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Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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starrte zu Boden. »Diese Würmer sind Ungeziefer. Wir rotten sie seit undenklichen Zeiten aus, wo wir sie antreffen.«
    F’lar lächelte schwach. »Es sieht so aus, als hätten die Farmer gegen das Wohl von Pern gearbeitet.«
    Der Saatmeister protestierte empört. Robinton mußte seine ganze Diplomatie aufwenden, um den Mann zu besänftigen.
    »Und Sie wollen behaupten, daß diese Larven und Würmer absichtlich auf Pern verteilt wurden?« fragte Andemon den Harfner. Robinton schien im Moment der einzige, dem er vertraute.
    »Sie wurden von unseren Vorfahren gezüchtet – den gleichen Leuten, die auch die Drachen züchteten?«
    »Wir nehmen es an«, sagte Robinton.
    »Oh, ich verstehe Ihre Zweifel sehr gut. Ich selbst brauchte mehrere Nächte, bis ich es fassen konnte. Aber bedenken Sie eines: In den Aufzeichnungen ist nie die Rede davon, daß die Drachenreiter uns von der Plage des Roten Sterns befreien werden. Immer wieder taucht jedoch die Hoffnung auf, daß eines Tages die Silberfäden keine Gefahr mehr darstellen werden …«
    Andemon sah auf seine lehmigen Stiefelspitzen.
    »Die alten Schriften unserer Gilde weisen ausdrücklich darauf hin, daß wir auf die Würmer achten sollen.« Er zuckte hilflos mit den Schultern.
    »Das haben wir getan. Wir hielten es für unsere Pflicht. Wo wir sie fanden, rotteten wir sie aus, mit Säure und Feuer. Sie schadeten den Pflanzen, ließen sie welken …«
    Der Mann schlug plötzlich beide Hände vors Gesicht. Seine Schultern begannen zu zucken. Lessa warf F’lar einen fragenden Blick zu, aber dann erkannte sie, daß der Saatmeister lachte, hysterisch lachte.
    »Achtet auf die Würmer, sagen die Schriften. Achtet auf sie! Und wir dachten, das sei gleichbedeutend mit vernichten! Beim Ei, was haben wir da angerichtet?«
    Der Harfner drückte Andemon eine Weinflasche in die Hand.
    »Danke, Robinton, das hilft«, sagte der Mann, nachdem er einen tiefen Zug genommen hatte.
    »Unsere Vorfahren vergaßen also zu erwähnen, weshalb wir auf die Würmer achten sollten«, meinte F’lar.
    »Wahrscheinlich war es für sie so selbstverständlich, daß sie gar nicht auf den Gedanken kamen, jemand könnte das mißverstehen. Dann breiteten sich die Burgen und Höfe aus. Aufzeichnungen wurden verloren oder vernichtet, Männer starben, bevor sie das Geheimnis weitergeben konnten.«
    Er warf einen Blick auf die Steinkästen.
    »Vielleicht entwickelten sie die Würmer hier in Benden. Vielleicht will dieses Diagramm an der Wand darauf hinweisen. Wir können es nicht sagen. Es ist so viel Wissen verlorengegangen.«
    Andemon beugte sich über die Pflanzen und begann sie erneut gründlich zu untersuchen. Er bezwang seinen Ekel und betrachtete auch die Würmer aus der Nähe. Er war sehr nachdenklich, als er wieder aufschaute.
    »Es gibt keinen sehnlicheren Wunsch für uns, als endlich von der Last der Fäden befreit zu werden«, meinte er. »Aber irgendwie will es mir nicht einleuchten, daß diese – diese …«
    »… abstoßenden kleinen Geschöpfe unsere Retter sind?« fragte Robinton.
    Der Saatmeister nickte.
    »Es erniedrigt, daß man einem Wurm dankbar sein muß. Lieber würde man zu den Drachen aufsehen.«
    Er grinste ein wenig verlegen.
    »Sie sind kein Baron, das merkt man«, entgegnete Lessa trocken und erntete einen Lacherfolg.
    »Und doch …«
    Er ließ etwas Erde durch seine Finger rieseln.
    »Wir sind ein Teil dieses Bodens und werden von ihm ernährt. Warum sollte er uns nicht auch schützen?«
    Er wischte die Hände an seiner Schürze ab und wandte sich entschlossen F’lar zu.
    »Ich würde gern selbst ein paar Experimente durchführen. Daß die Tiere im Erdreich des Nordens gedeihen, haben Sie ja bereits bewiesen. Aber ich muß jetzt vor allem herausfinden, wie lange es dauert, bis sie sich auf einer gewissen Fläche, sagen wir, einem normalen Acker, ausgebreitet haben.«
    »Das heißt, daß wir bis zum nächsten Frühjahr warten müssen«, meinte Lessa.
    »Weshalb?« entgegnete F’nor. »Wir importieren sie aus dem Süden.«
    »Und wo setzen wir sie aus?« wollte der Harfner wissen.
    »Die Bauern werden erst einmal den gleichen Ekel davor empfinden wie unser Saatmeister. Schließlich hat man ihnen seit Generationen eingebleut, die Tiere auszurotten.«
    »Oh, das ist kein Problem.« F’lar winkte ab. »Sie kennen die dichten Wälder um Lemos. Diese riesigen Gebiete sind vor den Fäden am schwersten zu schützen. Asgenar und Bendarek jedoch wollen um jeden Preis verhindern,

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