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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sich vor tausend Jahren selbst den Kopf abgesprengt. Wir haben dort keinerlei Aktivität festgestellt. Es ist ein alter Vulkan. Die jungen haben mehr zu sagen und tun es auch. Also keine Panik. In Landing sind wir sicher.« Es klang so überzeugt, daß das ängstliche Gemurmel verstummte und die Menge sich zerstreute.
    Den ganzen Tag über war immer wieder ein Grummeln zu hören, wie Telgar es nannte. Er schlenderte ziellos durch Landing und stand jedem zur Verfügung, der beruhigt werden wollte. Es war das erste Mal seit Sallahs Tod, daß er wieder unter Menschen ging. An diesem Abend versammelte sich ein großer Teil der Bevölkerung von Landing auf dem Freudenfeuerplatz, und das Feuer wurde so hoch aufgeschichtet, daß es beinahe wie eine Trotzgeste wirkte.
    »Unser schönes Pern hat einen Pickel auf dem Gesicht bekommen«, sagte Telgar mit einem Anflug seines früheren Humors zu einer Gruppe junger Leute. »Die Dame ist noch nicht so alt, daß ihre Verdauung reibungslos funktioniert. Und wir haben sie mit unserem Bohren und Graben ständig gestört.«
    Als er wegging, folgte ihm einer der Geologenlehrlinge. »Hören Sie, Tar… Telgar«, begann der junge Mann ernst. »Wir sitzen hier in Landing nicht auf Grundgestein.«
    »Sie haben ganz recht«, antwortete Telgar mit einem schwachen Lächeln. »Deshalb schaukelt es auch ein wenig. Aber ich mache mir weiter keine Sorgen.«
    Der Lehrling errötete. »Nun ja, auf dem Nordkontinent, entlang des westlichen Gebirgszugs, gibt es einen langen, breiten Streifen Grundgestein,«
    »Sie haben Ihre Lektion sehr gut gelernt«, bemerkte Telgar und nickte gelassen Cobber Alhinwa und Ozzie Munson zu, die sich ihnen angeschlossen hatten. »Kommen Sie, trinken Sie ein Glas mit uns!«
    Beschämt, weil er eine Binsenwahrheit von sich gegeben hatte, entschuldigte sich der junge Mann hastig.
    »Die Leute reden also von Grundgestein«, sagte Cobber, und Ozzie grinste breit.
    »Ich weiß es, Sie wissen es, und er weiß es auch, aber für heute ist die Bevölkerung genügend verunsichert worden. Das Grundgestein läuft uns nicht weg. Wie Sie wissen, habe ich Paul, Emily und Patrice meine Ansicht mitgeteilt.« Telgar schaute an dem großen Bergmann vorbei in die Ferne. Cobber und Ozzie wechselten bedeutungsvolle Blicke. Der starre, schmerzliche Ausdruck auf Telgars Gesicht verriet ihnen, daß ihn irgend etwas an Sallah erinnert hatte.
    Cobber stupste Ozzie und neigte sich mit Verschwörermiene zu Telgar. »Wollen wir uns jetzt alle ein wenig Grundgestein ansehen, Telgar?«
    ***
    Am nächsten Morgen wurde Paul von einem Gepolter anderer Art geweckt, als Ju über ihn hinweg nach dem Komgerät griff.
    »Für dich«, murmelte sie schläfrig, ließ den Hörer auf den Schlafsack fallen und drehte sich wieder um.
    Paul tastete danach und räusperte sich. »Benden.«
    »Admiral!« Ongolas Stimme klang drängend. »Sie sind beim Wiedereintritt, und Nabhis Kurs stimmt nicht.«
    Paul löste die Befestigungsschnüre seines Schlafsacks und setzte sich mit einem Ruck auf. »Wie ist das möglich?«
    »Er behauptet, bei ihm sei alles in Ordnung, Admiral.«
    »Ich komme.« Paul verspürte den unvernünftigen Wunsch, einfach den Hörer aufzulegen und weiterzuschlafen. Statt dessen rief er Emily an, und sie versprach, sich am Wetterbeobachtungsturm mit ihm zu treffen. Dann alarmierte er Ezra Keroon und Jim Tillek.
    »Paul?« fragte Ju verschlafen.
    »Bleib liegen, Schatz. Kein Grund, dir Sorgen zu machen.«
    Er hatte versucht, leise zu sprechen, und es tat ihm leid, daß er sie geweckt hatte. Sie war im zweiten Drittel einer neuen Schwangerschaft und brauchte viel Schlaf. Sie waren gestern noch lange aufgeblieben und hatten miteinander geredet, weil sie sich, wenn auch mit Bedauern, bewußt waren, daß sie ein Beispiel geben und ihre Besitzung schließen mußten. Die ständigen Fadeneinfälle waren eine schreckliche Belastung für die Vorräte und die Energieversorgung.
    Joel ängstigte sich besonders wegen der nachlassenden Leistung der Energiezellen. Laut Tom Patrick war die Bevölkerung von Landing im wesentlichen in erfreulich guter psychischer Verfassung, allerdings verlangten die Leute in steigendem Maße nach Therapien und Medikamenten, um ihre Erschöpfung überwinden und weitermachen zu können. Irgendwie hatte Paul keine Hoffnung, daß Nabhi Nabol und Bart Lemos die so dringend nötigen ermutigenden Ergebnisse mitbringen würden.
    Gestern hatten Ezra und Jim ihre neueste Analyse der Umlaufbahn des

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