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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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gewesen, und trotz des Mangels an Rohstoffen war es ihr gelungen, ihre Bevölkerung gesund und funktionsfähig zu erhalten.
    Der Turm war noch dunkel, als Paul seinen Gleiter dahinter abstellte. Die Fensterläden waren geschlossen, aber die Eingangstür war nur angelehnt. Er stieg die Treppe so leise hinauf, wie er nur konnte. Seit einiger Zeit schlief das Nachrichtenpersonal, das nicht im Dienst war, im Erdgeschoß, weil alle Schlafsäle überfüllt waren. Ganz Landing war überfüllt mit Flüchtlingen, fügte Paul in Gedanken hinzu. Die Leute hatten sogar angefangen, sich in einigen der Catherine-Höhlen häuslich niederzulassen. Das mochte aus irgendeinem atavistischen Bedürfnis heraus geschehen sein, aber die Höhlen waren tatsächlich fädensicher, und einige waren sogar recht geräumig. Vielleicht wären sie auch eine gute Unterkunft für die schnell wachsenden Drachen.
    Als er das oberste Stockwerk erreichte, wanderten seine Augen sofort zu dem großen Bildschirm, der die Position der Moth oberhalb von Pern zeigte, wie sie die Sendestation auf dem Mond übermittelte.
    »Er hat seinen Kurs kein einziges Mal korrigiert«, sagte Ongola, schwenkte seinen Stuhl herum und bedeutete Jake mit einer Handbewegung, den zweiten Stuhl vor der Konsole freizumachen. Der junge Mann hatte vor Erschöpfung schwarze Ringe unter den Augen, aber Paul wußte, daß er ihm nicht vorschlagen durfte, sich auszuruhen, bis die Fähre sicher gelandet war. »Vor zehn Minuten hätte er die Bremsraketen abfeuern müssen, aber er behauptet, das sei nicht nötig.«
    Paul ließ sich in den Stuhl fallen und schaltete das Komgerät ein. »Turm an Math, hören Sie mich? Hier Benden. Math, bitte kommen!«
    »Guten Morgen, Admiral Benden«, antwortete Nabhi sofort in gewohnt dreistem Tonfall. »Wir liegen auf Kurs, und unser Eintrittswinkel ist gut.«
    »Ihre Instrumente zeigen falsch an. Ich wiederhole, Sie bekommen falsche Anzeigen, Nabol. Kurskorrektur unbedingt erforderlich.«
    »Da bin ich anderer Ansicht, Admiral«, kam es unbekümmert zurück. »Die Treibstoffverschwendung ist überflüssig! Unser Kurs ist vollkommen in Ordnung.«
    »Korrektur, Math! Auf unserem Schaltpult und auf unserem Bildschirm zeigen die Instrumente Rot und Orange an. Ihre Instrumente versagen seit längerer Zeit. Ich gebe Ihnen die Werte.« Paul las die Zahlen von dem Block ab, den ihm Ongola reichte, und glaubte, im Hintergrund ein erschrockenes Aufkeuchen zu hören.
    Nabhi schien sich jedoch durch Pauls Informationen nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und meldete tatsächlich Werte, die auf einen guten Eintrittskurs hindeuteten.
    »Es ist nicht zu fassen«, sagte Ongola. »Er kommt aus dem falschen Quadranten, sein Winkel ist viel zu spitz, und er wird mitten in das Inselringmeer stürzen und zwar bald.«
    »Wiederhole, Math, Ihr Winkel stimmt nicht. Wiedereintritt abbrechen, Nabol, gehen Sie noch einmal in die Umlaufbahn. Bringen Sie die Sache in Ordnung! Ihre Instrumente zeigen falsche Werte.« Verdammt, wenn Nabol nicht spürte, wie ungünstig er hereinkam, dann war er keineswegs der Pilot, für den er sich hielt.
    »Ich bin der Kapitän dieses Schiffes, Admiral«, fauchte Nabol zurück.
    »Wenn etwas versagt, dann ist es Ihr Bildschirm… Was sagst du, Bart? Das ist unmöglich. Du mußt dich irren. Schlag drauf! Tritt dagegen!«
    »Ziehen Sie die Nase Ihres Gefährts hoch und geben Sie drei Sekunden Schub, Nabol!« schrie Paul, die Augen auf den Schirm und die Anzeige gerichtet, die die Geschwindigkeit der hereinkommenden Fähre angab.
    »Ich versuche es. Zündung funktioniert nicht. Kein Treibstoff!« Nabols Stimme wurde plötzlich schrill vor Angst.
    Im Hintergrund hörte Paul, wie Bart kreischte. »Ich hab' dir doch gesagt, daß das nicht stimmen kann. Ich hab's dir gesagt! Wir hätten nicht… Ich werfe die Kapsel ab. Dann haben sie wenigstens die!« schrie er dann. »Falls das verdammte Relais funktioniert.«
    »Benützen Sie den Handhebel, Bart!« brüllte Ongola über Pauls Schulter in das Komgerät.
    »Ich versuche es, ich versuche es… Sie heizt sich zu schnell auf, Nabhi. Sie heizt…«
    Starr vor Entsetzen sahen Paul, Ongola und Jake zu, wie die Fähre zerfiel. Einer der kurzen Flügel brach ab, die Maschine geriet ins Trudeln. Dann löste sich der Schwanz, wirbelte auf einem anderen Weg davon und verglühte in der Atmosphäre. Der zweite Flügel folgte.
    »Wird sie ins Meer stürzen?« Pauls Flüstern war kaum zu hören, er versuchte sich

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