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Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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dass einer der Gildemeister mein drittes Problem lösen kann … die Beseitigung der eingenisteten Fäden.«
    »Aber …«
    »Die Reise wird Ramoth etwas Bewegung verschaffen.«
    Er hob Lessas Kinn.
    »Und du bist mein viertes Problem, Mädchen.«
    Als er sich jedoch zu ihr hinunterbeugte, um sie zu küssen, klangen hastige Schritte im Korridor auf. Widerwillig ließ er sie los.
    »Zu dieser Stunde?« sagte er unwillig. »Wer ist da?«
    »F'lar?« Es war F'nors Stimme.
    Die Miene des Bronzereiters blieb düster. Nicht einmal sein Halbbruder hatte das Recht, ihn so spät zu stören. Lessas Herz klopfte schneller.
    Aber im gleichen Augenblick, als der braune Reiter den Raum betrat, war F'lars Arger verflogen. Er warf Lessa einen erstaunten und verwirrten Blick zu.
    F'nor hatte sich irgendwie verändert. Und während er seine zusammenhanglose Botschaft stammelte, erkannte Lessa auch, was es war: Seine Haut hatte eine tiefe Bräunung angenommen. Er trug keinen Verband, und von der Brandwunde an der Wange war nicht das geringste zu sehen.
    »F'lar, es lässt sich nicht machen! Man kann nicht an zwei Zeiten zugleich glauben!« rief F'nor.
    Er schwankte und lehnte sich an die Wand. Unter seinen Augen zeichneten sich dunkle Ringe ab.
    »Ich weiß nicht, wie lange wir das noch durchhalten. Wir leiden alle darunter.«
    »Ich verstehe dich nicht.«
    »Den Drachen macht es nichts aus«, versicherte F'nor mit einem bitteren Lachen. »Sie bewahren Vernunft. Aber die Reiter … das Weyrvolk, wir sind nur noch Schatten, weil wir mit halbem Herzen hier weilen.«
    Sein Gesicht verzerrte sich.
    »Und Kylara! Sie hat nur einen Wunsch - hierher zu kommen und sich zu betrachten! Die Ichbezogenheit dieser Frau bringt uns noch alle um den Verstand.«
    Sein Blick wurde verschwommen, und er hielt sich krampfhaft fest.
    »Ich kann nicht bleiben. Ich bin bereits hier. Zu nahe. Das macht es doppelt schlimm.
    Aber ich musste dich warnen. F'lar, ich verspreche dir, dass wir so lange wie möglich durchhalten werden, aber wir sind mit unseren Nerven am Ende.«
    Bevor F'lar zu einer Bewegung fähig war, hatte sich der braune Reiter umgedreht und war hinausgestolpert. »Aber er ist doch gar nicht fort«, keuchte Lessa. »Er ist noch nicht fort!«

Teil IV
    F'lar starrte seinem Halbbruder verwirrt nach.
    »Was kann nur geschehen sein?« fragte Lessa den Weyrführer. »F'nor weiß doch noch gar nichts von unseren Plänen. Wir haben die Sache eben erst beschlossen.
    Sie strich sich über die Wange.
    »Und seine Brandwunde - sie ist verschwunden. Fort. Also muss er einen längeren Zeitraum überbrückt haben.«
    Sie ließ sich auf die Bank sinken.
    »Aber er ist zurückgekommen. Das bedeutet, dass er sich auf das Wagnis einließ«, meinte F'lar nachdenklich.
    »Und wir wissen bereits jetzt, dass es nicht ganz so erfolgreich verlaufen ist, wie wir es uns vorstellten. Dennoch haben wir F'nor in die Vergangenheit geschickt.«
    Er machte eine Pause. »Wir haben also gar keine andere Wahl, als das Experiment fortzusetzen.«
    »Was könnte nur schiefgegangen sein?«
    »Ich glaube, ich weiß es, aber es gibt kein Heilmittel dagegen.«
    Er setzte sich neben sie und sah ihr in die Augen.
    »Lessa, als du von deinem ersten Zeitsprung zurückkamst, warst du außergewöhnlich erregt. Ich bin jetzt nicht mehr der Meinung, dass es sich um einen Schock handelte, der durch deine Schuldgefühle ausgelöst wurde. Ich glaube, es hat damit zu hm, dass man zugleich in zwei verschiedenen Zeiten ist. Lessa sah ihn ehrfürchtig an.
    »Ich stelle es mir entnervend vor, ein jüngeres Ich betrachten zu müssen«, fuhr F'lar fort.
    »Das hat F'nor gemeint, als er von Kylara sprach« rief Lessa, »Wahrscheinlich hat sie nichts anderes im Sinn, als zum Weyr zurückzukehren und sich als Kind zu beobachten.
    Oh, dieses Mädchen!«
    Ihre Stimme klang erbittert.
    »Sie wird mit ihrem Egoismus alles ruinieren!«
    »Noch nicht«, erinnerte F'lar sie.
    »F'nor berichtete zwar, dass die Lage sich verschlechtert habe, aber er erzählte nicht, was alles erreicht wurde. F'nors Wunde war völlig verheilt - also hat er sich doch ein oder zwei Planetendrehungen in der Vergangenheit aufgehalten. Selbst wenn Pridith nur ein einzigesmal Eier gelegt hat - oder selbst wenn nur die vierzig Jungen von Ramoth herangereift sind - haben wir eine Menge gewonnen.«
    Er richtete sich auf.
    »Deshalb, Weyrherrin, dürfen wir F'nors Rückkehr nicht beachten. Erwähne die Angelegenheit mit keinem Wort, wenn du

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