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Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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aber aufmerksam den Saal. Die Energie war so stark gewesen, dass sie ganz aus der Nähe kommen musste. Und sie war durch die Worte des Barons ausgelöst worden.
    F'lar sah, dass F'nor und die anderen Drachenreiter unauffällig jedes Gesicht im Saal unter die Lupe nahmen. Die Soldaten und Diener konnte man außer acht lassen. Die Ausstrahlung hatte etwas typisch Weibliches gehabt.
    Eine der Frauen im Gefolge des Barons? F'lar konnte es nicht glauben. Mnementh hatte sie alle geprüft, und sie besaßen mit Ausnahme von Lady Gemma weder Macht noch Intelligenz.
    Also musste die Frau auf Ruatha leben.
    Bisher hatte er nur die abgearbeiteten Mägde des Haushalts gesehen.
    Die Gefährtin des Verwalters? Er musste in Erfahrung bringen, ob der Mann feste Bindungen hatte.
    Die Frau eines Wachsoldaten?
    F'lar unterdrückte mühsam den Wunsch, aufzustehen und Erkundungen einzuziehen.
    »Stellen Sie eine Wache auf?« fragte er Fax beiläufig.
    »Sogar eine doppelte«, erwiderte Fax mit zusammengepressten Lippen.
    »Hier auf Ruatha?«
    F'lar deutete kopfschüttelnd auf den verwahrlosten Saal.
    »Hier!«
    Fax wechselte das Thema, indem er nach dem Essen rief.
    Fünf Mägde schwankten unter dem Gewicht des gebratenen Ochsen herein. Zwei von ihnen waren ekelerregend schmutzig. F'lar hoffte nur, dass sie mit der Zubereitung des Mahls nichts zu tun hatten.
    Niemand, der auch nur einen Tropfen des alten Blutes in sich hatte, konnte so tief sinken. Außer …
    Der Duft, der von dem Braten ausströmte, lenkte ihn ab. Es stank nach verbrannten Knochen und verkohltem Fleisch. Selbst der Humpen mit Klah, der herumgereicht wurde, roch irgendwie säuerlich. Der Verwalter schliff das Tranchiermesser und tat, als sei alles in Ordnung.
    Lady Gemma hielt wieder den Atem an. Ihre Hände krampften sich um die Stuhllehnen. Sie schluckte mühsam. Auch F'lar war der Appetit vergangen.
    Als nächstes trugen die Mägde auf Holztabletts das Brot herein. Man hatte versucht, die verbrannten Krusten abzuschaben oder ganz Wegzuschneiden. Das Gemüse war zerkocht, und Lady Gemma winkte angewidert ab, als eine Dienerin mit verfilztem Haar ihr die Platte reichen wollte.
    F'lar warf ihr einen scharfen Blick zu. Sie fühlte sich nicht wohl, das war deutlich zu sehen. Und ihre Übelkeit hatte nichts mit dem unappetitlichen Mahl zu tun.
    Lady Gemma wurde von den ersten Wehen gepeinigt.
    F'lar sah zu Fax hinüber. Der Baron beobachtete mit finster gerunzelter Stirn die Versuche des Verwalters, ein paar essbare Portionen aus dem Braten zu schneiden.
    F'lar berührte ganz leicht Lady Gemmas Hand, und sie drehte den Kopf so, dass sie ihn aus dem Augenwinkel sehen konnte. Ein schwaches Lächeln lag auf ihren Lippen.
    »Ich kann im Moment noch nicht gehen, Lord F'lar. Auf Ruatha ist er immer besonders gefährlich. Und wenn es sich um Scheinwehen handelt…«
    F'lar bezweifelte es, als ihr Körper sich von neuem verkrampfte.
    Der Verwalter bot Fax mit zitternden Händen ein paar Fleischstücke an.
    Der Baron schleuderte sie ihm mit einer wütenden Handbewegung mitten ins Gesicht.
    Unwillkürlich seufzte F'lar, denn es waren die einzigen essbaren Teile überhaupt gewesen.
    »Das nennst du Fleisch?« brüllte Fax.
    Seine Stimme hallte von der gewölbten Decke wider, dass die Spinnennetze zerrissen und ihre Insassen auf den Tisch plumpsten. »Ein Fraß ist das… ein Fraß!
    F'lar entfernte rasch die Spinnen von Lady Gemmas Platz. Sie kämpfte gegen eine neue Wehe an.
    »Mehr konnten wir in der kurzen Zeit nicht auftreiben«, wimmerte der Verwalter.
    Bratenflüssigkeit lief ihm über die Wangen. Fax warf das Weinglas nach ihm. Als nächstes kam die Platte mit dem heißen Gemüse.
    »Mylord, wenn ich nur früher Bescheid gewusst hätte!« »Offensichtlich ist Ruatha doch nicht in der Lage, seinen Herrn zu bewirten , hörte F'lar sich sagen.
    »Sie werden auf die Burg verzichten müssen.«
    Sein Entsetzen über diese Worte war ebenso groß wie das der anderen Gäste. Mit einemmal herrschte Stille im Saal, eine Stille, die nur durch die herhabfallenden Spinnen und das Tropfen des verschütteten Weins unterbrochen wurde. Fax drehte sich langsam um und starrte den Bronzereiter an. Während F'lar überlegte, wie er seinen Worten die Schärfe nehmen könnte, sah er, dass F'nor sich langsam erhob, die Hand an der Waffe.
    »Ich habe wohl nicht recht verstanden?« Das Gesicht des Barons war ausdruckslos. Nur seine Augen brannten.
    F'lar begriff immer noch nicht, weshalb er diese Sätze

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