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Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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den Mann nicht verärgern.
    T’ron stolperte in die Felsenkammer und schwenkte ein Stück beschriftetes Leder vor F’lars Nase.
    »Hier ist der Beweis, daß Ihre Pläne nicht alle Informationen enthalten, die in unseren Aufzeichnungen stehen!«
    »Bisher waren Sie immer zufrieden mit den Plänen, T’ron«, erinnerte F’lar den erregten Mann.
    »Weichen Sie mir nicht aus, F’lar! Eben kam Ihr Bote an und berichtete, daß Fäden außerhalb des Schemas fallen.«
    »Ja – wie bereits vor Tagen in Tillek und Crom. Warum sagte mir das niemand? Es hätte meine Arbeit sehr erleichtert.«
    Das Entsetzen in T’rons Blick war echt.
    »Sie täten besser daran, auf das zu hören, was sich das Volk erzählt, T’ron, anstatt den Weyr hermetisch abzuriegeln«, fuhr F’lar fort.
    »Asgenar wußte es, und doch fanden es weder T’kul noch R’mart der Mühe wert, die anderen Weyr zu verständigen. Ein Glück, daß F’rad bei Asgenar war …«
    »Sie bringen schon wieder Drachen auf den Burgen unter?«
    »Ich schicke jeweils einen Tag vor dem Fädeneinfall einen Boten zu dem Baron, um dessen Land es geht. Das hat sich nun bewährt. Asgenars Wälder konnten gerettet werden.«
    F’lar bedauerte den Ausrutscher. Es würde T’ron erneut Gelegenheit geben, sich gegen die großen Waldgebiete von Lemos zu wenden. Um ihn abzulenken, griff F’lar nach der Aufzeichnung, aber T’ron riß sie ihm aus der Hand.
    »Sie werden sich schon auf mein Wort verlassen müssen…«
    »Habe ich je an Ihrem Wort gezweifelt, T’ron?«
    Auch diese Worte entschlüpften ihm, bevor er sie recht bedacht hatte. Er hoffte, daß T’ron darin keine Anspielung auf das Treffen vom Vortag sah.
    »Ich erkenne, daß sich die Schrift in einem schlechten Zustand befindet, aber wenn es Ihnen tatsächlich gelang, sie zu entziffern, und sie sich auf den unvorhergesehenen Fädeneinfall bezieht, dann stehen wir alle in Ihrer Schuld.«
    »F’lar?«
    Lessas Stimme hallte im Korridor wider.
    »Wo bleiben deine Manieren? Das Klah wird kalt, und in T’rons Weyr herrscht jetzt Morgengrauen.«
    »Ich hätte nichts gegen einen Schluck einzuwenden«, gab T’ron zu, ebenso erleichtert wie F’lar, daß ihr Gespräch unterbrochen worden war.
    »Es tut mir leid, daß mein Bote Sie aus dem Schlaf riß …«
    »Das ist selbstverständlich bei einer solchen Nachricht.«
    Unerklärlicherweise fühlte sich F’lar erleichtert, daß T’ron nichts von dem Fädeneinfall gewußt hatte. Er war in der Absicht hierhergekommen, F’lar und den Benden-Weyr bloßzustellen. Er hätte sich nicht so beeilt, wenn ihm die Wahrheit bekannt gewesen wäre.
    Als die beiden Männer den Wohnraum betraten, saß Lessa bereits am Tisch. Sie trug ein fließendes Gewand, und ihr Haar wurde von einem Ziernetz locker zusammengehalten. Niemand merkte ihr an, daß sie noch ein paar Stunden zuvor das Königinnengeschwader geführt hatte.
    Lessa hatte sich also vorgenommen, ihren Charme gegen T’ron auszuspielen? Innerlich amüsierte sich F’lar. Aber er wußte nicht, ob es ihr gelingen würde, T’ron weich zu stimmen. Den Gerüchten nach verstanden sich Mardra und T’ron nicht besonders gut.
    »Wo ist Ramoth?« fragte T’ron, als sie an der leeren Schlafhöhle der Drachenkönigin vorüberkamen.
    »In der Brutstätte, wo sie eifersüchtig über ihr Gelege wacht«, erwiderte Lessa leichthin.
    T’ron runzelte die Stirn. Zweifellos kam ihm zu Bewußtsein, daß auf Bendens warmem Sand schon wieder ein Königinnenei heranreifte, während es in den Weyrn der Alten kaum Nachwuchs gab.
    »Ich muß um Verzeihung bitten, daß ich Sie so früh wecken ließ«, fuhr sie fort und reichte ihm eine zerteilte Frucht und einen Becher Klah.
    »Aber wir brauchen Ihren Rat und Ihre Hilfe.«
    T’ron bedankte sich brummig und legte die Schrift vorsichtig auf den Tisch.
    »Die Fäden könnten so unregelmäßig fallen, wie sie nur wollen, wenn wir nicht auf diese verdammten Wälder achten müßten«, sagte T’ron und starrte F’lar vorwurfsvoll an.
    »Was? Ohne Holz leben?« rief Lessa. Sie strich über die Lehne des geschnitzten Stuhls, den Bendarek für sie angefertigt hatte. »Diese Steinsitze sind vielleicht nach Ihrem und Mardras Geschmack, aber ich hole mir jedesmal ein kaltes Hinterteil dabei.«
    T’ron lachte schallend. Er musterte die zierliche Weyrherrin so unverhohlen, daß Lessa sich vorbeugte und auf die Schrift deutete.
    »Ich will Ihre kostbare Zeit nicht mit meinem Geschwätz vergeuden. Sie haben hier etwas

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