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Die Drachenperle (German Edition)

Die Drachenperle (German Edition)

Titel: Die Drachenperle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marlies Lüer
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Erweckung herbeizuführen. Mir erschien er zu jung als er kam, aber das Zeitfenster schließt sich immer schneller.“
    „Wir müssen Erfolg haben“ bekräftigte Darorah. „Er ist der letzte in der Linie der großen Heiler. Er muss einfach zu seinem wahren Selbst erwachen, denn die Alternative wäre bitter.“
    Kimkimdraorkim schwebte nun in die Mitte des Tisches und funkelte hell. „Ich fühle jetzt in der Nähe des Erlösers eine unerwartete, weitere Präsenz. Sie mag den Ausschlag geben. Ob zum Guten oder zum Schlechten, kann ich jetzt noch nicht sagen.“
    Madox, Darorah und Issyrle waren verblüfft. Wer außer ihnen nahm noch Einfluss auf Makoto?
     
    Als Makotos Schlaf nach Stunden immer flacher wurde, spürte er , wie sich etwas Flauschiges an ihn drückte. Mit geschlossenen Augen streichelte er über dessen Körper und zog es mit einem wohligen Seufzer in seine Arme. Es war wie früher, als er noch ein kleines Kind war. Er durfte immer einen Welpen mit auf den Strohsack nehmen, dessen Gegenwart ihn nachts wärmte und tröstete . Die Behaglichkeit wich in dem Maße, wie Makoto wacher wurde. Als ihm die Ereignisse des Vorabends wieder einfielen, öffnete er seine Augen und sein Atem beschleunigte sich. War das alles wirklich geschehen , oder verlor er den Verstand? Er fühlte sich geistig erschöpft und war in einer seltsam apathischen Gefühlslage.
    Der Junge setzte sich auf und betrachtete regungslos das Wesen, das ihn nun schwanzwedelnd begrüßte. „Wer bist du denn, kleiner Freund? Dein Anblick zerstreut jeden meiner Zweifel. Das alles hier kann nicht real sein. Und, um alles in der Welt, was für ein putziges, bizarres Geschöpf du bist! “ Makoto musste breit lächeln und die Apathie wich ein wenig. „Du hast ungefähr das Gesicht eines Esels, die großen Füße einer Ente und den Körper eines kleinen, dickbäuchigen Drachens. Dein Schwanz wackelt wie der eines Hundes, selbst Stummelflügel hast du! Wie kannst du überhaupt existieren? Bist auch du ein Geschöpf des Taiki? So wie alles hier in dieser verrückten Scheinwelt? Ich weiß wohl, dass das alles kein Traum sein kann, dafür fühlt es sich dann doch zu real an. Hier ist nicht die wirkliche Welt, es ist kein Traum, doch vielleicht ein Fiebertraum? Oder wurde ich von Geistern entführt in ein Schattenreich? In eine Welt hinter der Welt? Kannst du mir sagen, wo ich wirklich bin?“
    Das Geschöpf, das den Namen Mellon trug, hüpfte ihm vom Schoß und watschelte halb, halb flatterte es flach über dem Waldboden voran und bedeutete Makoto , ihm zu folgen.
    „Was bleibt mir anderes übrig? Ich vertraue dir einfach die Führung an, da Kim mich wohl verlassen hat.“ Er rollte den Schlafpelz zusammen, nahm seinen Beutel auf und trottete hinter dem Mischwesen her. Seine Kopfschmerzen kamen zurück , und er sehnte sich nach Trinkwasser. Wenn er doch wenigstens einige Shojabeeren finden könnte! Während der Wanderung versuchte Makoto seine wenigen zurückgekommenen Erinnerungen zu intensivieren. Issyrle kam ihm zuerst in den Sinn und wie sie früher oft gemeinsam gesungen und gespielt hatten. Hm, aber das bedeutete ja, dass er in seiner Vergangenheit ins Land des Taiki gekommen und auch wieder gegangen war… Issyrle hatte eindeutig gesagt, er wäre vor ihren Augen verschwunden. Was allein für sich schon ein immenses Rätsel war. Menschen verschwinden nicht einfach. Sie fallen auch nicht nackt von Bäumen und sie leuchten nicht und reden nicht mit Drachen. Mein Gott, mit Drachen ! Das war alles so verwirrend und Makoto schrie gequält auf.
    „Ich halte das nicht mehr aus! Ich halte das einfach nicht m ehr aus!! ! Kim, wo bist du? Ich brauche dich, komm zumir !“
    Bestürzt watschelte Mellon auf den Jungen zu, als dieser zusammensank und anfing, bitterlich zu weinen. Er stupste ihn tröstend mit seiner dicken Nase an und gab kleine, sanfte Laute von sich.
    „Das hast du früher auch schon für mich gemacht“ , schluchzte Makoto. „Nicht wahr? Du warst früher auch mein kleiner Freund, ich kann mich schwach erinnern. Ich glaube, dein Name ist Mellon.“
    Mellon sprang vor Freude auf und ab und schleckte ihm die Hände ab.
    „Au, mein Kopf, er tut so weh.“
    Makoto kam einfach nicht auf die Idee, sich selber mit dem goldenen Licht zu behandeln.
    „Weißt du was? Ich will hier weg, lass uns nach diesem Tempel suchen, vielleicht finde ich dort Hilfe.“
    Er raffte sich auf , wischte den Rotz von seiner Nase und schlich hinter Mellon her, der

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