Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)
Lanze niemals mehr erschienen. Er hatte noch einmal seine Eltern gesehen und er hatte Starkir gesehen. In einer weiteren Vision hatte er mit Thorgnyr gesprochen, dem er damals zusammen mit St einn das Runenschwert versprochen hatte. Es war keine schöne Vision gewesen. Thorgnyr hatte Ketill an einen Baum gebunden und angefangen ihm mit einer Axt einzelne Finger abzutrennen und dabei zu lachen.
Doch all diese Visionen hatten Archa’itur nicht im Geringsten interessiert. Er wollte einen weiteren Hinweis auf die Lanze. Der bittere Geschmack des Breis arbeitete sich von seiner Zunge bis zum Gaumen vor. Er lehnte sich an den Runenstein und wartete.
Als er sich in seinem Haus auf dem trockenen Stroh wiederfand und die Augen öffnete, sah er, wie der Druide gerade dabei war die Kohlen in der Feuerstelle mit einem Eisenstab zu drehen. Er musste husten. Archa’itur kam an seine Seite und gab ihm Wasser aus einer Holzkelle. Nod trank und sa gte: „Ich habe sie gesehen.“
Es regnete schon wieder als der Druide die Decken mit einem Ledergurt hinter dem Sattel befestigte und Nod noch einmal prüfend auf die Ledertaschen an den Seiten des Pferdes blickte. Irgendwo in den Bergen sollte die Drachenlanze sein, so hatte der alte Mann ihm seine Visionen gedeutet, im Gebirge von Bar’thur. Das war keine sehr genaue Angabe, denn das Gebirge erstreckte sich einmal quer durch Ankilan, vom Osten bis in den Westen. Aber Archa’itur hatte auch gesagt, dass sich die Lanze in einem Dorf, das sehr hoch gelegen wäre, befinden müsse – und da kamen nur ein paar in Frage, die der Alte ihm auf einer Karte eingezeichnet hatte. Und so würde er jetzt die Straße in den Süden nehmen, die zunächst am Meer entlangführen und dann eine Biegung nach Osten nehmen würde, wo er nach einer langen Reise zunächst in Khal’iur ankommen würde.
Nod schaute sich um und sah auf das Haus seiner Eltern, dass er, kaum dass er es wieder instand gesetzt hatte, wieder verlassen würde. Ein Gedanke kam in ihm hoch, so willkürlich, dass es sich gar nicht einmal wie ein eigener Gedanke anfühlte: „Ich werde das Haus wieder mit Leben füllen.“ Er gab dem Pferd die Sporen.
39. Auf Abwegen
s mochte für eine Königin angemessen sein bequem zu reisen, aber Cathyll hätte diese lahme Kutsche lieber gegen ihren Schimmel Eiswind ausgetauscht. Auch die strickende Ma’an, die ihr gegenüber saß, hatte keine ber uhigende Wirkung auf sie, ganz im Gegenteil. Die Fragen, die zu beantworten Ma’an kein Interesse hatte, hätte Bran, der neben der Kutsche auf seinem eigenen Pferd ritt, aus mangelnder Kenntnis der Sachlage nicht beantworten können. Und so stammelte Cathyll die ganze Zeit vor sich hin:
„ Ha’il Usur wird die Audienzen nicht hinbekommen. Er hat ja keine Ahnung…, naja er hat schon Ahnung, aber die Leute werden ihn trotzdem nicht respektieren. Und wenn jetzt eine Abordnung der Scicth kommt, wie wird Darren Ghaigh sich als Stadthalter machen? Wird er sie in Schimpf und Schande fortjagen? Bei der Sonne, ich hätte ihn noch ausführlicher instruieren sollen…Und was ist, wenn eine Nachricht aus Aquist kommt, die mein Handeln erfordert?“
Ma‘an legte ihre Hand auf ihren Arm. Sie war nicht gut mit Worten, aber sie hatte immer eine beruhigende Wirkung auf sie. Es machte Cath einfach verrückt, dass sie mit dieser Kutsche nur so langsam vorankamen. Gerade mal ein paar Meilen hatten sie am ersten Tag hinter sich gebracht, was allerdings auch damit zu tun hatte, dass ihre Abfahrt aus Sicherheitsgründen verschwiegen worden war. Cathyll hasste es, ihr Volk belügen zu müssen, aber selbst Balain hatte ihr eindrücklich nahegelegt, ihre Abwesenheit erst kund zu tun, wenn sie bereits in Mal Tael angekommen war. Es gäbe immer Feinde, so hatte Balain gesagt, auch wenn man noch nichts von ihnen wisse.
Darren würde erst in drei Tagen in die Hauptstadt von Ankilan kommen . Er musste in seinem Lehen erst einige Dinge regeln, aber Ha’il Usur und die anderen hatten übereinstimmend erklärt, dass es für Cathyll besser sei, gleich zu reisen. Alle schienen angesichts ihres Zustandes etwas beunruhigt zu sein, nur An’luin hatte sich, wie üblich, eher zurückgehalten und sich eines Urteils enthalten. Cathyll hoffte, dass er mit seiner Aufgabe wachsen und nicht nur abnicken würde, was der Than von Kelgh bestimmte.
„Wie weit kommen wir heute, Bran?“ Sie hatte den Kopf aus der Kutsche gesteckt, zunächst g eblendet von der Sonne, die, wenn sie zu
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