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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sich. »Und wir wollen nicht, daß sich die Nachkommen der Barone unter dem Vorwand, wir könnten die Weyr-Disziplin nicht mehr aufrechterhalten, das Land im Süden aneignen.«
    »Das würden sie nicht wagen…«, begann D’ram entrüstet.
    »Da bin ich gar nicht so sicher. Und sie haben durchaus Gründe, die man anerkennen muß«, entgegnete F’lar. »Torics Siedlung ist im Laufe der letzten Planetenumläufe stetig gewachsen, ein paar Leute hier und da, Handwerker, die Unzufriedenen, ein paar Jungbarone, die im Norden nicht die geringste Hoffnung auf eigenes Land hatten… Alles klammheimlich, um die Alten nicht zu beunruhigen. Diese Dinge sind der Allgemeinheit nicht bekannt…«
    »Es gibt Händler, die aus dem Süden kommen«, meinte D’ram.
    »Ja – ein Teil unseres Problems. Händler sind schwatzhaft, und es hat sich herumgesprochen, daß es im Süden viel Land gibt. Auch wenn manches übertrieben wurde, habe ich Grund zu der Annahme, daß der Südkontinent genauso groß wie der Norden ist – und durch die zahlreichen Würmer besser gegen Fäden geschützt als unsere Gebiete.« Er machte wieder eine Pause und fuhr mit Daumen und Zeigefinger geistesabwesend die scharfen Falten zwischen Nase und Kinn nach. »Diesmal, D’ram, werden die Drachenreiter als erste ihr Stück Land wählen. Während des kommenden Sporen-Intervalls soll kein Drachenreiter auf die Gnade der Burgherren angewiesen sein.
    Wir werden uns selbst versorgen und nie mehr um Wein oder Brot betteln!«
    D’ram hatte genau zugehört, anfangs erstaunt, dann jedoch mit leuchtenden Augen. Er straffte die Schultern, nickte kurz und schaute den Weyr-Führer fest an.
    »Sie können sich auf mich verlassen, F’lar. Ich werde den Süden zu diesem Zweck erschließen lassen. Ein großartiges Ziel! Beim Ersten Ei, der Gedanke gefällt mir! Dieses herrliche Land im Besitz der Drachenreiter!«
    F’lar reichte D’ram ernst die Hand. Dann huschte ein Lächeln über seine Züge. »Wenn Sie nicht selbst angeboten hätten, im Süden nach dem Rechten zu sehen, so hätte ich Ihnen den Vorschlag gemacht. Sie sind der einzige, der mit der gegenwärtigen Situation fertig wird. Aber ich beneide Sie nicht um Ihre Aufgabe!«
    D’ram erwiderte den Händedruck des Benden-Führers. Dann meinte er ruhig: »Ich habe um meine Gefährtin getrauert, wie es sich ziemt. Aber nun geht das Leben weiter. Die Ruhe in jener Bucht hat mir gutgetan, doch ich war nicht ausgelastet. Deshalb fühlte ich mich fast erleichtert, als Sie mich holten, F’lar. Es ist keine Lösung, das gewohnte Leben einfach aufzugeben. Das habe ich klar erkannt. ›Drachenreiter müssen streiten, wenn Silberfäden vom Himmel gleiten!‹ « Er seufzte noch einmal, verneigte sich vor Lessa und verließ dann hochaufgerichtet den Weyr.
    »Glaubst du, er wird es schaffen, F’lar?«
    »Er ist am besten dafür geeignet – mit Ausnahme von F’nor vielleicht. Und ihn kann ich nicht darum bitten. Es wäre eine Qual für Brekke.«
    Lessa nickte. Nachdenklich betrachtete sie ihren Gefährten. Tiefe Falten, die ihr bis dahin nicht aufgefallen waren, hatten sich in sein Gesicht gegraben, die Lippen wirkten schmal, und der Augenausdruck war müde. Er hatte zwar einen Teil seiner Weyr-Pflichten an F’nor und T’gellan weitergegeben und auch R’mart und N’ton eingesetzt, wenn es Probleme auf Pern gab, aber die Hauptverantwortung lastete dennoch auf ihm. Lessa trat neben ihn und schloß ihn mit einer impulsiven Geste in die Arme.
    Er lächelte, und die scharfen Linien verschwanden für einige Augenblicke.
    Eilige Schritte vor dem Eingang ließen die beiden aufschauen. Lessa trat einen Schritt zurück. Sebell, das Gesicht vom Laufen gerötet, stürmte herein, ohne anzuklopfen. Er blieb erst stehen, als Lessa ihn mit einer energischen Geste zurückscheuchte.
    »Wie geht es ihm?«
    »Er schläft jetzt – aber werfen Sie selbst einen Blick auf ihn!« Lessa deutete auf den Vorhang, der das Schlafgemach vom Vorraum abtrennte.
    Zwei Feuer-Echsen schossen in den Weyr, stießen ein erschrockenes Gezeter aus, als sie Lessa sahen, und tauchten wieder ins Dazwischen.
    »Ich wußte gar nicht, daß Sie zwei Königinnen besitzen«, meinte Lessa.
    »Die eine gehört Menolly. sie durfte mich noch nicht begle iten.« Sebells Gesichtsausdruck verriet den Weyrführern, wie die Harfnerin auf dieses Verbot reagiert hatte.
    »Na, dann holen Sie die Kleinen zurück! Ich fresse keine Feuer-Echsen«, sagte Lessa mit unterdrücktem Ärger.

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