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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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ich will ein Ausbreiten der Krankheit verhindern.«
    »Baron Alessan …« Tuero lächelte immer noch. »Eine Botschaft muß nicht unbedingt persönlich überbracht werden.« Er trat mit raschen Schritten näher, beugte sich über die Karte und deutete auf einen Punkt an der Nordstraße. »Wir verständigen die Bewohner dieses Hofes per Trommel und bitten sie, die Nachricht an die nächstgelegenen Anwesen weiterzugeben. So entsteht eine Staffelte, die bis an die Grenzen von Ruatha vordringt.«
    Alessan starrte die Karte an und ließ im Geist die Siedlungen an sich vorbeiziehen. Am weitesten entfernt von der Burg lag zweifellos das Eisenbergwerk, aber der Ritt dorthin dauerte auch nicht länger als drei Tage. Dag hatte nur die Zuchtrenner fortgeschafft; es gab bestimmt noch genug Tiere auf der Burg, die den ersten Abschnitt der Nachrichtenstaffette schafften; und sie stellten kein Risiko für andere Renner dar, da sie wieder nach Ruatha zurückkehrten. Falls sie nicht unterwegs erkrankten …
    »Da keiner von uns länger als nötig Ihre Gastlichkeit entbehren möchte, können Sie sich darauf verlassen, daß wir wiederkommen. Und das Übermitteln von Botschaften gehört schließlich zu den Pflichten unserer Gilde.«
    »Ein sehr gutes Argument«, murmelte Tolocamp.
    »Gut, ich bin einverstanden. Darf ich es Ihnen überlassen, Tuero, die Botschaft zu formulieren? Unsere Trommeln reichen bis etwa hierher.« Alessan zog mit dem Finger einen Kreis um Ruatha. »Ich bezweifle, daß irgend jemand daran dachte, die Unheilsnachricht an die weiter entfernten Orte zu übermitteln. Insgesamt sieben Höfe in jenem Randgebiet besitzen Renner; sie können die Botschaft am leichtesten weiterverbreiten.«
    »Ein Glück, daß wir ebenfalls sieben sind.«
    Alessan nickte lächelnd. »Jemand soll dem Volk draußen berichten, daß geeignete Boten gefunden sind. Ich nehme an, daß unser Trommler droben in seinem Turmzimmer wartet, aber seine Sachen sind hier in den Schränken aufbewahrt Tinte, Häute und Federn. Sagt mir Bescheid, wenn ihr losreitet! Ich habe Reisekarten und werde Renner bereitstellen lassen. Vermutlich wollt ihr rasch aufbrechen, damit ihr nicht im Freien übernachten müßt.«
    »Das ist nichts Ungewohntes für uns Harfner, glauben Sie mir.«
    »Und vielleicht könnt ihr unterwegs erfragen, wer im Lauf der letzten Wochen Tiere von Keroon erhielt.«
    »Oh?« Tuero zog erstaunt die Brauen hoch.
    »Vander bekam eine Schiffsladung Renner aus der Zucht von Keroon …«
    »Und die Trommelbotschaft nannte Keroon als Seuchengebiet, nicht wahr? Gut, wir werden uns umhören. Der eisfreie Winter hat sich demnach nicht unbedingt als Segen erwiesen.«
    »Nein, alles andere als das.«
    »Nun, wir werden sehen.« Mit einer leichten Verbeugung wandte sich Tuero ab und kehrte mit seinen Gildegenossen in den Burghof zurück.
    »Alessan, es gibt auch in Fort soviel zu tun …«, jammerte Tolocamp.
    »Farelly ist droben im Turm und steht Ihnen zur Verfügung, Tolocamp!« Alessan deutete betont höflich zur Turmtreppe und verließ dann seinen Arbeitsraum. Baron Leef hatte ihm einmal sein Rezept anvertraut: Man vermied Streit am besten dadurch, daß man ihm aus dem Wege ging. ›Taktvollen Rückzug‹ hatte sein Vater diese Methode genannt.
    Alessan blieb kurz im Schatten des großen Tores stehen und beobachtete das Gewimmel im Burghof und auf der Straße. Zelte wurden aufgeschlagen, kleine Kochfeuer brannten, und die Glut unter dem großen Drehspieß war neu angefacht. Über die Felder bewegte sich langsam eine Reitergruppe. Alessan erkannte seinen Bruder Dangel und zwei Pächter von Ruatha. Alle drei hatten die Schwerter gezogen. Der Mann, den sie bewachten, war Pflanzer Baid. Sie ritten auf die dünne graue Rauchsäule zu, die aus einer Mulde in der Ferne aufstieg. Der Burgherr nickte. Das war die richtige Antwort auf Gehorsamsverweigerung. Wer dabei ertappt wurde, daß er heimlich die Burg verlassen wollte, mußte Norman beim Verbrennen der Tierkadaver helfen.
    Ein Reiter kam über das Stoppelfeld galoppiert und lenkte sein Tier die Straße herauf, vorbei an Zelten und Feuern. Er sprang im Hof ab und schaute nervös umher. Als Alessan aus dem Schatten trat, ließ der Mann die Zügel los und rannte ihm entgegen.
    »Baron Alessan - Vander ist tot!«

KAPITEL VII
Harfner-Halle und Fort-Weyr, 11.03.43
    Das Dröhnen hallte in Capiams Kopf wider, bis er aufschrak und schützend die Hände gegen die Stirn preßte. Selbst durch seinen Schlaf waren

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