Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
zusätzlichen Verletzungen erlitten hatte, dass F'nor einen Brandverband bekam und dass Manora ihre Rivalin Kylara in der Küche beschäftigte. Dann kümmerte sie sich tatkräftig darum, dass Lager für die Verwundeten gerichtet wurden.
    Als die Abenddämmerung hereinbrach, wirkte der Weyr friedlich. Aber es war ein unruhiger Frieden. Die Drachenreiter waren zu müde, um sich noch mit ernsten Problemen zu beschäftigen. Lessa hatte eine Liste der Verletzten aufgestellt.
    Achtundzwanzig Männer oder Drachen fielen für den nächsten Kampf aus. Tote hatte es außer C´gan nicht gegeben. Aber in Keroon waren vier weitere Kämpfer schwer verwundet worden.
    Lessa durchquerte den Kessel. Sie hatte Angst davor, F'lar die schlechte Nachricht zu überbringen.
    Der Weyrführer war nicht in ihrer gemeinsamen Schlafkammer. Ramoth schlief bereits. Auch im Beratungsraum hielt sich F'lar nicht auf.
    Verwirrt und ein wenig beunruhigt ging Lessa ins Archiv und dort sah sie den Bronzereiter, über einen Stapel von moderigen Häuten gebeugt.
    »Was suchst du hier?« fragte sie ärgerlich. »Du solltest längst schlafen.«
    »Du auch«, entgegnete er lächelnd.
    »Ich musste Manora bei den Verwundeten helfen …«
    »Jeder hat seine Aufgaben.«
    Aber er lehnte sich zurück und rieb die steifen Muskeln.
    »Ich konnte nicht schlafen«, gestand er. »Und so begann ich noch einmal in den Aufzeichnungen zu blättern. Vielleicht enthalten sie doch die Lösung.«
    »Die Lösung wofür?« rief Lessa erschöpft. Als könnten die Schriften alle Probleme lösen!
    F'lar winkte Lessa zu sich, und sie nahm auf der Wandbank Platz.
    »Es geht um ein einziges Problem«, erklärte der Bronzereiter. »Wie können wir mit unseren wenigen Geschwadern einen Kampf bestreiten, der früher von sechs Weyrn ausgetragen wurde?«
    Lessa spürte, wie eiskalt die Angst in ihr aufstieg.
    »Oh, dein Zeitplan müsste dir dabei helfen«, sagte sie tapfer.
    »Und wenn aber erst die vierzig Jungdrachen einsatzfähig sind …«
    F'lar zog die Augenbrauen hoch.
    »Seien wir doch ehrlich zueinander, Lessa!«
    »Aber es hat doch schon früher lange Intervalle gegeben«, sagte sie.
    »Pern überlebte sie und wird sie auch diesmal überleben.«
    »Früher waren immer sechs Weyr zur Verteidigung da. Und etwa zwanzig Planetendrehungen, bevor der Rote Stern auftauchte, legten die Drachenköniginnen ungeheure Mengen Eier. Alle Königinnen, nicht nur eine Ramoth. Oh, wie ich Jora verfluche!« Er sprang auf und ging wütend im Zimmer hin und her. Das dunkle Haar fiel ihm in die Stirn.
    Lessa schwankte zwischen ihrer eigenen lähmenden Furcht und dem Wunsch, ihn zu trösten.
    »Anfangs warst du zuversichtlich …«
    Er wirbelte herum. »Da hatte ich noch keine Begegnung mit den Fäden. Ich rechnete nicht mit so vielen Verwundeten. Mit einer Handvoll von Leuten kann ich das Land nicht gleichzeitig von der Luft und vom Boden aus überwachen.«
    Er bemerkte ihren erstaunten Blick.
    »Nerat muss morgen Schritt für Schritt durchgekämmt werden. Es wäre größenwahnsinnig, anzunehmen, dass wir sämtliche Fäden im Fluge abgefangen haben.«
    »Überlass das den Baronen! Sie können sich nicht in ihren sicheren Burgen verkriechen und uns alle Arbeit überlassen. Wenn sie sich nicht so idiotisch benommen hätten …«
    Er unterbrach sie mit einer Handbewegung.
    »Sie bekommen genug zu tun, verlass dich darauf!« versicherte er ihr. »Ich berufe gleich morgen eine Ratsversammlung ein, zu der alle Barone und Gildemeister geladen werden. Aber es handelt sich nicht nur darum, die Fäden zu markieren. Wie sollen wir sie ausrotten, sobald sie sich tief in den Boden gegraben haben? Der Flammenatem der Drachen dringt nicht weit genug.«
    »Oh, daran hatte ich nicht gedacht.
    Aber die Feuergruben …«
    »… befinden sich auf den Höhen und in der Nähe menschlicher Siedlungen, aber nicht in Keroons Weidegebieten oder den Regenwäldern von Nerat.«
    Lessa zuckte verlegen mit den Schultern.
    »Unterbewusst habe ich die Drachen wohl immer für allmächtig gehalten.«
    »Es muss andere Methoden geben«, sagte F'lar verbissen. »Die Schriften deuten es an, aber sie machen zu ungenaue Aussagen.«
    Er setzte sich müde neben Lessa.
    »Keine fünfhundert Drachen hätten die Fäden vernichten können, die heute fielen. Und doch gelang es unseren Vorfahren, Pern von dieser Plage freizuhalten.«
    »Pern, ja, aber nicht den Südkontinent. Er ging verloren.«
    F'lar winkte verächtlich ab.
    »Seit mehr als

Weitere Kostenlose Bücher