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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Erfindungsreichtum, an unsere Anpassungsfähigkeit. Die Menschheit hat schon an schlimmeren Orten überlebt als Pern es ist. Wir haben ein Problem, und wir müssen damit fertigwerden. Wir müssen es lösen, um zu überleben. Und wir werden überleben!« Als Cabot sah, wie der große Botaniker Luft holte, hob er die Stimme. »Als wir die Verfassung unterschrieben haben, wußten wir alle, daß dies eine unwiderrufliche Entscheidung war. Aber selbst wenn wir könnten, ich jedenfalls würde nicht daran denken, wieder nach Hause zu laufen.« Seine Stimme triefte nun vor Verachtung für die Kleinmütigen, die Feiglinge, die Drückeberger. »Denn auf diesem Planeten habe ich mehr gefunden, als First oder die Erde mir jemals geben konnten! Ich werde nicht zulassen, daß dieses Phänomen mich aus dem Haus vertreibt, das ich mir gebaut habe, mich dazu zwingt, das Vieh zu verlassen, das ich züchten will, und das Leben aufzugeben, das mir gefällt!« Mit einer Handbewegung tat er die Bedrohung als kleinere Unbequemlichkeit ab. »Ich werde jedesmal dagegen kämpfen, wenn es meinen Besitz oder den meiner Nachbarn triff, mit jedem Funken Kraft, mit allen Mitteln, die mir zur Verfügung stehen.
    Diese Versammlung«, fuhr er ruhiger fort, »wurde einberufen, um demokratisch, wie es in unserer Verfassung verankert ist, zu überlegen, wie wir unsere Kolonie am besten durch diese Notlage bringen können. Wir werden von diesem Mykorrhizoid sozusagen belagert. Also müssen wir Maßna hmen ergreifen und Strategien entwickeln, mit dem Ziel, die Auswirkungen dieser Belagerung auf unser Leben und unser Hab und Gut möglichst gering zu halten.«
    »Wollen Sie vorschlagen, das Kriegsrecht auszurufen, Cabot?« fragte Rudi Shwartz mit verschlossener Miene und stand auf.
    Cabot lachte ironisch. »Da es auf Pern keine Armee gibt, Rudi, kann es auch kein Kriegsrecht geben. Die Umstände zwingen uns jedoch zu der Erwägung, ob wir unsere gegenwärtige Autonomie nicht vorübergehend aufheben sollen, um die Schäden zu verringern, die diese Fäden offensichtlich sowohl der Ökologie des Planeten als auch der Wirtschaft dieser Kolonie zufügen können - und werden. Ich gebe zu bedenken, daß eine Rückkehr zu einer zentralisierten Regierung, wie wir sie in unserem ersten Jahr auf Pern hatten, im Moment vielleicht ratsam wäre.« Bei seinen nächsten Worten mußte er fast brüllen, um die laut werdenden Proteste zu übertönen. »Und daß wir eventuell zu gewissen Mitteln greifen müssen, um das Überleben der Kolonie zu sichern, die uns als Individuen, denen ihre Autonomie teuer ist, keineswegs zusagen.«
    »Und über diese Mittel wurde bereits entschieden?« fragte eine Frau.
    »Keineswegs«, versicherte ihr Cabot. »Dazu wissen wir noch nicht genug über unseren - Gegner -, aber es müssen jetzt Pläne für alle nur denkbaren Möglichkeiten gemacht werden. Wir wissen, daß die Sporen weltweit fallen, früher oder später wird also jedes Anwesen betroffen sein. Wir müssen die Gefahren so gering wie möglich halten.
    Das bedeutet, Zentralisierung der vorhandenen Vorräte an Nahrungsmitteln und Versorgungsgütern und eine Rückkehr zum hydroponischen Anbau. Und es bedeutet unbedingt, daß einige von den Technikern nach Landing zurückbeordert werden müssen, weil ihre speziellen Fähigkeiten hier am nutzbringendsten eingesetzt werden können. Es bedeutet, daß wir alle wieder zusammenarbeiten müssen, anstatt unsere eigenen, getrennten Wege zu gehen.«
    »Was haben wir denn für Alternativen?« fragte eine andere Frau, als eine kleine Pause entstand. Es klang resigniert.
    »Einige von Ihnen haben ziemlich große Gemeinschaftsbesitzungen«, antwortete Cabot ganz nüchtern. »Sie kämen wahrscheinlich ganz gut allein zurecht. Eine Zentralverwaltung hier in Landing müßte vorrangig die Bedürfnisse der hiesigen Bevölkerung berücksichtigen, aber es würde nicht heißen ›Tritt nie wieder über unsere Schwellen« Er lächelte kurz in ihre Richtung. »Deshalb sind wir ja heute abend hier zusammengekommen, um alle Möglichkeiten ebenso eingehend zu diskutieren, wie zu Anfang die Grundsätze der Verfassung und die Aussichten der Kolonie diskutiert wurden.«
    »Augenblick mal!« schrie Ted Tubberman, sprang wieder auf, breitete die Arme aus und blickte mit aggressiv vorgerecktem Kinn in die Runde. »Eine todsichere Möglichkeit bleibt uns noch, und die ist realistisch. Wir können eine Peilkapsel zur Erde schicken und um Unterstützung bitten. Das ist ein

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