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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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fielen Prinzeßchen und die beiden übrigen Bronze-Echsen – Rocky hatte ihn begleitet – mit schrillem Gezeter über ihn her. Menolly trat aus dem Wald, beide Arme in die Hüften gestemmt, und wartete einfach. Noch bevor er ihre Miene sah, wußte er, daß sie unheimlich wütend war. Sie blieb reglos stehen, bis Ruth landete.
    »Nun?«
    Ihre Augen blitzten gefährlich, und Jaxom fand, daß sie in diesem Moment schön und verwegen zugleich aussah.
    »Wir haben D’ram aufgespürt. Fünfundzwanzig Planetenumläufe in der Vergangenheit. Der Rote Stern zeigte uns den Weg.«
    »Ist dir klar, daß zwischen deinem Start und jetzt Stunden vergangen sind?«
    »Du hast doch gewußt, daß alles in Ordnung ist. Rocky war schließlich mit von der Partie.«
    »Das hat überhaupt nichts genutzt. Der Sprung war so groß, daß Prinzeßchen den Kontakt nicht aufrechterhalten konnte. Wir hatten keine Ahnung, wo du warst.« Sie ruderte heftig mit den Armen. »Du hättest auf diese anderen Leute stoßen können, an die sich die fremden Echsen erinnern. Du hättest dich verrechnen können. Dann wärst du nie wieder zurückgekommen.«
    »Entschuldige, Menolly, ich wollte dich nicht ängstigen.« Jaxom war ehrlich zerknirscht, als er erkannte, welche Sorgen sie sich um ihn gemacht hatte. »Aber ich wußte nicht genau, zu welcher Zeit wir aufbrachen, deshalb legte ich einen größeren Abstand ein. Wäre scheußlich, sich selbst zu begegnen, oder?«
    Sie wurde etwas versöhnlicher. »Trotzdem – ich wollte eben Prinzeßchen zu F’lar losschicken.« Sie schlüpfte in ihre Reitjacke und setzte den Helm auf. »Übrigens habe ich die Reste einer Hütte gefunden, an einem kleinen Wasserlauf da hinten.« Sie zeigte zum Wald. Dann reichte sie ihm seinen Rucksack und schwang sich geschickt hinter ihm auf Ruth. »Es kann losgehen.« Die Feuer-Echsen flatterten ihnen auf die Schultern, und Jaxom gab Ruth den Befehl, ins Dazwischen zu gehen.
    Als sie über Benden auftauchten, trompetete Ruth dem Wachdrachen seinen Namen zu. Menollys Echsen zirpten unsicher.
    »Ich wollte, ich könnte euch mit in den Königinnen-Weyr nehmen. Aber fliegt lieber mal zu Brekke!« Kaum waren die vier Echsen verschwunden, da stieß der Wachdrache ein wütendes Geschrei aus, spreizte die Schwingen und machte den Nacken lang. Seine Augen glommen rot. Verwirrt drehten sich Menolly und Jaxom um; sie entdeckten einen Schwarm Feuer-Echsen, der ihnen folgte.
    »Die sind sicher aus dem Süd-Kontinent, Jaxom. Ruth, sag ihnen, daß sie sofort ins Dazwischen gehen sollen!«
    Im nächsten Moment war der Schwarm weggetaucht.
    Sie wollten nur sehen, woher wir kamen, erklärte Ruth traurig. »So etwas geht auf Ruatha, aber nicht hier.«
    Keine Sorge, sie kommen nicht wieder. Wir haben sie erschreckt.
    Inzwischen hatte der Wachdrache mit seinem Lärm den halben Weyr aufgescheucht. Jaxom und Menolly sahen mit gemischten Gefühlen, wie Mnementh sich auf seinem Felsensims erhob. Ramoth trompetete, und noch ehe sie im Weyrkessel gelandet waren, brach ein Höllenspektakel los. Zwei Gestalten traten neben Mnementh, unverkennbar Lessa und F’lar.
    »Jetzt bekommen wir etwas zu hören«, wisperte Jaxom.
    »Unsinn! Wir bringen doch eine gute Nachricht. Denk lieber daran!«
    »Ich bin viel zu müde, um an irgend etwas zu denken«, entgegnete Jaxom hitziger, als er beabsichtigt hatte. Seine Haut brannte, vielleicht von dem rauhen Sand, vielleicht auch, weil er zuviel Sonne erwischt hatte. Jedenfalls fühlte er sich scheußlich.
    Ich bin sehr hungrig, meinte Ruth mit einem sehnsüchtigen Blick zu den eingezäunten Weiden des Weyrs.
    Jaxom stöhnte. »Du kannst hier nicht jagen, Ruth.« Er gab dem Freund einen aufmunternden Klaps und strich noch einmal seine Reitkleider glatt, ehe er den Weyrführern entgegenging.
    Mnementh wandte den mächtigen, keilförmigen Kopf F’lar zu und schaute ihm in die Augen. F’lar sprach kurz mit Lessa, und die Weyrherrin nickte. »Laß Ruth hier bei uns ein Weidetier reißen, Jaxom«, sagte sie. »Seine Haut sieht ja ganz grau aus.«
    Und wirklich – der weiße Drache wirkte alles andere als ansehnlich. Erleichtert bedeutete Jaxom seinem Gefährten, daß er das Angebot annehmen durfte.
    Mnementh ist ein treuer Freund, stellte Ruth fest. Ich fühle mich ganz schwach vor Hunger.
    Ich auch, dachte Jaxom, als er neben Menolly auf die beiden Weyrführer zuging. Er spürte, wie seine Knie nachgaben, und taumelte gegen Menolly. Sie faßte ihn am Arm und stützte

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