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Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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hatte. Gewiß, er war hochgewachsen und stattlich wie die meisten Drachenreiter. Aber sein nervöser Blick und die sorgenvoll gerunzelte Stirn verdarben sein gutes Aussehen.
    »Guten Tag, Prideth«, fügte er hinzu.
    Ich mag ihn, erklärte Prideth ihrer Reiterin. Und er ist dir wirklich ergeben. Du benimmst dich nicht nett.
    »Das bringt auch nichts ein!« entgegnete Kylara scharf. Dann wandte sie sich aufreizend langsam an T’bor: »Was gibt es?«
    T’bor errötete, wie immer, wenn er diesen Tonfall hörte. Sie versuchte ihn aus der Ruhe zu bringen.
    »Ich muß wissen, wie viele Weyr frei sind. Telgar erkundigt sich danach.«
    »Frag Brekke! Ich kann mich nicht um alles kümmern.«
    T’bor preßte die Lippen zusammen. »Es ist Sitte, daß die Weyrherrin …«
    »Sitte, Sitte – hör mir damit auf! Sie weiß Bescheid. Ich nicht. Und ich sehe nicht ein, weshalb der Südkontinent jeden Idioten aufnehmen soll, der den Fäden nicht ausweichen kann.«
    »Kylara, du weißt genau, weshalb der Südkontinent…«
    »Wir hatten keinen einzigen Verwundeten während der sieben Planetendrehungen, in denen Fäden fielen.«
    »Der schlimmste Einfall erfolgt nun mal im Norden, und nun höre ich …«
    »Man nutzt uns aus!«
    »Kylara, nun unterbrich mich nicht ständig!«
    Lächelnd wandte sie sich ab. Es war ihr gelungen, seinen kindischen Vorsatz zunichte zu machen.
    »Erkundige dich bei Brekke! Ihr macht es Spaß, mich zu ersetzen.«
    Sie warf einen Blick über die Schulter, um zu sehen, ob er verstanden hatte, was sie meinte.
    Sie war überzeugt davon, daß Brekke sein Lager teilte. Dumm genug von der Kleinen, denn Kylara merkte recht gut, daß sie F’nor verehrte.
    »Brekke hat weit mehr das Zeug zur Weyrherrin als du!« sagte T’bor mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Das sollst du mir büßen, du Nichts, du Versager!« kreischte ihm Kylara entgegen, verwirrt durch seinen Angriff. Dann warf sie den Kopf nach hinten und lachte.
    Brekke, das dünne Ding, als Weyrherrin! Selbst Lessa sah neben ihr weiblicher aus.
    Der Gedanke an Lessa ernüchterte Kylara. Sie versuchte sich erneut einzureden, daß Lessa keine Drohung für sie darstellte, daß sie kein Hindernis in ihrem Plan sein würde.
    Lessa war eine Närrin, mit ihrer Sehnsucht nach einem zweiten Kind. Ganz Pern hätte sie regieren können. Sie hatte die Chance leichtfertig vergeben. Wie idiotisch, die Alten aus der Vergangenheit zu holen! Nun, sie, Kylara, hatte jedenfalls nicht die Absicht, im Südkontinent-Weyr zu versauern.
    Larad, der edle Baron von Telgar und ihr Blutsbruder, hatte vielleicht vergessen, sie zur Hochzeit einzuladen, aber das war kein Grund, dem Fest fernzubleiben.
    Brekke wechselte gerade F’nors Verband, als er hörte, daß T’bor nach ihr rief. Sie zuckte zusammen. Mitleid und Besorgnis standen in ihren Augen.
    »Ich bin bei F’nor!« rief sie.
    Der Weyrführer erschien in der halboffenen Tür.
    »Was macht der Arm, F’nor?«
    »Er heilt – kein Wunder bei dieser Pflege!«
    F’nor lächelte dem Mädchen zu.
    »Jetzt weiß ich, weshalb alle Verletzten sich darum reißen, in den Südkontinent-Weyr gebracht zu werden.«
    »Wenn das der Grund ist, weise ich ihr sofort andere Aufgaben zu.«
    T’bors Stimme klang so bitter, daß F’nor ihn prüfend ansah.
    »Brekke, wie viele Verwundete können wir aufnehmen?«
    »Nur vier, aber Varena im Westen hat noch Platz für zwanzig.«
    »R’mart bittet darum, zehn Drachenreiter schicken zu dürfen. Es ist ein schwerer Fall darunter.«
    »Der bleibt am besten bei uns.«
    F’nor wollte schon sagen, daß Brekke sich zu viel Arbeit auflud.
    Selbst ein Blinder sah, daß sie einen Großteil von Kylaras Verantwortung auf sich genommen hatte, ohne jedoch die Vorrechte einer Weyrherrin zu genießen. Ihre Königin Wirenth war so jung, daß sie noch viel Pflege benötigte; obendrein zog Brekke die kleine Mirrim groß, obwohl sie selbst noch keine Kinder hatte, und kümmerte sich um die Reiter, die am schwersten verwundet waren.
    Nicht, daß F’nor undankbar sein wollte: sie verstand etwas von Krankenpflege und hatte die Hände einer Heilerin.
    »Du bist mir eine große Stütze«, sagte T’bor.
    »Wirklich, Brekke, ich wüßte nicht, was ich ohne dich täte.«
    »Sollte man nicht endlich eine andere Regelung treffen?« warf F’nor vorsichtig ein.
    »Wie meinen Sie das?«
    Oho, dachte F’nor, ist der Mann empfindlich!
    »Seit Hunderten von Planetendrehungen wurden die Drachenreiter auch auf ihren eigenen Weyrn

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