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Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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einmal er, der als heimtückischer Kämpfer bekannt war, hätte etwas gegen einen Drachenreiter ausrichten können, den Lessa unterstützte.
    Die Burg musste wieder in ihren Besitz übergehen. Fax würde Ruatha vernichten.
    Über ihr, auf dem Wachtturm, begann der mächtige Bronzedrache leise zu schnauben. Seine Augen mit den vielen Facetten leuchteten in der Abenddämmerung.
    Unwillkürlich brachte sie ihn zum Schweigen, wie sie es vom Wachwher gewohnt war.
    Der Wachwher!
    Er hatte sie noch nicht begrüßt. Sie wusste, dass die Drachen ihn ausgehorcht hatten, und konnte seine panische Angst spüren. Sie würden ihn noch in den Tod treiben.
    Der Weg fiel schräg ab, und sie lief immer schneller, bis sie ihren Schwung vor dem Haus der Hebamme mit Gewalt abbremsen musste. Sie schlug mit der Faust gegen die verschlossene Tür. Eine verängstigte Stimme antwortete.
    »Eine Geburt! Eine Geburt auf der Burg!« schrie Lessa.
    »Eine Geburt?«
    Der Riegel wurde zurückgeschoben.
    »Auf der Burg?«
    »Ja. Die Gemahlin von Fax liegt in den Wehen. Beeil dich, wenn dir dem Leben lieb ist! Falls es ein Sohn wird, soll ihm Ruatha gehören!«
    Ein Mann riss die Tür auf. Lessa konnte sehen, wie die Hebamme hastig ihre Sachen zusammensuchte und in ein Schultertuch knotete. Sie zog die Frau mit sich den steilen Pfad hinauf und hielt sie eisern fest, als sie beim Anblick der Drachen flüchten wollte.
    Schließlich standen sie am Eingang des Großen Saales. Die Hebamme weigerte sich einzutreten. Baron Fax hatte die Beine auf einen Tisch gelegt, säuberte sich mit dem Messer die Fingernägel und lachte immer noch glucksend vor sich hin. Die Drachenreiter mit ihren Umhängen aus Wherleder saßen schweigend an einem anderen Tisch und aßen. Die Soldaten von Fax versuchten ein paar brauchbare Fleischreste zu ergattern.
    Der Bronzereiter bemerkte die beiden Frauen und winkte sie näher. Die Hebamme stand immer noch wie angewurzelt da. Lessa zerrte an ihrem Arm, doch sie rührte sich nicht vom Fleck. Zu ihrer Überraschung kam der Bronzereiter ihnen entgegen.
    »Kommt rasch«, sagte er besorgt.
    »Lady Gemma entbindet zu früh! «
    Er nahm die Hebamme gebieterisch an der Schulter und schob die Widerstrebende zur Treppe hin.
    Mit einer knappen Geste gab er Lessa zu verstehen, dass sie die Frau allein nach oben bringen sollte.
    Im gleichen Moment fiel ihr auf, wie scharf der Drachenreiter ihre Hand musterte, die den Arm der Hebamme umklammerte. Sie folgte seinem Blick, und es war, als betrachtete sie die Hand einer Fremden: die langen, schmalen Finger, elegant trotz der schmutzigen, abgebrochenen Nägel; das schön geformte Gelenk, zierlich trotz der Kraft, die sie aufwenden musste, um die Frau festzuhalten.
    Lessa verwischte rasch die Konturen.
    Lady Gemma wurde von heftigen Wehen geschüttelt und es ging ihr nicht gut. Als Lessa sich zurückziehen wollte, warf ihr die Hebamme einen so flehenden Blick zu, dass sie zögernd blieb. Man konnte sehen, dass die Damen aus dem Gefolge des Barons keine Hilfe waren. Sie drängten sich händeringend an einem Ende des hohen Lagers zusammen und diskutierten mit schrillen aufgeregten Stimmen. Lessa und die Hebamme mussten Lady Gemma ausziehen und ihre Hände halten, wenn die schweren Wehen kamen.
    Das Gesicht der schwangeren Frau war zu einer Grimasse verzerrt. Ihre Haut hatte einen grauen Ton angenommen. Sie war schweißgebadet, und ihr Atem ging stoßweise.
    »Das sieht nicht gut aus«, flüsterte die Hebamme.
    Sie wandte sich an eine der Damen.
    »Sie da, hören Sie zu heulen auf!«
    Ihre Unentschlossenheit wich. Sie wusste, dass sie im Augenblick Autorität über die Anwesenden besaß.
    »Bringen Sie mir heißes Wasser und Tücher. Und suchen Sie etwas Warmes für das Kleine. Es muss vor Zug geschützt werden, wenn es lebt.«
    Die Frauen gehorchten sofort.
    Wenn es lebt, dachte Lessa immer wieder. Der neue Herr von Ruatha - ein Sohn des verhassten Feindes! Das war nicht ihre Absicht gewesen, obwohl…
    Lady Gemma tastete blindlings nach ihren Händen, und Lessa unterstützte sie unwillkürlich.
    »Sie blutet zu stark«, murmelte die Hebamme. »Noch mehr Tücher!«
    Die Frauen begannen wieder zu schluchzen und zu wimmern.
    »Sie hätte die weite Reise nicht machen dürfen!«
    »Sie werden beide sterben.«
    »Oh, das ist zuviel Blut!«
    Zuviel Blut, dachte Lessa. Sie hat mir nichts getan. Und das Kind kommt zu früh. Es wird sterben. Sie warf einen Blick auf das verzerrte Gesicht. Die Frau hatte die

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