Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
Vom Netzwerk:
zu seiner Linken emporragen und sog mit einem tiefen Atemzug die Luft ein. Nichts Außergewöhnliches schien an diesem kalten Morgen in der Luft zu liegen. Und doch war das Gefühl stehenzubleiben deutlich. Daaria stand vor ihm und wartete geduldig. Staer’cui ging das kurze Stück zurück und blickte dann den kleinen, unscheinbaren Pfad hinauf. Dann erinnerte er sich an die Worte des Druiden: „Vertraue deinem Instinkt.“
    „Werden die Pferde das schaffen?“, wandte Daaria ein.
    Wie sich herausstellte, schafften die Pferde den steilen Aufstieg. Anfangs war der kleine Weg tatsächlich sehr schwer zu begehen, da einzelne, von größeren Felsen verdeckte Teile mit Eis bedeckt waren. Dann wurde der Pfad allerdings etwas breiter und die wenigen Stellen, die dann noch steil waren, waren mit einem Holzgeländer ausgestattet, das am Berghang aufgestellt worden war. Das Geländer war in gutem Zustand, was Staer’cui und Daaria darauf schließen ließ, dass der Weg häufig genutzt wurde. Ihr Aufstieg dauerte einen halben Tag. Als die Sonne gerade dabei war unterzugehen, passierten sie einen großen Felsen, der wie die Nase eines Riesen über den Hang ragte. Dahinter sahen sie, in den Stein des Berges hineingehauen, eine Siedlung.

73. Zurück in die Dunkelheit

    ier zu schlafen war verrückt, aber es gab An’luin auch eine gewisse Befriedigung. Sie würden sicherlich großen Ärger bekommen, in den Kerker geworfen werden, vielleicht würde auch der zugenagelte Deckel des „Topfes“, des von Rabecs benutzen Verlieses, geöffnet werden und Bran, Ha’il und er würden hineingeworfen werden, damit Darren Ghaigh weiterhin Ankilan regieren würde können. Aber auf der anderen Seite wurden die ehemaligen Schlafräume der Königin nicht genutzt und so mussten sie einfach nur leise sein, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Essen zu besorgen war da schon eine andere Geschichte. An’luin wusste wo die Küche war, aber von ganz oben im Schloss nach ganz unten zu gelangen war auch in der Nacht kein leichtes Unterfangen. Das Gute war, dass bisher jeden Abend festlich gespeist worden war und genügend Reste von Darren und seinen Handlangern übrig blieben, so dass man diese von den Tellern klauben konnte, ohne dass es auffiel. Aber auf Dauer war dieses Versteckspiel kaum auszuhalten und so trat, nach dem ersten Hochgefühl, das Labyrinth durchdrungen zu haben und in einen Kamin im Westflügel hinausgetreten zu sein, eine leicht angespannte Stimmung zu Tage.
    An’luin saß auf dem weichen Federbett der Königin und wippte ungeduldig mit den Füßen. Grimmig schaute er zu Ha’il herüber. „Ich verstehe das nicht. Wir können doch nicht einfach nur warten und darauf hoffen, dass sich eine gute Gelegenheit ergibt. Das hat schon die letzten vier Tage nicht funktioniert. Die Chance, dass wir irgendwann entdeckt werden, wird so aber immer größer.“
    Bran schaute vorsichtig hinter dem Vorhang aus dem Fenster heraus. Er würde sich aus dem Streit heraushalten, so wie immer.
    „Wir können nicht aus dem Zimmer stürmen und den nächstbesten Schergen Ghaighs schnappen. Wenn der dann nichts weiß, dann haben wir ein echtes Problem. Wir müssen die richtige Gelegenheit abwarten und zuschlagen.“
    „Aber wenn wir nichts tun und hier drinnen bleiben, dann wird es niemals eine gute Gelegenheit geben“, wandte An’luin ein. Ha’il hob die Hände. „Dann geh‘ hinaus und frage jemanden, wie die Dinge stehen. Wir haben schon Glück, dass wir hier gelandet sind. Wir sollten unser Glück nicht überstrapazieren.“
    Tatsächlich hatten sie sich am zweiten Tag ihrer Ankunft in unnötige Gefahr begeben. An’luin war auf den Gang geschlichen und in Richtung der Haupttreppe gegangen, um Neuigkeiten aufz uschnappen. Auf einmal hatte sich vor ihm eine Tür geöffnet und eine Dienstmagd war auf den Gang getreten - zum Glück, ohne sich umzudrehen. An’luin war daraufhin direkt zurück in das Zimmer geeilt, aus dem er gekommen war und in dem sie nun nach Tagen immer noch hockten.
    „Mir reicht es“, sagte An’luin mit fester Stimme, „ich werde heute Abend raus gehen und dann hole ich mir den erstbe sten Bediensteten und frage ihn aus.“
    „Und wenn er nichts weiß? Was machst du dann? Ihm die Ohren abschneiden? Ihn töten?“
    An’luin erschrak bei dem Gedanken, jemanden Unschuldigen töten zu müssen. Niemals würde er das tun können. Aber er wollte um keinen Preis länger in dieser Kammer bleiben, ohne wenigstens versucht zu haben

Weitere Kostenlose Bücher