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Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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des Großen Saales schwang auf, und die Barone traten ins Freie. Ein Blick von Groghe von Fort bestätigte Mnemenths Bericht. Die Burgherren kamen langsam auf die Drachenreiter zu, eine geschlossene Front. Ein erschreckter Ausruf Fandarels durchbrach die drohende Stille.
    Der Schmied deutete mit zitterndem Finger auf die Nadel, die eine Botschaft niederschrieb.
    »Igen berichtet von einem Fädeneinfall. Die Übertragung brach mitten im Satz ab.«
    Robinton las die Zeilen laut vor. Seine Stimme verriet eine gewisse Unsicherheit.
    »Was bedeutet dieser Unsinn?« fragte Baron Groghe ärgerlich. Er schien das Gefühl zu haben, daß es sich um ein Ablenkmanöver handelte.
    »Erst gestern fielen im Hochland Fäden. Heute in Igen – das wäre ein Ding der Unmöglichkeit. Und was stellt dieses Gerät dar?«
    »Ich begreife das nicht«, rief G’narish nervös und sah Baron Laudey von Igen an, der wie erstarrt auf der Treppe stand.
    »Meine Reiter befinden sich ständig auf Patrouille …«
    Im gleichen Moment tauchte ein grüner Drache über der Burg auf. Seine Botschaft lautete: Fäden im Südwesten von Igen!
    »Wohin wollen Sie, F’lar?« herrschte Groghe den Drachenreiter an, als er G’narish zum Tor folgte.
    Die Luft war jetzt erfüllt vom Rauschen der Drachenschwingen und von den spitzen Angstschreien der weiblichen Gäste.
    »Nach Igen, wohin denn sonst?« entgegnete F’lar scharf.
    »Haben Sie nicht gehört? Es fallen Fäden.«
    G’narish wandte sich dem Weyrführer von Benden überrascht zu.
    »Igen ist mein Problem.«
    Aber seine Stimme verriet eher Dankbarkeit als Tadel.
    »G’narish, warten Sie! Wo in Igen?«
    Baron Laudey drängte sich an dem wütenden Groghe vorbei und lief zu seinem Weyrführer.
    »Und Ista? Ist die Insel in Gefahr?« wollte Warbret wissen.
    »Wir werden nachsehen«, versicherte ihm D’ram. Er eilte zum Tor.
    »Seit wann kümmert sich Benden um Igen und Ista?«
    T’ron stellte sich F’lar breitbeinig in den Weg. Die Drohung in seiner Stimme war nicht zu überhören. Die Drachenreiter blieben zögernd stehen.
    »Seit wann geht sie Nabol etwas an?«
    F’lar erwiderte seinen düsteren Blick.
    »Fäden fallen, Drachenreiter! Die Geschwader von Igen und Ista sind geschwächt, da sie Leute nach Telgar geschickt haben, um R’mart zu unterstützen. Sollen wir feiern, während andere kämpfen?«
    »Igen und Ista können für sich selbst sorgen!«
    Ramoth kreischte hoch oben auf der Klippe. Die anderen Königinnen antworteten. Was sie den anderen mitgeteilt hatte, wußte niemand, aber plötzlich verschwand sie im Dazwischen. F’lar hatte keine Zeit, sich darüber zu wundern, denn er sah, daß T’rons Hand auf dem Gürtelmesser ruhte.
    »Wir können unsere Meinungsverschiedenheit später beilegen, T’ron. Privat! Wenn Fäden fallen …«
    Die Bronzedrachen landeten vor dem Tor, dicht gedrängt, um ihre Reiter aufzunehmen. Aber T’ron ließ sich dadurch nicht beirren.
    »So, Fäden fallen, F’lar? Und der edle Weyrführer von Benden eilt zur Rettung herbei! Obwohl es Benden nichts angeht!«
    Er lachte verächtlich.
    »Nun reicht es, Mann!«
    D’ram packte T’ron hart am Arm und deutete auf die schweigende Mauer der Zuschauer.
    T’ron achtete nicht auf die Warnung. Er riß sich so heftig los, daß D’ram stolperte.
    »Ich kann den Namen Benden nicht mehr hören! Bendens Ansichten! Bendens Überlegenheit! Bendens Selbstlosigkeit! Und Bendens Weyrführer …«
    Damit riß T’ron das Messer aus der Scheide und stürzte sich auf F’lar.
    Ein Aufschrei ging durch die Menge. F’lar blieb stehen, bis er erkannte, daß es T’ron wirklich ernst war. Dann wich er mit einem Sprung zur Seite und zog seine eigene Klinge.
    Es war ein neues Messer, ein Geschenk von Lessa. F’lar wog es in der Hand, ohne T’ron eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Eine Vielzahl von Eindrücken drang auf ihn ein. Da war die Sonne, die ihm heiß in den Nacken brannte, das angespannte Schweigen im Großen Hof, der Geruch zertrampelter Fellisblüten, das Gefühl der Angst … T’ron bewegte sich für einen Mann seiner Größe und seines Alters erstaunlich leichtfüßig. F’lar ließ den Gegner kommen. Blitzschnell wechselte T’ron die Waffe in die linke Hand und hieb F’lar mit der Rechten über das Gelenk. Im nächsten Moment warf er sich zurück. F’lars Klinge verfehlte ihn um Millimeter.
    Der Weyrführer von Benden zog sich ein paar Schritte zurück. Sein Arm war von dem unerwarteten Schlag halb

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