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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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entgegen.
    Noch während die großen Drachen landeten, hatte sich das Wasser beruhigt. Ruth berichtete stolz, daß sein Feuersteinvorrat ganz genau gereicht habe. Canth drehte den mächtigen Kopf zur Seite und beobachtete den kleinen Drachen mit gutmütiger Toleranz.
    Tiroth schnaubte nur kurz und watete ins Wasser, sobald D’ram ihm den Feuersteinsack abgenommen hatte. Gleich darauf kreiste ein Schwarm Echsen über dem alten Bronzedrachen, der sich prustend in die Fluten sinken ließ. Die Echsen übersprühten seine Haut mit Sand und bearbeiteten sie dann kräftig mit ihren Klauen. Tiroth hatte die inneren Lider geschlossen, wälzte sich von einer Seite auf die andere und stöhnte wohlig.
    Canth stieß einen durchdringenden Schrei aus, und die Hälfte des Schwarms flatterte zu ihm herüber. Als Ruth sah, daß seine Freunde alle beschäftigt waren, ging er etwas abseits von den beiden großen Drachen ins Wasser und tauchte zögernd unter. Die vier Echsen mit den Farbmarkierungen des Nordkontinents lösten sich aus der Schar der übrigen und begannen den kleinen weißen Drachen abzunibbeln.
    »Komm, Jaxom, wir helfen mit!« rief Sharra. Einen Drachen vom Feuersteingestank zu befreien, war schon für einen gesunden Reiter eine anstrengende Arbeit. Und obwohl Jaxom in Sharra eine tüchtige Helferin hatte, fühlte er sich am Ende so schlapp, daß er kaum noch stehen konnte. Sharra kniff die Augen zusammen, als sie sich aufrichtete und ihn ansah. »Habe ich dir nicht gesagt, daß du es langsam angehen sollst?« Ihre Stimme klang besorgt. »Los, aus dem Wasser mit dir! Du bist ja weißer als Ruth. Ich bringe dir etwas zu essen.«
    »Ich werde nie wieder fit, wenn ich meine Muskeln nicht übe!«
    »Hör auf zu meutern!«
    »Ich weiß. Und sag jetzt bitte nicht, daß du es nur gut mit mir meinst!«
    »Nein, ich habe eher an mich selbst gedacht. Glaubst du, ich möchte deine schlechte Laune noch einmal ertragen, wenn du einen Rückfall erleidest?«
    Sie funkelte ihn so wütend an, daß er die Schultern straffte und hochaufgerichtet zum Strand ging. Obwohl es nicht weit bis zu seinem Lager neben dem Baumstumpf war, fühlten sich seine Beine wie Blei an, als er es endlich erreichte. Mit einem Seufzer der Erleichterung legte er sich hin und schloß die Augen.
    Jemand rüttelte ihn wach. Er blinzelte und sah, daß Brekke sich über ihn beugte. »Wie fühlst du dich jetzt?«
    »Habe ich wieder im Schlaf geredet?«
    »Mhm. Alpträume?«
    »Nein, aber ganz merkwürdiges Zeug. Leider sehr ve rschwommen.« Jaxom schüttelte den Kopf, um sich aus der Verworrenheit der Bilder zu lösen. Die Sonne stand im Mittag. Ruth lag neben ihm und schnarchte. Ein Stück zu seiner Rechten entdeckte er D’ram, der sich an Tiroth gelehnt hatte und ebenfalls ausruhte. Von F’nor und Canth war nichts zu sehen.
    »Vielleicht hast du Hunger.« Brekke hielt ihm ein Tablett entgegen.
    »Wie lange habe ich eigentlich geschlafen?« Jaxom streckte sich. Seine Muskeln waren steif von der ungewohnten Arbeit.
    »Ein paar Stunden. Hat dir sicher gutgetan.«
    »Komisch, ich träume in jüngster Zeit soviel. Ist das eine Nachwirkung der Krankheit?«
    Brekke runzelte die Stirn und überlegte. »Wenn ich es recht bedenke, so muß ich zugeben, daß auch ich mehr als sonst träume. Zuviel Sonne vielleicht.«
    In diesem Moment erwachte Tiroth mit lautem Trompeten und richtete sich so hastig auf, daß eine Sandfontäne über D’ram spritzte. Brekke stieß einen Schrei aus und erhob sich, die Augen auf den alten Bronzedrachen gerichtet. Er schüttelte sich und spannte die Flügel aus.
    »Brekke, ich muß fort!« rief D’ram. »Hast du gehört?«
    »Ja. Beeilt euch!« rief sie und winkte dem Bronzereiter zu. Was immer Tiroth geweckt hatte, es erregte auch die Feuer-Echsen, die unruhig zu kreisen begannen und schrill zirpten. Ruth hob den Kopf, warf ihnen einen schläfrigen Blick zu und ließ dann die Schnauze wieder in den Sand sinken. Brekke betrachtete den weißen Drachen mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck.
    »Was ist los, Brekke?«
    »Die Bronzedrachen im Ista-Weyr trinken Blut.«
    »Beim Ei!« Jaxoms anfängliche Überraschung wich Ärger über die eigene Schwäche. Er hatte gehofft, diesen Paarungsflug mitansehen zu können. Ihm lag sehr viel daran, daß G’dened und Barnath es schafften.
    »Ich weiß«, meinte Brekke besänftigend. »Aber Canth wird ebenso dort sein wie Tiroth. Sie berichten mir alles. Iß jetzt!«
    Jaxom gehorchte. Beim Essen fiel ihm

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