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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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mithelfen, Ihre Anwesen zu schützen«, versprach Emily Boll mit lauter und fester Stimme.
    Paul sprang auf die Plattform, hob die Hände und bat Cabot mit einem Blick um das Wort. »Ich brauche Freiwillige, um die Schlitten zu fliegen und die Flammenwerfer zu bedienen. Kenjo und Fulmar haben eine Möglichkeit gefunden, sie an den Schlitten zu befestigen. Die Maschinen, die sie requirieren konnten, sind bereits damit ausgerüstet. Wer von ihnen mittelgroße und große Schlitten besitzt, hat sie eben freiwillig zur Verfügung gestellt. Die Sporen sind am besten in der Luft zu vernichten, ehe sie landen können. Wir brauchen auch Leute am Boden, die mit dem aufräumen, was den Flugzeugen durch die Lappen geht.«
    »Was ist mit den Feuerechsen oder wie man sie nennt? Werden sie nicht mithelfen?« fragte jemand.
    »Sie haben uns damals in Landing geholfen« fügte eine Frau mit vor Angst überschnappender Stimme hinzu.
    »Vor zwei Tagen auf Sadrid ebenfalls«, sagte Wade.
    »Auch der Regen war sehr nützlich«, ergänzte Kenjo, der sich nicht gerne auf Unterstützung aus dem nichttechnischen Bereich verlassen wollte.
    »Jeder, der Zwergdrachen hat, ist bei den Bodenmannschaften sehr willkommen«, fuhr Paul fort. Er begrüßte alle Hilfstruppen, ganz gleich, woher sie kamen. Aber auch er war skeptisch; er war bisher zu beschäftigt gewesen, um einen Zwergdrachen an sich zu binden, seine Frau und sein ältester Sohn hatten allerdings jeweils zwei von den Tierchen. »Ich brauche besonders Leute mit Kampf- und Flugerfahrung. Unsere Feinde sind diesmal nicht die Nathi, aber es ist unsere Welt, die überfallen wird. Halten wir die Invasion auf, morgen und wann immer es nötig ist.«
    Die zündenden Worte lösten spontanen Jubel aus. Das Geschrei wurde immer lauter, schließlich erhoben sich die Leute von ihren Plätzen und schwenkten die geballten Fäuste. Auf der Plattform beobachtete man die Demonstration erleichtert und beruhigt. Ongola war vielleicht der einzige, der registrierte, wer nicht aufstand oder stumm blieb.
    Wenn Dieter und Boris recht hatten, würde der bevorstehende Fädenfall die Halbinsel Kahrain knapp verfehlen und etwa um 16.30 Uhr ungefähr 120 km nordwestlich der Mündung des Paradiesflusses, 25 Grad Süd beginnen. Dieter und Boris waren nicht sicher, ob der Niederschlag sich so weit nach Südwesten erstrecken würde, daß er Mexiko am Maori-See erreichte, aber man traf auch dort Vorsichtsmaßnahmen.
    Kommandant Kenjo Fusaiyuki sammelte seine Geschwader an der bezeichneten Stelle. Dort ertranken die Sporen zwar im Meer, aber seine Teams würden wenigstens etwas Übung darin bekommen, mit Flammen gegen den ›wahren Feind‹ zu kämpfen.
    ›Übung‹ war nicht der richtige Ausdruck für das Chaos, das dabei entstand. Kenjo konnte nur noch kategorisch Befehle in das Komgerät fauchen, während die unerfahrenen, aber dafür übereifrigen Schlittenpiloten auf der Jagd nach den Fäden wild durch den Himmel schossen und sich dabei häufig gegenseitig mit HNO 3 streiften.
    Der Kampf gegen die Sporen erforderte eine vollkommen andere Technik als die Jagd auf Wherries oder der Beschuß eines großen Flugzeugs, das von einem einigermaßen intelligenten Feind gesteuert wurde. Sporen besaßen keinen Verstand. Sie fielen einfach - in schräger Front nach Südwesten, gelegentlich von Windböen zu Knäueln zusammengetrieben. Dieses unerbittliche Herabfallen war es, was die Leute so wütend machte, entmutigte und frustrierte. Ganz gleich, wie viele Fäden am Himmel zu Asche versengt wurden, es folgten immer noch mehr. Nervöse Piloten gingen in Sturzflug, drehten scharf ab und ließen die Maschinen absacken. Untrainierte Schützen feuerten auf alles, was in ihre Reichweite kam, und das war nur allzuoft ein anderer hinter einem Fädenknäuel herjagender Schlitten. Neun zahme Zwergdrachen fielen dieser Unerfahrenheit zum Opfer, und die Zahl der wilden Tiere, die sich dem Kampf angeschlossen hatten, wurde plötzlich merklich geringer.
    In der ersten halben Stunde waren sieben Schlitten in Zusammenstöße verwickelt, drei wurden schwer beschädigt, bei zweien bekamen die Kanzeldächer Sprünge, so daß sie nicht mehr einsetzbar waren. Sogar Kenjos Schlitten zeigte Brandspuren. Vier gebrochene Arme, sechs gebrochene oder verstauchte Hände, vier Schlüsselbeinbrüche und ein Beinbruch setzten vierzehn Schützen außer Gefecht; viele andere machten trotz Fleischwunden und Prellungen weiter. Niemand hatte daran gedacht,

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