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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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verlieh seinem Neid auf das Können des Raumschiffpiloten sogar offen Ausdruck.
    »Himmel, Mann«, pflegte er zu sagen, »du fliegst das Ding mit den Auspuffgasen.«
    Kenjo nickte nur bescheiden und schwieg. Er war jedoch froh, daß es ihm nicht gelungen war, alle Treibstoffsäcke in das Versteck auf Honshu zu schaffen. Zu bald schon würde er diesen Vorrat angreifen müssen, um weitere Flüge in den Weltraum zu ermöglichen. Nur dort fühlte er sich mit allen Sinnen, mit jedem Nerv wach und seiner Umwelt bewußt.
    Aber er brachte auch jedesmal nützliche Informationen mit. Es stellte sich heraus, daß die Sporen sich in einem Kokon befanden, der verbrannte, wenn sie auf die Atmosphäre von Pern trafen, so daß eine innere Kapsel zurückblieb. Etwa fünfzehntausend Fuß über der Oberfläche öffnete sich dann diese Kapsel und entließ die Bänder, von denen einige nicht dick genug waren, um in den oberen Bereichen zu überleben. Aber wie ganz Landing am eigenen Leib erfahren hatte, erreichten immer noch genügend viele die Oberfläche.
    Die meisten der Schlitten besaßen keine Druckkabinen, so daß sie höchstens auf einer Höhe von zehntausend Fuß fliegen konnten. Es gab immer noch nur eine Möglichkeit, die Sporen am Himmel zu beseitigen: Flammenwerfer.
    Da am vierzigsten Tag Fäden auf der Besitzung Große Insel zu erwarten waren, beorderte Paul Benden Avril Bitra und Stev Kimmer nach Landing zurück. Auf Stevs Anfrage, was Landing von den auf der Großen Insel geförderten Erzen gebrauchen könne, lieferte ihm Joel Lilienkamp nur zu gern eine Liste. Als dann vier bis zum Kanzeldach mit Metallbarren bepackte Schlitten in Landing eintrafen, sprach niemand mehr davon, daß Kimmer und seine Kollegen sich so lange nicht gemeldet hatten.
    »Ich sehe Avril nicht«, bemerkte Ongola, als die Schlitten bei den Metallschuppen entladen wurden.
    Stev sah ihn überrascht an. »Sie ist schon vor Wochen zurückgeflogen.« Er spähte den Landestreifen entlang und sah die Sonne auf dem Rumpf der Mariposa glitzern. »Hat sie sich nicht gemeldet?« Ongola schüttelte langsam den Kopf. »Das ist doch nicht zu fassen!« Stevs Blick ruhte so lange nachdenklich auf der Mariposa, daß es Ongola auffiel. »Vielleicht haben die Fäden sie erwischt!«
    »Sie vielleicht, aber den Schlitten sicher nicht«, antwortete Ongola. Avril Bitra war durchaus fähig, auf ihre eigene Haut aufzupassen, das wußte er. »Wir werden die Augen offen halten.«
    Überall waren Fädenfallpläne ausgehängt, die ständig auf den neuesten Stand gebracht wurden; frühere Einfalle wurden gelöscht, die zu erwartenden begrenzte man auf die nächsten drei, damit die Leute eine Woche vorausplanen konnten. Avril konnte sich keine zehn Minuten in Landing aufgehalten haben, ohne von dieser Gefahr zu erfahren. Ongola nahm sich vor, den Chip im Steuermodul der Mariposa zu entfernen, sobald Kenjo gelandet war. Er wußte genau, wie der Raumschiffpilot den Treibstoff gestreckt hatte, aber er wollte nicht, daß jemand anderer, schon gar nicht Avril Bitra, es entdeckte. Paul Benden hatte recht behalten, was Kenjo betraf. Ongola hatte nicht den Ehrgeiz, es ihm in bezug auf die Astrogatorin gleichzutun.
    »Wo wollen Sie mich einsetzen, Ongola, nachdem ich nun schon mal hier bin?« fragte Stev mit schiefem Grinsen.
    »Fragen Sie Fulmar Stone, wo er Sie am dringendsten braucht, Kimmer. Freut mich jedenfalls, Sie heil wiederzusehen.«
    Avril war in dieser Nacht nur so lange in der Nähe von Landing geblieben, bis ihr klar war, daß sie von keinem der verschiedenen Teams vereinnahmt werden wollte, die ihre besonderen Fähigkeiten gebrauchen konnten. Das einzige, was sie wirklich gern getan hätte - Navigation im Weltraum -, wurde ihr verwehrt. Ehe also in Landing der Tag anbrach, und ehe jemand den zusätzlichen Schlitten bemerkte, startete sie die mit Nahrungsmitteln und Versorgungsgütern beladene Maschine wieder.
    Sie landete auf den felsigen Höhen über dem verwüsteten Mailand-Anwesen, wo sie einen guten Blick auf Landing und, was noch wichtiger war, auf das belebte, hell erleuchtete Landegitter hatte, wo die Mariposa niedergehen würde. Sie verbrachte die frühen Morgenstunden damit, aus den Metallblechen, die sie sich organisiert hatte, über dem Siliplex-Kanzeldach des Schlittens einen Schirm zu errichten, denn mit dem tödlichen Zeug aus der Luft wollte sie kein Risiko eingehen. Am späten Vormittag hatte sie ihren Adlerhorst getarnt und das Schlittenteleskop auf ihr Ziel

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