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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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liebes Mädchen…« Er bedeckte ihre Hand mit der seinen.
    Sie wandte den Kopf ab, und Zair begann unruhig zu zetern. Prinzeßchen tauchte auf und flatterte hysterisch umher. Robinton stützte sich auf einen Ellbogen und beugte sich über die Harfnerin.
    »Menolly, es geht mir doch gut! Brekke meint, daß ich in den nächsten Tagen wieder aufstehen kann!« Der Harfner strich ihr über das Haar. »Wein doch nicht! Es ist alles vorbei.«
    »Albern von mir, ich weiß. Denn Ihr Zustand bessert sich wirklich, und wir werden schon dafür sorgen, daß Sie sich nie mehr überanstrengen…« Menolly wischte sich ungeduldig mit dem Handrücken über die feuchten Augen.
    Die Geste rührte ihn so, daß er Menolly sanft auf die Wange küßte. Er spürte, wie sie sich versteifte und dann an ihn schmiegte. Ihre beiden Feuer-Echsen begannen leise zu summen.
    Vielleicht war es die Reaktion ihrer kleinen Freunde, vielleicht auch die eigene Verblüffung, die Robinton zusammenzucken ließ. Jedenfalls löste sich Menolly von ihm.
    »Ich… ich wollte das nicht«, murmelte sie mit gesenktem Kopf.
    »Ich auch nicht, Menolly«, entgegnete der Harfner leise. In diesem Moment verwünschte er sein Alter, ihre Jugend, die Zuneigung, mit der er das Mädchen betrachtete, und die Schwäche, die ihn verleitet hatte, seine Gefühle einzugestehen. Sie wandte sich wieder ihm zu, und ihr Blick war dunkel vor Schmerz.
    Er hob die Hand und brachte sie mit einer behutsamen Geste zum Schweigen, noch ehe sie ein Wort sagen konnte. Seufzend schloß er die Augen. Er fühlte sich plötzlich erschöpft von diesem kurzen Moment, in dem sie beide ihre Empfindungen offen gezeigt hatten. Wie bei der Gegenüberstellung, dachte er, ein kurzer Eindruck, der sich für alle Ewigkeit einprägt. Vermutlich hatte er immer um die gefährliche Zwiespältigkeit seiner Gefühle für die Tochter des Seebarons gewußt, deren seltenes Musiktalent er selbst erschlossen hatte. Eine Ironie des Schicksals, daß er sich und ihr die Wahrheit ausgerechnet jetzt enthüllte, in diesem ungünstigsten Moment der Schwäche. Dennoch schien sie glücklich mit Sebell. Er war sicher, daß sich die beiden in jeder Hinsicht gut verstanden. Er selbst hatte getan, was in seiner Macht stand, um diese Bindung zu festigen, denn Sebell war der Sohn, den er sich immer gewünscht und nie bekommen hatte.
    »Sebell…«, begann er und unterbrach sich, als er ihre Finger auf seinem Arm spürte.
    »Ich habe Sie vor ihm geliebt.«
    »Für mich warst du immer ein Kind, das ich gern hatte…« Er hoffte, daß es ihm gelang, sich das selbst einzureden. Einen Moment lang drückte er ihre Hand, dann setzte er sich auf und nahm einen tiefen Zug aus dem Becher, den sie gebracht hatte.
    Als er aufschaute, lächelte er wieder.
    Zair flatterte auf und kündigte die Nähe des Schiffsmeisters an.
    »Ah, Sie sind wach, mein Freund. Fühlen Sie sich ausgeruht?« fragte Idarolan.
    »O ja. Gut, daß Sie kommen. Ich habe eine Frage an Sie. Sagen Sie, haben Sie diese Dämmer-Schwestern abends schon einmal beobachtet? Ich werde den Verdacht nicht los, daß nicht nur mein Allgemeinbefinden schlechter geworden ist, sondern auch meine Sehkraft.«
    »Keineswegs, mein Lieber, keineswegs. Ich habe wegen dieses Gestirns bereits Meister Wansor benachrichtigt. Mir war das Phänomen bisher nicht aufgefallen, weil ich noch nie so weit in den Osten dieses Kontinents vorgedrungen bin. Die Position dieser drei Sterne gibt in der Tat Rätsel auf.«
    »Leihen Sie mir heute abend einmal Ihr Fernrohr?« fragte der Harfner. Er sah Menolly mit einem Lächeln an. »Falls ich ausnahmsweise die Erlaubnis bekomme, etwas länger aufzubleiben…«
    »Aber sicher, Meister Robinton. Ihre Meinung interessiert mich sehr. Ich weiß, Sie hatten länger Zeit als ich, Wansors Gleichungen zu studieren. Vielleicht finden wir selbst heraus, wodurch das absonderliche Verhalten dieses Gestirns verursacht wird.«
    »Sehr gut. Und um uns die Wartezeit zu verkürzen, setzen wir die Partie fort, die wir gestern angefangen haben, ja? Menolly, könntest du uns bitte das Spielbrett von dort drüben reichen?«

XVIII. Jaxoms Bucht, Ankunftstag des Meisterharfners,
14.10.15
    Die Schar der fleißigen und fachkundigen Helfer benötigte nicht länger als elf Tage, um das Haus in der Bucht fertigzustellen, auch wenn sich die Maurer nicht gerade begeistert darüber zeigten, daß man den Mörtel nur so kurze Zeit trocknen ließ. Weitere drei Tage dauerte es, bis die

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