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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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unversehrt ab!« rief der Schiffsmeister mit dröhnender Stimme und geleitete den immer noch geschwächten Meister Robinton an Land. Lessa umarmte den Harfner mit Tränen in den Augen, und Fandarel schlug ihm auf die Schulter, daß er beinahe in die Knie ging. Jaxom half inzwischen Brekke und Menolly ans Ufer. Alle redeten gleichzeitig los. Dann aber übernahm Brekke wie gewohnt das Kommando und drängte den Meisterharfner, den Schatten des Waldes aufzusuchen.
    Die Heilerin wollte wie immer den Weg zur Hütte einschlagen, aber Fandarel nahm sie lachend am Arm und führte sie zu dem Sandpfad, der sich zwischen Bäumen und Sträuchern zur Anhöhe wand.
    »Aber die Hütte liegt doch…«
    »Stimmt«, entgegnete Fandarel, der neben Robinton ging. »Aber wir haben einen besser geeigneten Platz für unseren Meisterharfner gefunden.«
    Brekke hatte die erste Wegbiegung erreicht und blieb wie angewurzelt stehen. Ungläubig starrte sie das neue Haus im Schatten der Baumkronen an. »Das darf nicht wahr sein!« wisperte sie. Ihre Blicke wanderten von Lessa zu Jaxom und weiter zu Fandarel. »Was – wie habt ihr das geschafft? Das gibt es doch gar nicht.«
    Robinton und Fandarel hatten die beiden Frauen erreicht, und der Schmied lachte über das ganze Gesicht.
    »Sagte Brekke nicht etwas von einer kleinen Hütte?« meinte Robinton und lächelte zögernd. »Das da…«
    Lessa und Fandarel konnten die Spannung nicht mehr ertragen. Sie zerrten den Harfner zu den breiten Verandastufen.
    »Warten Sie nur, bis Sie das Innere sehen!« rief Lessa.
    »Ganz Pern hat bei dem Bau mitgeholfen«, erklärte Jaxom der völlig erstarrten Brekke. »Du ahnst ja nicht, wie es hier von Handwerkern gewimmelt hat!« Er gab Menolly durch einen Wink zu verstehen, daß sie sich beeilen sollte.
    Die junge Harfnerin musterte die friedliche Bucht, den sorgfältig geglätteten Sand, die Bäume und die blühenden Sträucher, die so unberührt aussahen wie an dem Tag, als sie mit Jaxom hier angekommen war. Nur das weiträumige Haus und der Weg, der zur Anhöhe führte, waren Zeugen dafür, daß hier eine Veränderung stattgefunden hatte. »Ich kann es nicht glauben.«
    »Ich weiß, Menolly. Sie haben sich Mühe gegeben, die Natur nicht zu zerstören. Die Burg in der Süd-Bucht ist ein Meisterwerk geworden.«
    »Was – einen Namen hat sie auch schon?« Das schien sie eher zu ärgern als zu freuen. Jaxom verstand ihre Reaktion. Er hegte ähnliche Gefühle wie sie.
    Brekke schaute hierhin und dorthin und zeigte sich begeistert. »Komm, Menolly, hör auf zu schmollen! Wenn ich bedenke, wie das bei unserer Ankunft aussah… Und du mußt zugeben, daß dieses Haus für unseren Meisterharfner wirklich besser geeignet ist als eine primitive Hütte.«
    Sie hatten die Stufen aus schwarzem Klippstein erreicht. Weißer Mörtel füllte die Ritzen und bildete ein bizarres Muster. Das sattrote Ziegeldach war weit heruntergezogen und überdeckte die Veranda, die das Haus von allen Seiten umgab und fast bis zum Wald reichte. Die Metall-Jalousien der ungewöhnlich breiten Fenster standen offen. Drinnen hörten sie die Stimme des Harfners, der sich bereits im großen Wohnraum umsah. Als Brekke, Jaxom und Menolly eintraten, stand er gerade staunend in seinem neuen Arbeitszimmer. Kein Wunder, denn Silvina hatte dafür gesorgt, daß seine gesamten Habseligkeiten von der Harfnerhalle hierhergebracht und neu geordnet worden waren. Zair saß auf einem Deckenbalken und kreischte aufgeregt. Prinzeßchen und Berd gesellten sich zu ihm, und dann tauchten auch noch Meer und Farli auf.
    »Aber das ist ja Farli!« rief Robinton. »Ich hatte schon gehört, daß Piemur in der Bucht sei. Aber gezeigt hat er sich bis jetzt nicht.« Die Stimme des Harfners klang überrascht und fast etwas gekränkt.
    »Sharra und er kümmern sich um die Bratspieße. Wir wollten jeden Trubel vermeiden, damit Sie nicht gleich ermüden«, fügte Lessa besänftigend hinzu.
    »Ich und ermüden? Ermüden! Im Gegenteil – ich brauche Arbeit! PIEMUR!«
    Wäre nicht schon sein gesundes Aussehen Beweis genug gewesen – der dröhnende Ruf, den er ausstieß, ließ nicht den geringsten Zweifel an seiner Vitalität.
    Deutlich hörte man aus der Ferne die verängstigte Antwort: »Meister Robinton?«
    »KOMM SOFORT HIERHER, PIEMUR!«
    »Ein Glück, daß wir ihm auf dem Schiff eine Zwangspause verordnen konnten«, sagte Brekke und lächelte der Weyrherrin zu. »Stellen Sie sich vor, welche Mühe wir an Land mit ihm gehabt

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