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Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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einfach zurückgewiesen. Eine Ungerechtigkeit! Schließlich war Jaxom Baron von Ruatha, und alle Barone hatten eine Feuerechse.
    »Alles Gute für Talina!« rief ihm D’wer, der Reiter des blauen Drachen, zu.
    »Danke.«
    Jaxom merkte selbst, daß sein Tonfall alles andere als freundlich war.
    »Kopf hoch, Junge«, ermunterte ihn D’wer. »Es könnte schlimmer sein.«
    »Wirklich?«
    D’wer lachte, und obwohl Jaxom sich gekränkt fühlte, konnte er einen Drachenreiter nicht gut zur Rede stellen.
    »Guten Morgen, Trebith«, begrüßte er den blauen Drachen, der ihn aufmerksam betrachtete.
    Lytol erteilte die letzten Anweisungen und trat dann zu ihnen. Er musterte prüfend seinen Schützling und nickte dem Drachenreiter kurz zu. Sobald sie den Blauen bestiegen, begann sein Wangenmuskel wieder zu zucken.
    Der Drache flog auf und war im Nu ein Stück über Ruatha. Jaxom hielt den Atem an, als sie ins Dazwischen tauchten. Er konnte sich immer noch nicht an die eisige Kälte gewöhnen, die einem durch Mark und Bein drang. Aber dann hatten sie es geschafft und kreisten über dem Benden-Weyr. D’wer landete in der Nähe der Brutstätte.
    »Jaxom! Da bist du ja!«
    Felessan rannte auf ihn zu. Seine Kleider waren so neu, daß sie noch nach Farbe und Stärke rochen.
    »Vielen Dank, daß du ihn mitgebracht hast, D’wer! Guten Tag, Lytol. Der Weyrführer und die Weyrherrin lassen Sie grüßen und Ihnen ausrichten, daß sie nach der Gegenüberstellung gern ein paar Worte mit Ihnen sprechen würden.«
    Der Junge sprudelte das so schnell hervor, daß der blaue Reiter lachen mußte. Lytol verbeugte sich so feierlich, daß sich Jaxom für seinen pedantischen Vormund fast schämte.
    Felessan jedoch hatte gar kein Auge für solche Feinheiten. Er zerrte den Freund mit sich, weg von den Erwachsenen. Man hatte rings um die Brutstätte Tribünen errichtet, und die beiden Jungen drängten sich in die vorderste Reihe. Jaxom warf seinem Vormund noch einen verstohlenen Blick zu, aber Lytol war ganz damit beschäftigt. Bekannte zu begrüßen.
    »Ich dachte gar nicht, daß so viele Leute kommen würden«, flüsterte Felessan erregt, »nach alldem, was geschehen ist.«
    Seine Blicke huschten hierhin und dorthin.
    »Sieh dir die an!« Er deutete auf drei Jungen, die das Wappen von Nerat trugen.
    »Weshalb rümpfen sie die Nase so? Findest du, daß Drachen stinken?«
    »Aber nein, natürlich nicht! Ich mag ihren Geruch sogar sehr gern. Sind das die Kandidaten?«
    Auch Jaxom war entrüstet über das Benehmen der drei.
    »Wo denkst du hin! Alle Kandidaten tragen Weiß.«
    Felessan schüttelte den Kopf über Jaxoms Unwissenheit.
    »Sie kommen erst später. He! Hast du das Ei schaukeln gesehen?«
    Auch den Drachen war die Bewegung nicht entgangen. Sie lauerten auf den Felsvorsprüngen rings um die Brutstätte. Nun begannen sie leise zu summen. Ein paar Nachzügler drängten sich auf ihre Plätze.
    Und dann erfüllte ein mächtiges Rauschen den Weyrkessel.
    Die Bronzedrachen brachten die Kandidaten herbei.
    Gleichzeitig begannen die Eier auf dem heißen Sand wie wild zu schaukeln. Alle – bis auf eines. Das winzige Ei, das Jaxom damals berührt hatte, lag immer noch abseits. Es regte sich nicht.
    »Meinst du …«, begann Jaxom beklommen, ohne den Freund anzusehen.
    »Ich habe dir ja gesagt, daß du es nicht anrühren sollst«, stellte Felessan fest.
    »Aber vom Berühren allein kann es doch keinen Schaden davontragen?«
    Die Stimme des jungen Barons klang unsicher.
    »Hm, eigentlich nicht. Die Kandidaten haben die anderen Eier auch angerührt.«
    »Warum bewegt sich dann nur dieses hier nicht?«
    Jaxom konnte sich kaum verständlich machen, denn das Summen der Drachen erfüllte die ganze Brutstätte.
    »Weiß ich nicht.«
    Felessan zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Vielleicht lebt das Drachenjunge im Innern gar nicht mehr. Das sagen die Großen jedenfalls.«
    »Aber ich habe nichts getan«, beharrte Jaxom.
    »Sieh doch, da kommen die Kandidaten!« rief Felessan aufgeregt. Er beugte sich vor und flüsterte Jaxom etwas ins Ohr. Er mußte es dreimal wiederholen, bevor der junge Baron verstand.
    »Brekke wird noch einmal gegenübergestellt?«
    Jaxom sagte es lauter als beabsichtigt. Er warf Lytol einen furchtsamen Blick zu.
    »Psst!« zischte der Freund.
    »Du weißt aber auch gar nichts. Sie haben entdeckt, daß man mehr als eine Feuerechse für sich gewinnen kann. Und weil die Echsen doch mit den Drachen verwandt sind, wollen sie den Versuch

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