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Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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F’lar! Man muß es ihm sagen, Lytol. Bitte!«
    »Er weiß Bescheid«, entgegnete Lytol, den F’lar hatte mehrere braune Reiter zu sich gerufen, und sie beobachteten das kleine Ei.
    »Geh hin, Lytol! Sie müssen etwas tun.«
    »Unsinn! Sie werden selbst zu einer Entscheidung kommen.«
    Er wandte sich ab und verließ die Tribüne, wohl in dem Glauben, daß die Jungen ihm folgen würden.
    »Komm!« drängte Felessan. »Es gibt bald Abendessen. Ich möchte es nicht versäumen.«
    Er lief hinter Lytol drein.
    Jaxom starrte immer noch das Ei an, das jetzt heftig schaukelte. »Das ist nicht fair! Sie lassen dich hier einfach liegen. Um diese Brekke kümmern sie sich, aber um dich nicht. Los, zeig es ihnen! Ein Riß, und du hast es geschafft!«
    Mit einemmal schwang er sich über das Geländer und lief auf die heiße Sandfläche hinaus.
    »Ich helfe dir!« rief er. Mit beiden Fäusten trommelte er auf die harte Schale ein.
    Ein Spalt zeigte sich und wurde breiter. Im Innern konnte er jetzt ein klägliches Schreien hören. Er brach ein paar Stücke von der Schale ab. Sie war weit dicker als bei den übrigen Eiern.
    »Jaxom, was tust du da?« schrie jemand, aber es war bereits zu spät.
    Die zähe innere Membran zeigte sich, und sie hatte eigentlich verhindert, daß der kleine Drache ins Freie gelangte. Jaxom zerschlitzte sie mit seinem Gürtelmesser. Ein winziger weißer Körper fiel ihm entgegen, nicht viel größer als er selbst. Instinktiv half Jaxom dem kleinen Geschöpf auf die Beine. Bevor F’lar oder sonst jemand eingreifen konnte, richtete der weiße Drache seine glänzenden Augen auf den Baron von Ruatha.
    Jaxom wandte sich freudestrahlend den erstarrten Drachenreitern zu: »Er sagt, daß er Ruth heißt!«
    Es ist wie ein Auftauchen aus den tiefsten Gewölben des Weyrs, dachte Brekke schaudernd. Und Berd hatte ihr den Weg gewiesen … Berd hatte sie von der Brutstätte weg zu F’nor und Manora geführt. Es überraschte sie, wie müde und verhärmt die beiden aussahen. Sie wollte etwas sagen, aber F’nor hob sie wortlos hoch und trug sie in seine Räume, wo er sie vorsichtig auf ihr Lager bettete und mit Fellen zudeckte.
    Sie sah lächelnd zu ihm auf.
    F’nors Blicke streiften sie ungläubig. Doch dann riß er sie mit einem Aufschrei in die Arme und preßte sie so hart an sich, daß sie kaum noch atmen konnte.
    »Wir dachten, wir hätten dich auch verloren, Brekke«, flüsterte er immer wieder.
    »Ich war eine Gefangene meiner Gedanken«, sagte sie mit einer Stimme, die ihr selbst fremd vorkam.
    »Oh, F’nor – ich haßte sogar Canth!«
    Tränen liefen ihr über die Wangen, und ihr Körper wurde von einem heftigen Schluchzen geschüttelt. F’nor versuchte sie zu besänftigen, aber sie hörte nicht zu weinen auf.
    Manora legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Laß sie ruhig, F’nor! Es ist eine Erleichterung für sie.«
    Die Feuerechsen begannen aufgeregt im Zimmer umherzuflattern, und Canth brummte bekümmert. Brekkes Hände verkrampften sich auf seinen Schultern. Sie weinte und weinte.
    »Sie kann nicht aufhören, Manora, sie kann einfach nicht.«
    Die Heilerin trat neben ihn und versetzte Brekke ein paar harte Schläge ins Gesicht, bevor F’nor eingreifen konnte.
    »Bist du wahnsinnig?« fuhr der braune Reiter sie an, aber sie brachte ihn mit einer knappen Handbewegung zum Schweigen.
    »Und nun in den Badeteich mit ihr«, befahl sie.
    »Das Wasser ist gerade warm genug, um ihre Muskeln zu entspannen.«
    Sie half dem Mädchen beim Ausziehen. Zähneklappernd saß Brekke im warmen Wasser, aber ganz allmählich ließ ihre Verkrampfung nach, und ihr Schluchzen wurde leiser. Manora packte sie in vorgewärmte Handtücher und rieb sie kräftig ab. Dann trug F’nor sie wieder auf ihr Lager.
    »Nun müssen wir nur noch dafür sorgen, daß sie kräftig ißt«, stellte Manora fest. »Das gilt übrigens auch für dich, Junge.«
    Sie warf ihm einen strengen Blick zu.
    Brekke nahm lächelnd seine Hand. »Ich glaube, du bist in all den Tagen keine Sekunde von mir gewichen.«
    »Canth und ich wußten, daß du uns brauchtest«, erwiderte er.
    »Ich habe gespürt, daß ihr da wart, selbst in den schlimmsten Stunden, als ich nichts als den Tod herbeisehnte.«
    Zwei scharfe Falten gruben sich in ihre Stirn. »Aber wie konntet ihr mich dazu zwingen, noch einmal die Brutstätte zu betreten, einer anderen Königin gegenüberzustehen?«
    Canth knurrte gekränkt.
    »Wir taten alles, um es zu verhindern. Die Idee stammte von

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