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Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Unterlippe blutig gebissen.
    Jetzt stöhnt sie nicht! Warum musste sie es im Saal tun?
    Zorn überkam Lessa. Diese Frau hatte aus irgendeinem Grund Fax und F'lar im entscheidenden Augenblick abgelenkt. Lessa presste Lady Gemmas Hände grob zusammen.
    Der Schmerz von dieser unerwarteten Seite riss Lady Gemma aus einer ihrer kurzen Ruhepausen. Sie wischte sich den Schweiß aus den Augen und warf Lessa einen verzweifelten Blick zu.
    »Was habe ich dir getan?« keuchte sie.
    »Getan? Ich hatte Ruatha beinahe wieder in der Hand, als Sie zu stöhnen begannen!«
    Lessa beugte sich so dicht über die Frau, dass nicht einmal die Hebamme am Fußende des Lagers ihre Worte verstehen konnte. Sie hatte alle Vorsicht vergessen. Aber es war gleichgültig. Die Frau würde nicht mehr lange leben.
    Lady Gemmas Augen weiteten sich.
    »Aber … der Drachenreiter … Fax darf den Drachenreiter nicht töten. Wir haben so wenige Bronzereiter. Wir brauchen sie alle. Die alten Erzählungen … der Stern … Stern …«
    Sie konnte nicht weitersprechen, weil sie von neuem von einer heftigen Wehe ergriffen wurde. Ihre schweren Fingerringe schnitten in Lessas Hände, als sie sich an das Mädchen klammerte.
    »Was wollten Sie sagen?« flüsterte Lessa heiser.
    Aber die Frau litt solche Schmerzen, dass sie kaum atmen konnte. Ihre Augen schienen aus den Höhlen zu treten. Und Lessa, die sich gegen Gefühle abgehärtet hatte, war von diesem Elend so erschüttert, dass sie instinktiv alles tat, um die Pein der Gebärenden zu lindern.
    Dennoch ließen sie die Worte der Todkranken nicht los. Die Frau hatte also nicht Fax, sondern den Drachenreiter beschützt. Der Stern? Meinte sie den Roten Stern? Und welche alten Erzählungen?
    Die Hebamme presste ihre Hände gegen Gemmas Leib und rief ihr nervöse Ratschläge zu. Aber die Frau war so vom Schmerz überwältigt, dass sie nichts mehr hörte. Ein krampfhaftes Zucken durchlief ihren Körper. Sie bäumte sich auf. Als Lessa sie zu stützen versuchte, öffnete sie die Augen mit einem Ausdruck unendlicher Erleichterung. Dann brach sie in Lessas Armen zusammen und rührte sich nicht mehr.
    »Sie ist tot!« kreischte eine der Frauen. Sie rannte schreiend aus dem Zimmer. Ihre Stimme hallte von den Felswänden wider. »Tot…!«
    Lessa ließ Lady Gemma in die Kissen gleiten und sah erstaunt in das Gesicht der Toten. Ein triumphierendes Lächeln lag auf ihren Zügen. Lessa zog sich erschüttert in eine Ecke des Zimmers zurück. Sie, die nie gezögert hatte, Fax einen Schaden zuzufügen oder Ruatha dem Untergang entgegenzuführen, wurde nun von Gewissensbissen geplagt. Sie zitterte am ganzen Körper.
    In ihrer engstirnigen Rachsucht hatte sie übersehen, dass es auch andere geben konnte, die Fax hassten. Lady Gemma gehörte zu ihnen, und sie hatte weit schlimmere Brutalitäten und Demütigungen erdulden müssen als Lessa. Eine Frau, die ihre Hochachtung verdiente - aber sie hatte sie gehasst.
    Lessa schüttelte den Kopf, um die Selbstvorwürfe abzuwehren, die sie zu überwältigen drohten. Sie hatte jetzt keine Zeit zur Reue. Nicht jetzt, da sie sich für alles Unrecht rächen konnte, das Fax sowohl ihr als auch Lady Gemma angetan hatte.
    Sie hatte nun den Ansatzpunkt.
    Das Kind …
    ja, das Kind!
    Sie würde sagen, dass es lebte. Dass es ein Sohn sei. Der Drachenreiter würde kämpfen müssen. Er hatte den Eid gehört und bezeugt.
    Lessa eilte hinaus. Einen Moment lang blieb sie auf der Treppe stehen und holte tief Atem. Sie wartete, bis der Triumph von ihren Zügen gewichen war. Dann schlurfte sie mit gebeugten Schultern in den Saal, eine unauffällige Magd.
    Die Überbringerin der Todesbotschaft lag schluchzend zu Füßen des Barons.
    Lessa biss die Zähne zusammen, als erneut der Hass gegen Fax in ihr hochstieg. Er freute sich, dass Lady Gemma bei der Geburt gestorben war. In diesem Augenblick bereits befahl er der hysterischen Frau zu seinen Füßen, seine Mätresse zu holen. Zweifellos hatte er die Absicht, sie zur Nachfolgerin der Burgherrin zu machen.
    »Das Kind lebt«, rief Lessa mit hasserstickter Stimme.
    »Es ist ein Sohn.«
    Fax war aufgesprungen. Er stieß die heulende Frau zur Seite und starrte Lessa zornig an.
    »Was sagst du da, Weib?
    »Das Kind lebt. Es ist ein Sohn«, wiederholte sie und kam näher. Wut verzerrte die Züge des Barons, und der Verwalter von Ruatha winkte beschwörend ab, als seine Leute in Hochrufe ausbrechen wollten.
    »Ruatha hat einen neuen Herrn.«
    Die Drachen

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