Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
seiner Burg über das seiner Gemahlin und seiner Töchter gestellt hatte. Der Baron hielt sich in seinen Privaträumen verbarrikadiert, während auf Ruatha die Menschen litten und starben. Der Burgherr von Fort bekam die Krankheit sicher nicht, denn er hatte sehr energisch darauf bestanden, geimpft zu werden, ungeachtet der Prioritätenliste, die Meister Capiam und die Weyrherrinnen zusammengestellt hatten.
    »Ich werde Ihre Worte ausrichten. Die Vorräte, die wir mitbrachten, stammen übrigens von Benden und Nerat.«
    Alessans Augen blitzten kurz auf, und es hatte den Anschein, als sähe er K'lon zum ersten Mal richtig an.
    »Ich danke Ihnen für diese Auskunft. Bestellen Sie Baron Shadder und Baron Gram, daß ich ihre Großzügigkeit zu schätzen weiß.« Wieder schweiften seine Blicke zu den Begräbnishügeln. Allmählich machte sich K'lon Sorgen um ihn. »Ich muß gehen«, meinte der blaue Reiter unentschlossen. »Es gibt soviel zu tun.«
    »Natürlich. Vielen Dank für Ihr Kommen und den Trost, den Sie mir gespendet haben. Und grüßen Sie Rogeth von mir!« Alessan streckte ihm die Hand entgegen.
    K'lon durchquerte den Raum und umschloß die kraftlosen Finger mit einem warmen Druck beider Hände. Dann verließ er rasch den Raum. Er wollte nicht, daß der Burgherr merkte, wie nahe ihm dieser Besuch gegangen war. K'lon eilte durch den dunklen Korridor - jemand mußte neue Leuchtkörbe anbringen - in den Großen Saal, wo zwei Freiwillige von Benden saubermachten. Der Lärm, den sie dabei veranstalteten, war ein wohltuender Gegensatz zu der Grabesstille, die sie empfangen hatte. Er bat die beiden, Leuchtkörbe zu besorgen und so bald wie möglich die Festbanner einzuholen. Draußen hörte er Rogeth trompeten.
    Das ist der trostloseste Ort, an dem wir bisher waren, klagte der blaue Drache. Müssen wir noch sehr lange hierbleiben?
    K'lon bedankte sich noch einmal herzlich bei den Leuten von Benden und eilte hinaus in den Hof. Rogeth kam ihm entgegengestürzt.
    Dieser Platz erfüllt auch dich mit Trauer! Können wir jetzt zu Granth und A'murry?
    »Zumindest fliegen wir jetzt los.« K'lon schwang sich auf Rogeths Nacken. Unwillkürlich wanderte sein Blick über die trostlose Festwiese mit den halb eingesunkenen Notzelten, über die Rennebene und die Begräbnishügel. Zogen sie Baron Alessans Blicke an? Oder war es die Handvoll Renner, die weit weg am Horizont weideten? Das Poltern eines von Herdentieren gezogenen Totenkarrens scheuchte K'lon aus seinen Gedanken. Das Gespann zog zum Fluß hin.
    »Bring mich weg von hier!« befahl er Rogeth. Er fühlte sich elend. »Ich muß mich kurz bei A'murry ausruhen. Vielleicht kann ich danach dieses Leid besser ertragen.«
    K'lon empfand eine überwältigende Sehnsucht nach seinem einfühlsamen Freund, nach einem Moment der Stille und der Wärme. Er wußte, daß man ihn in der Heilerhalle erwartete. Es gab soviel zu tun. Dennoch schickte er Rogeth zu den sonnenhellen Höhen des Igen-Weyrs. Der blaue Drache schnellte in die Lüfte und tauchte ins Dazwischen.

KAPITEL XI
Fort-Weyr, 17.03.43
    »Beim Ei!« rief Jallora. »Er ist ohnmächtig geworden!«
    Kadith trompetete in ihrem Weyr, und Moreta sprang auf, um den Drachen zu beruhigen, während die Heilergesellin sich über den Blutspender beugte und ihn untersuchte.
    Was ist geschehen? erkundigte sich Orlith besorgt.
    »Sh'gall hat eine Überreaktion gezeigt«, entgegnete Moreta. Sie wußte, daß ihre Königin die Botschaft sofort an Holth und Leri weitergeben würde. »Sei so gut und beruhige Kadith!«
    »Meist sind es die kräftigsten Kerle, die umkippen«, stellte Jallora fest, als Moreta wieder neben sie trat. »Es besteht nicht die geringste Gefahr. Sosehr wir sein Blut für unser Serum benötigen - ich wäre nie und nimmer ein Risiko eingegangen.«
    »Das hatte ich auch keine Sekunde angenommen, Jallora«, versicherte Moreta mit einem leisen Lachen.
    Die Heilergesellin hatte eine erregte Diskussion zwischen Moreta und Sh'gall unterbrochen, in deren Verlauf der Weyrführer jede einzelne Entscheidung abwertete, die seit Beginn seiner Krankheit getroffen worden war. Daß Moreta selbst das Bett gehütet hatte und in keiner Weise für die Beschlüsse verantwortlich war, nahm er überhaupt nicht zur Kenntnis.
    »Leute wie er sind keine angenehmen Patienten«, fuhr Jallora im Plauderton fort und beobachtete dabei aufmerksam den dünnen Blutstrahl, der in den Glasbehälter rann.
    »Geht das hier nach Ruatha?«
    »Ein Großteil davon -

Weitere Kostenlose Bücher