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Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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„eisernen Matronen“ legte. Hinter vorgehaltener Hand machte man sich im Allgemeinen über diese Frauen lustig, niemand aber wagte dies in der Gegenwart derselben, da diese als äußerst aufbrausend galten. Ketill war froh, sie als seine Verbündete zu haben.
    Sobald er in den Saal eingetreten war, standen die Männer auf und neigten ihre Köpfe. Ketill schritt instinktiv nach vorne in Richtung des Tischendes in der Mitte. Der ganze Raum war mit Menschen gefüllt und doch war kein Ton zu hören. Während er die Reihen der Bänke abschritt , mit seinem Gefolge im Schlepptau, flüsterte ihm Eyvind von hinten zu: „Die erwarten jetzt eine Rede von dir, König. Hast du dir etwas überlegt?“ Schweißtropfen bildeten sich auf seiner Stirn. Bisher hatte er sich nur Strategien ausgedacht, mit denen man die Stadt Throndje zurückerobern konnte. Er hatte sich noch nicht damit beschäftigt, dass man erst die Menschen gewinnen musste, die man dazu zu Felde führen konnte.
    Er schaute um sich in die erwartungsvollen Blicke der Männer aus allen Teilen des Landes. Nur wenige von ihnen kan nte er, unter anderem Hrafn und Tosti, die ihn beide freundlich anblickten. Andere wie die zwei rothaarigen Männer, die nicht voneinander zu unterscheiden waren - wahrscheinlich kamen sie aus den Skanse-Bergen - schauten grimmig.In der hinteren rechten Ecke saß ein Haufen recht verlottert aussehender langer Gestalten, die aus Karlshavn kommen mussten, was die blauen Bänder, die sie in ihre Zöpfe eingebunden hatten, andeuteten. Es gab Männer und vereinzelt auch Frauen aus allen Teilen West-Norrs und so stolz das Ketill auch machte, so sehr drückte die Menge der Anwesenden auch auf sein Pflichtgefühl. All diese Menschen musste er leiten und führen. Und wenn er sie in den Kampf schickte, dann bedeutete dies, dass er einige von ihnen auch in den Tod schickte.

    Haug trat neben ihn an den Tisch und fing an zu reden. „Männer und Frauen aus allen Teilen Ulhalas. Im letzten Winter erreichte uns die schreckliche Botschaft, dass Throndje von den Drakingern eingenommen und die gesamte Königsfamilie ermordet wurde. Groß war die Trauer unter uns, denn wir fürchteten, dass auch Ketill Stikleson, Sohn unseres Ortes und Verwandter des Königs unter den Opfern sein würde. Dann aber, als die Ernte des Sommers schon eingefahren war und wir uns auf einen kalten, grauen Winter einstellten, erfuhren wir, dass Ketill noch am Leben war – besser noch, dass er sogar auf dem Weg zu uns sei. Wir waren gewillt ihn aufzunehmen und vor den Häschern des elenden Thorgnyr zu schützen. Doch kam er nicht als Bittsteller, sondern als König, der seinen Thron einfordert. Und dazu wollen wir ihm verhelfen.“

    Die Menge in der Halle fing an sich zu rühren. Einige Leute klopften hörbar mit ihren schweren Fäusten auf den Tisch, andere riefen „Hört, hört“, „König Ketill“ oder Ähnliches. Nur ein Mann in der einen Ecke des Saales blieb schweigsam sitzen, wie Ketill jetzt bemerkte.
    Haug fuhr fort: „Mor gen, ihr Männer und Frauen Ulhalas, werden wir Pläne schmieden, aber heute lasst uns den König erst ankommen und begrüßen. Hoch sollst du leben, König Ketill.“

    Nun erhoben sich alle von ihren Plätzen, hoben ihr Horn an und riefen wieder Ketills Namen. Nur der eine Mann in der Ecke spuckte auf den Boden.
    Ketill wusste, dass nun ein paar Worte von ihm verlangt wurden, damit die Menschen, die er später führen sollte, wus sten, mit wem sie es zu tun hatten. Er räusperte sich.
    „Männer und Frauen aus Ulhal a. Ich sehe Männer aus Dalhaug, von den Miccum-Bergen, Freunde aus Viklesund, Skanfurt, Hoegatal und West-Dursa. Kurz, ich sehe Menschen aus ganz Ulhala, die…“
    „Halt dein vorlautes Maul, du ungezogener Bengel.“
    Die Menge war erstarrt. Der bisher schweigsame Mann aus der Ecke war schwankend aufgestanden und nun konnte Ketill seine Konturen besser erkennen. Er sah etwas schäbig aus, wirkte unsicher auf den Beinen und in seinem Bart hingen einzelne Mettropfen. Sein Gesicht war rund und etwas aufgeweicht, blonde, fettige Strähnen hingen an den Seiten herab, allerdings war sein Haarkranz schon ausgedünnt. Er trug die einfache Bauerskluft der Leute von hier: eine Wolltunika und eine Wollhose. Das Fehlen jeglicher Silberreifen an seinem Arm ließ darauf schließen, dass dieser Mann nie an einem Raubzug teilgenommen hatte. Was Ketill aber am deutlichsten auffiel, waren seine immer noch strahlenden blauen Augen.
    „Gehst fort

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