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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Botschaft hieß es, daß die Inkubationszeit zwei bis vier Tage beträgt. Einen Tag sind Sie bereits hier.« Alessan warf einen Blick auf die hochstehende Sonne. »Wenn Sie sich auch morgen noch völlig gesund fühlen, können Sie in aller Stille nach Fort zurückkehren. Inzwischen aber sollten Sie den anderen mit gutem Beispiel vorangehen.«
    »Allerdings.« Tolocamps Miene wurde milder. »Sie haben völlig recht. Der Burgherr muß seinen Untertanen Vorbild sein. Auf der anderen Seite scheint sich die Krankheit auf jene zu beschränken, die unmittelbar mit den Rennen zu tun hatten. Ich konnte diesem Sport noch nie etwas abgewinnen.« Mit einer verächtlichen Geste tat er den beliebtesten Zeitvertreib des Kontinents ab.
    Alessan fand keine Zeit zu einer Antwort, denn in diesem Moment kamen einige Männer mit besorgten und zugleich entschlossenen Mienen auf die beiden Burgherren zu.
    »Baron Alessan …«
    »Ja, Turvine?« Der Sprecher war ein Pflanzer aus der südöstlichsten Ecke von Ruatha. In seiner Begleitung befanden sich einige Hirten aus dem Grenzgebiet.
    »Die Trommeln reichen nicht in die entlegenen Bezirke von Ruatha. Wir werden von unseren Familien zurückerwartet. Es liegt mir fern, eine Anordnung der Heiler zu mißachten, aber man muß auch gewisse Rücksichten nehmen. Wir können unmöglich länger warten …«
    Makfar hatte die Abordnung bemerkt, und obwohl Alessan Turvine seine ganze Aufmerksamkeit schenkte, entging ihm nicht, daß sein Bruder eine Handvoll Bewaffneter zusammenrief.
    »Ihr bleibt - das ist mein Befehl!« erklärte Alessan so scharf, daß die Männer zurückwichen. Unsicher wandten sie sich an Tolocamp, in der Hoffnung, Hilfe von ihm zu erhalten, aber der Erbbaron von Fort versteifte sich und ignorierte ihre stumme Bitte. Alessan erhob die Stimme, damit ihn auch diejenigen verstehen konnten, die auf der Straße und im Hof die Auseinandersetzung mitverfolgten. »Die Trommeln haben eine Quarantäne verkündet. Ich bin euer Burgherr. Im Moment habt ihr mir zu gehorchen. Und ich sage, daß weder Mensch noch Tier diese Burg verläßt, ehe die große Trommel …« Alessan deutete gebieterisch zum Turm hinauf. »… die Quarantäne wieder aufhebt!«
    Stille folgte seinen Worten. Alessan begab sich mit raschen Schritten zum Haupteingang der Burg, dicht gefolgt von Tolocamp.
    »Sie müssen Boten aussenden, sonst kommen die Angehörigen dieser Leute nach Ruatha«, sagte Tolocamp leise.
    »Ich weiß. Aber wie kann ich das bewerkstelligen, ohne die Gesunden zu gefährden?« Alessan wandte sich nach links, dem Arbeitszimmer der Burg zu; hier warteten in herausfordernd ordentlichen Stapeln die verdammten Aufzeichnungen, für die er im Moment keine Zeit fand. Man hatte auch diesen Raum für das Fest in ein Gästezimmer umgewandelt, und auf dem Boden lagen Schlafsäcke, deren Besitzer offenbar in aller Hast aufgebrochen waren. Alessan stieß sie mit dem Fuß beiseite und durchsuchte die Kartenregale. Endlich hatte er den großen Plan gefunden, auf dem Ruatha mit seinem gesamten Einflußbereich eingetragen war; das Straßen- und Wegenetz wies einen Farbcode auf, der die Wichtigkeit der einzelnen Verbindungen kennzeichnete; auch die Höfe und Siedlungen waren je nach Größe unterschiedlich markiert.
    Baron Tolocamp äußerte sich erstaunt über die hervorragende Qualität der Karte. »Ich hatte keine Ahnung, daß Sie hier so gut ausgerüstet sind!« meinte er mit dem ihm eigenen Mangel an Takt.
    Alessan lächelte. »Sie kennen sicher den alten Spruch der Harfner: Burg Ruatha war geplant, während Fort durch Zufall entstand« Er fuhr mit dem Zeigefinger die Nordverbindung entlang bis zu einer Stelle, wo sich die Wege nach Nordwesten, Westen und Nordosten verzweigten. Etwa zwanzig Höfe lagen in diesem Gebiet. Die große Weststraße dagegen wand sich ohne Nebenwege durch die Berge und mündete in die Hochfläche.
    »Baron Alessan …«
    Er wandte sich um und sah die Harfner, die zum Fest aufgespielt hatten. Tuero hatte sich zum Sprecher der Gruppe gemacht.
    »Wir möchten uns als Boten zur Verfügung stellen.« Tuero grinste schief, was seine Nase noch abenteuerlicher erscheinen ließ. »Vielleicht lassen sich damit die erregten Debatten auf dem Vorplatz etwas dämpfen. Die Harfner von Pern warten auf Ihre Befehle.«
    »Ich danke euch für das Angebot, aber ihr könntet euch ebenfalls angesteckt haben, wie alle, die das Fest von Ruatha besuchten. Mir geht es nicht darum, die Leute festzuhalten, sondern

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