraten auf, voll beladen mit Stoffballen und Ledersäckchen, die von wertvollem Inhalt kündeten. Schwer beladen mit Beutestücken strebten sie dem Landungssteg zu. Flammen schlugen aus dem Dach des Wohnhauses, und nun quollen auch aus dem Lager dunkle Rauchwolken.
    Wild stürmte Cay über den Hof auf Cewell zu, hob sein Schwert und schlug im Vorbeireiten mit einem gewaltigen Hieb dem Piraten den Kopf von den Schultern. Der Tote machte noch einen Schritt vorwärts, dann kippte er wörtlos um. Vom Grauen geschüttelt brach der Kaufmann zusammen und übergab sich. Cay sprang vom Pferd und stürzte sich auf den Angreifer, der dem Kaufmannsgehilfen geradeeinen tiefen Stich in die Schulter verpasste, so dass dieser mit einem Aufschrei seine Waffe fallen ließ, Ibis setzte dem Seemann nach, der noch immer dem flüchtenden Knecht folgte. In rasantem Ritt schleuderte sie ihm den Wurfdolch nach, der ihm mit Wucht bis ans Heft zwischen die Schulterblätter fuhr. Der Pirat brach zusammen. Rasch wendete die Elbe ihr Pferd und sprengte zurück, um Thunin zu helfen, der versuchte, die drei Plünderer aufzuhalten.
    In all dem Chaos kniete Rolana bei Sarah nieder, deren Wunde nur noch schwach blutete. Mit all ihren Kräften und ihrem Glauben kämpfte sie um das Leben, das langsam aus dem Körper der Frau entwich. Sie betete inbrünstig, aber vergeblich. Es war schon zu viel des Lebensblutes vergossen, und mit all ihrem Willen und all ihrer Kraft konnte sie den Tod nicht mehr aufhalten, der ihr Sarah entriss.
    Voller Bedauern ließ Rolana von der Toten ab, denn es gab andere, die ihrer dringender bedurften. Die junge Priesterin eilte über den Hof, doch ein quälender Schmerz folgte ihr. Sie waren zu spät gekommen. Leichtfertig hatten sie sich billigem Vergnügen hingegeben und das Schicksal versucht, und nun war Cewells Gattin tot.
    Besorgt beugte sich Rolana über den Stallknecht, der am Boden lag, und tastete nach dem Schlag seines Herzens, doch schon ein Blick in seine starren Augen machte ihr klar, dass auch für ihn jede Hilfe zu spät kam. Sie sah sich nach Cewell um. Seine Verletzungen schienen nicht lebensbedrohend, und auch der Jüngling mit dem Stich in der Schulter brauchte nicht sofort Heilung. Cay hatte ihn von seinem Angreifer befreit und war nun auf dem Weg zu Thunin und Ibis, die noch mit den drei Plünderern fochten.
    Da fiel Rolanas Blick auf den Jungen, der reglos am Gartentor zusammengesunken war. Sie eilte zu ihm hinüber und nahm ihn behutsam in die Arme. Dieses Mal jedoch blieb die Priesterin Sieger im Kampf gegen die Mächte des Todes. Obwohl sie einer Ohnmacht nahe war, breitete sich ein warmes Gefühl der Erleichterung in ihr aus. Der Junge würde leben.
    Der Kampfeslärm verstummte, und in die plötzlich eintretende Stille erhob sich das Knistern und Brausen des Feuers. Die Reste des Wohngebäudes kapitulierten vor dem Flammenmeer und stürzten in sich zusammen. Funken stoben in den Himmel. Der Wind trug die düsteren Wolken auf das Meer hinaus.
    Der Kapitän stand mit dem Fernrohr in der Hand an der Reling und beobachtete die unerwartete Wendung des Kampfes. Er fluchte laut und gab dann Befehl, noch zwei Boote zu Wasser zu lassen, um seinen Männern zu Hilfe zu eilen. Das erste Beiboot mit der Gefangenen erreichte gerade das Schiff. Die Männer hatten rote Gesichter und waren schweißnass. Eilig schafften sie die junge Frau an Bord. Refos folgte ihnen und kletterte unbeholfen die Strickleiter hinauf.
    »Wir segeln sofort ab«, befahl er barsch. »Der Auftrag ist ausgeführt.«
    »Ich bin hier der Kapitän, und ich gebe auf diesem Schiff die Befehle! Meine Männer sind noch da drüben, und ich werde ihnen jetzt Hilfe schicken.«
    Refos lief rot an. Er hatte Angst, dass diese unerwartete Wende seinen Auftrag gefährden könnte, und das gab ihm den Mut zurückzuschreien.
    »Ihr könnt Euren Männern nicht mehr helfen. Bis die Boote drüben ankommen, sind sie alle tot. Der Narbige hat eindeutige Befehle gegeben, und auch Ihr werdet sie befolgen!«
    Der

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