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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Notfall. Wir brauchen Hilfe!«
    »Ich hab's dir ja gesagt«, murmelte Sean Sorka zu, »er quiekt wie ein angestochenes Schwein. Wenn die Erde hier landet, Mädchen, dann ziehen wir ins Grenzgebirge und lassen uns nie wieder blicken.«
    »Ich würde mich nicht darauf verlassen, daß die Erde uns Hilfe schickt«, sagte Joel Lilienkamp aus der vordersten Reihe, aber seine Worte gingen unter im Geschrei derjenigen Kolonisten, die Ted zustimmten.
    »Wir wollen nicht, daß die Erde auf Pern herumpfuscht«, rief Sean, auch er war aufgesprungen und fuchtelte wild mit den Armen herum. »Das ist unser Planet!«
    Cabot bat um Ruhe, aber der Aufruhr wollte sich nicht legen. Ezra Keroon stand auf, um ihm zu Hilfe zu kommen, legte schließlich die Hände wie einen Trichter an den Mund und brüllte: »Jetzt haltet mal die Luft an, Freunde. Ich muß euch alle daran erinnern - hört doch zu! -, daß es mehr als zehn Jahre dauern würde, bis wir eine Antwort bekämen. Wie immer sie ausfällt.«
    »Na, ich bin jedenfalls nicht scharf darauf«, sagte Jim Tillek in das Geschrei hinein, das nun erneut einsetzte, »daß das gute alte Terra oder auch First die Nase in unsere Angelegenheiten steckt. Das heißt, falls sie uns überhaupt einer Antwort würdigen. Sollten sie sich tatsächlich herablassen, uns zu helfen, dann würden sie uns dafür sicher bis zum Hals mit Hypotheken zuschaufeln. Und am Ende hätten sie alle Schürfrechte und den größten Teil des Ackerlandes. Oder habt ihr vergessen, was auf Ceti III geschehen ist? Ich begreife auch nicht, warum eine Zentralregierung in einer solchen Notlage etwas so Schreckliches sein soll. Für mich klingt es vernünftig. Gleiches Recht für alle!«
    Deutlich hörbar erhob sich leises, zustimmendes Gemurmel, viele Gesichter blickten freilich mürrisch oder entmutigt drein.
    »Er hat recht, Sorka«, sagte Sean so laut, daß auch andere ringsum es hören konnten.
    »Dad und Mutter finden das auch.« Sorka zeigte auf ihre Eltern, die ein paar Reihen weiter vorn saßen.
    »Wir müssen eine Botschaft schicken«, schrie Ted Tubberman und schüttelte die Hände der neben ihm Sitzenden ab, die ihn auf seinen Platz ziehen wollten. »Wir müssen ihnen sagen, daß wir in Schwierigkeiten sind. Wir haben ein Recht auf Hilfe! Was ist so schlimm daran, eine Botschaft zu schicken?«
    »Was schlimm daran ist?« rief Wade Lorenzo von hinten. »Wir brauchen jetzt Hilfe, Tubberman, nicht erst in zehn oder zwanzig Jahren. Bis dahin haben wir die Sache wahrscheinlich auch selbst bewältigt. Ein Fädenfall ist so schlimm auch wieder nicht«, fügte er mit der Sicherheit der Erfahrung hinzu. Pfiffe und Buhrufe ertönten, hauptsächlich von den Leuten, die während der Tragödie in Landing gewesen waren.
    »Und vergeßt nicht, daß es fünfzig Jahre gedauert hat, bis die Erde Ceti III zu Hilfe kam«, sagte Betty Musgrave-Blake und sprang auf.
    Auch andere Stimmen meldeten sich.
    »Ja, Kapitän Tillek hat recht. Wir müssen unsere Probleme selbst lösen. Wir können nicht auf die Erde warten.«
    »Vergiß es, Tubberman!«
    »Setz dich hin und halt den Mund, Tubberman!«
    »Cabot, rufen Sie ihn zur Ordnung! Wir wollen weitermachen.«
    Von allen Seiten waren ähnliche Kommentare zu hören.
    Der Botaniker wurde von seinen Nachbarn auf seinen Platz gedrückt. Empört über den Mangel an Unterstützung schüttelte er die Hände ab und verschränkte trotzig die Arme. Tarvi Andiyar und Fulmar Stone stellten sich in seine Nähe. Sallah beobachtete sie ängstlich, obwohl sie genau wußte, wieviel Kraft in Tarvis hagerem Körper steckte.
    Sean stieß Sorka an. »Sie werden ihn zum Schweigen bringen, und dann können wir endlich zur Sache kommen«, sagte er. »Ich hasse solche Versammlungen - die Leute schwafeln endlos, nur damit die Luft bewegt wird, und spielen sich auf, obwohl sie gar nicht wissen, wovon sie reden.«
    Rudi Shwartz hob die Hand und stand wieder auf. »Wenn, wie Sie angedeutet haben, Cabot, die größeren Ansiedlungen sich weiterhin selbst verwalten könnten, wie soll dann eine Zentralverwaltung organisiert sein? Hätten die großen Besitzungen ihr gegenüber denn überhaupt Verpflichtungen?«
    »Es geht eher um die gerechte Verteilung von Nahrungsmitteln, Versorgungsgütern und Unterkünften, Rudi«, sagte Joel Lilienkamp, »als um…«
    »Soll das heißen, daß wir nicht genug Lebensmittel haben?« mischte sich eine ängstliche Stimme ein.
    »Im Moment schon, aber wenn dieses Fädenzeug planetenweit fällt…

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