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Die Drachenperle (German Edition)

Die Drachenperle (German Edition)

Titel: Die Drachenperle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marlies Lüer
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unter den thronartigen Sitzen des Herrscherpaares lag.
    Martok war tot?
    „Gibst du zu, dass du ein Zauberer bist? Wir haben Zeugen! Antworte!“ donnerte Ladici.
    „Nein, ich bin kein Zauberer! Und ich habe auch niemanden ermordet. Ich wusste bis eben nicht einmal, dass Martok tot ist. Ihr müsst mir das glauben.“
    „Nichts glaube ich dir. Du lügst , wenn du nur den Mund aufmachst. Tock, verhöre die Zeugen! Sofort!“ Ladici ließ sich in ihren Sessel sinken und griff nach der schlaffen Hand ihres Gemahls.
    Meister Tock trat vor und rief die Sklaven zu sich nach vorne.
    „Du da!“ Er deutete auf die älteste der Feldfrauen. „Stimmt es, dass Taiki auf dem Acker einen Zauber gewirkt hat nach dem Frost? Ist es wahr, dass urplötzlich Pflanzen aus der kalten Erde sprossen?“
    Sie duckte sich etwas und schaute hilflos zu Arik und dann wieder zum Waffenmeister.
    „Ich weiß das nicht, Herr“ , flüsterte sie.
    „Und was ist mit dir und dir?“ Tock richtete seinen ausgestreckten Arm nacheinander auf die anderen verschüchterten Frauen. „Habt ihr nicht alle darüber getuschelt, immer und immer wieder? Was habt ihr gesehen? Wenn ihr uns anlügt, werden wir euch bestrafen!“
    Die Frauen schwiegen und blickten zu Boden. Da trat Vilunyr einen Schritt vor und sagte dienstfertig: „Ich habe es gesehen, Herr, ich! Taiki hat fremdartige Worte gemurmelt und die Hände so seltsam verdreht und Blitz und Donner kamen vom Himmel herab, so viel Magie ist in ihm. Ja, ja. So war das.“
    „Du stinkender Bocksfurz“ murmelte Arik erbost.
    „Und gab es nicht Zeugen, die hörten, wie der Angeklagte einen Fluch über Martok warf?“
    Radonn und Tuska traten jetzt aus der Kriegerschar hervor.
    „Ja, Herr. Wir haben jedes Wort gehört.“
    „Und auch du, Arik und Darihd und Mirkat, ihr wart doch auch dabei und habt ihn gehört! Leugnet es besser nicht!“
    Taiki wurde immer blasser. Das konnte selbst er nicht leugnen. Er hatte in der Tat Martok im Zorn verflucht. Aber, bei allen gnädigen Göttern, deswegen konnte sein Peiniger doch nicht zu Tode gekommen sein! Oder etwa doch?
    Arik bedeckte mit der Hand seine verweinten Augen. Sie würden Taiki hinrichten lassen und er konnte rein gar nichts dagegen tun.
    „Genug jetzt“ rief Ladici. „Mein Herr und Gemahl leidet unter dem Anblick des Mörders unseres Sohnes. Schafft diese dämonische Kreatur fort! Ich will, dass er morgen früh mit dem Tode bestraft wird. Noch vor Sonnenaufgang.“
    „Lasst mich es tun, Herrin“ , drängte Radonn sich vor.
    „Nein, ich will ihn erschlagen, Herrin.“ Tuska zog sein Schwert.
    „Schluss damit“ , donnerte der Waffenmeister. „Ich persönlich werde ihn hinrichten.“
    „So sei es.“ Das waren die einzigen Worte, die vom ClanführerHantok gesprochen wurden.
    Völlig fassungslos fand sich Taiki kurz darauf im Kerker wieder. Heute Nacht hatte er fliehen wollen!
     
    Es blieb nicht mehr viel Zeit für den Mann, der sich verstohlen mitten in der Nacht aus der Siedlung Rossheim schlich. Seinem Pferd hatte er die Hufe mit dickem Leder umwickelt. Er ritt auch ohne Sattel, um möglichst wenig Geräusch zu machen. Als er außer Hör- und Sichtweite war, löste er das Leder von den Hufen , warf es fort und ließ seinen prächtigen, schwarzen Hengst trotz der Dunkelheit galoppieren , bis er sein Ziel erreicht hatte. Mensch und Tier kannten den ebenen, breiten Weg gut. Der Mann deponierte ein Bündel in einem Versteck und ritt wieder zurück. Die Zeit drängte.
     
    Taiki hatte Todesangst. Er hatte schon so oft erbrochen, dass er nur noch Galle spuckte. Letztlich war er so erschöpft, dass er doch noch in eine Art Schlaf fiel. Er träumte von duftenden Lilien und zärtlichen Händen, die über seinen Kopf streichelten. Doch dann packten ihn grobe Pranken und zerrten ihn fort von ihr, warfen ihn in eine finstere Grube und bedeckten seinen Leib mit Felsen, bis er langsam erstickte…
    „Psst… keinen Laut, hast du verstanden?“
    Jemand hatte ihm die Hand auf den Mund gepresst und hob ihn hoch.
    „Ich bin gekommen, dich zu retten. Hast du mich verstanden? Ich bring dich fort, aber du musst mir vertrauen und jetzt ganz still sein.“
    Taiki nickte heftig mit dem Kopf und der Mann ließ langsam seine Hand von seinem Mund gleiten und Taiki rang nach Luft.
    „Ihr? Meister Tock?“
    „Ja. Folge mir. Wir müssen uns beeilen. Ich lasse deine Hände gefesselt, damit es so aussieht, als würde ich dich zum Richtplatz bringen.“
    Tock führte den

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