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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Dreiergestirns. »Die meisten Sterne verändern ihre Position – die hier bleiben immer an der gleichen Stelle.«
    »Von Ruatha aus sieht man sie ganz schwach über dem Horizont…«
    »Siehst du? Genau das meine ich. Ganz gleich, wann ich im Süden unten bin, ob in der kalten oder warmen Zeit, sie stehen immer am gleichen Fleck.«
    »Unmöglich. Das gibt es nicht. Wansor sagt, daß Sterne in bestimmten Bahnen über den Himmel ziehen wie…«
    »Die Dämmer-Schwestern rühren sich aber nicht von der Stelle.«
    »Und ich sage dir, das kann nicht sein!«
    »He, nun faucht euch doch nicht so an! Was kann nicht sein?« Sharra kam mit einem schwerbeladenen Tablett und einem Weinschlauch zurück. Sie setzte das Essen vor Piemur ab und reichte dann gefüllte Becher herum.
    Piemur zuckte lachend die Achseln. »Also, ich werde jedenfalls Wansor eine Botschaft schicken. Ich behaupte, daß das ein verdammt komisches Sternverhalten ist.«
    Die leise Brise erschlaffte, und der Meisterharfner erwachte. Zair lag zusammengerollt neben seinem Kopf und stieß einen sanften Begrüßungsruf aus. Ein Sonnendach war über dem Kopf des Harfners errichtet, aber die flirrende Hitze machte ihm dennoch zu schaffen.
    Ausnahmsweise saß niemand an seinem Lager. Robinton atmete erleichtert auf. Die Fürsorge der anderen hatte ihn gerührt, doch manchmal erdrückte sie ihn schier. Er bezähmte seine Ungeduld. Eine andere Wahl blieb ihm nicht; denn er war zu schwach und zu müde, um sich gegen die gutgemeinte Pflege zur Wehr zu setzen. Offenbar hatte sich sein Befinden leicht gebessert, weil sie ihn heute in Ruhe ließen. Die Segel hingen schlaff herab. Einzig das sanfte Rollen der Wogen schien das Schiff langsam voranzutragen. Die Wellen mit ihren Schaumkronen besaßen einen magischen Rhythmus; er mußte den Kopf schütteln, um sich ihrem Bann zu entziehen. Robinton wußte, daß sie noch Tage unterwegs sein würden, ehe sie wieder Land zu Gesicht bekamen, obwohl Meister Idarolan erklärte, daß sie nun die Große Südströmung erreicht hätten und gute Fortschritte machten.
    Der Schiffsmeister war über diese Reise ebenso begeistert wie alle anderen, die mit dem Vorhaben zu tun hatten. Robinton lachte vor sich hin. Allem Anschein nach profitierte jeder von seiner Krankheit.
    Nur keine Bitterkeit, schalt er sich selbst. Weshalb hast du Sebell so gründlich und lange ausgebildet?
    Damit er eines Tages für dich einspringen kann! Nur, gestand sich Robinton ein, hatte er nie im Ernst damit gerechnet, daß es notwendig werden würde. Flüchtig dachte er darüber nach, ob Menolly ihm auch alle Botschaften von Sebell ausrichtete. Sie und Brekke waren sich darin einig, jede Aufregung von ihm fernzuhalten.
    Zair rieb seinen weichen Kopf gegen Robintons Wange. Die Feuer-Echse erspürte mit untrüglichem Instinkt die Emotionen der Umgebung, und sie schien völlig ruhig und zufrieden.
    Wenn er nur seine Müdigkeit abschütteln und die lange Reisezeit nutzbringend verwenden könnte – die Gildegeschäfte auf den neuesten Stand bringen, einige Balladen, die in seinem Innern herumspukten, aufschreiben, lang aufgeschobene Projekte abschließen… Aber Robinton hatte nicht den geringsten Ehrgeiz. Er war damit zufrieden, auf Deck zu liegen und nichts zu tun.
    Die Morgenstern war Idarolans ganzer Stolz. Hübscher Name. Und erinnerte ihn an etwas. Er mußte den Schiffsmeister bitten, ihm ein Fernrohr zu leihen. Irgend etwas an den Dämmer-Schwestern kam ihm merkwürdig vor. Man sah das Gestirn, das man im Norden unter dem Namen Tag-Schwestern kannte, hier im Morgengrauen und nach Sonnenuntergang am Himmel, ungewöhnlich hoch, wie er fand. Vielleicht sollte er Wansor darüber berichten.
    Er spürte, wie Zair das Köpfchen hob. Leichte Schritte nähe rten sich, und die Echse übermittelte ein Bild von Menolly.
    »Immer auf leisen Sohlen!« sagte er verdrießlicher als beabsichtigt.
    »Ich dachte, Sie würden schlafen.«
    »Was sollte ich auch sonst den ganzen Tag tun?« Er lächelte, um seinen Worten die Schärfe zu nehmen.
    Zu seiner Überraschung lachte sie und reichte ihm einen Becher Fruchtsaft, vermischt mit etwas Wein.
    »Ihre Laune hat sich gebessert.«
    »Findest du? Ich benehme mich die meiste Zeit wie ein grämlicher alter Mann. Ihr müßt mein Geschimpfe allmählich leid sein.«
    Sie kauerte neben ihm nieder und legte ihm eine Hand auf den Arm. »Ich bin sogar über Ihre schlechte Laune froh«, sagte sie, und Tränen schimmerten in ihren Augen.
    »Mein

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