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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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ist ganz einfach.«
    »Nur, damit ich Echseneier suche?« Seans angeborenes Mißtrauen war nicht so leicht einzuschläfern.
    »Zwergdracheneier«, verbesserte ihn Sorka hartnäckig. Er sah sie finster an.
    »Wir tauschen Eier gegen Eier, junger Mann. Ein faires Geschäft, inbegriffen ist ein Reitpferd aus deinem Ei, nach deinen Angaben maßgeschneidert, als Gegenleistung für die Zeit und die Mühe, die die Suche dich kostet.«
    Sean warf noch einen Blick auf Sorka, die ihm ermunternd zunickte. Dann spuckte er in seine rechte Hand und reichte sie Pol Nietro. Ohne Zögern besiegelte der Zoologe den Handel.
    Die Geschwindigkeit, mit der Pol Nietro eine Expedition organisierte, raubte vielen seiner Kollegen ebenso wie dem Verwaltungspersonal den Atem. Am nächsten Morgen hatte Jim Tillek sich bereiterklärt, ihnen unter der Bedingung, daß er als Kapitän mitfuhr, die Southern Cross zu überlassen. Man bat ihn, sie mit Vorräten für eine Küstenfahrt von längstens einer Woche auszurüsten; die Hanrahans und Porrig Connell hatten erlaubt, daß Sorka und Sean mitkamen; und Pol hatte Bay Harkenon überredet, ihr tragbares Mikroskop und einige Präparatenkästen, Objektträger und ähnliches Zubehör mitzunehmen. Zu Sorkas Überraschung und Seans Belustigung stand Admiral Benden an der Mole, um ihnen zu ihrem Unternehmen viel Glück zu wünschen, und half der Besatzung, die Heckleinen loszuwerfen. Mit diesem offiziellen Segen glitt die Southern Cross, von einer schönen, frischen Brise getrieben, aus der Bucht.
    Für den auf dem Festland aufgewachsenen Sean war seine erste Seereise keineswegs ein Vergnügen, aber es gelang ihm, Angst und Übelkeit zu unterdrücken, weil er entschlossen war, sich sein Pferd zu verdienen und vor Sorka, die allem Anschein nach das Abenteuer genoß, keine Schwäche zu zeigen. Fast die ganze Reise über saß er mit dem Rücken an den Mast gelehnt auf Deck, das Gesicht nach vorne gerichtet, und streichelte seine braunen Zwergdrachen, die wohlig ausgestreckt auf den sonnenwarmen Brettern schliefen. Sorkas Duke blieb auf ihrer Schulter und stützte sich mit einer Klaue elegant gegen ihr Ohr, um das Gleichgewicht zu halten, während sein Schwanz leicht, aber fest um ihren Hals gewickelt war. Von Zeit zu Zeit drückte sie ihn beruhigend an sich, oder er gurrte ihr etwas ins Ohr, als sei er überzeugt, daß sie ihn verstand.
    Die zwölf Meter lange Schaluppe Southern Cross konnte mit einer dreiköpfigen Besatzung gefahren werden, besaß acht Kojen und war sowohl als Forschungsschiff wie als schnelles Kurierboot zu verwenden. Jim Tillek war bereits in westlicher Richtung bis zu dem Fluß gesegelt, den sie ›Jordan‹ getauft hatten, und nach Osten, zusammen mit einer Gruppe, die die Vulkantätigkeit messen sollte, bis zu dem Inselvulkan, dessen Eruption das Dankfest gestört hatte. Er hoffte auf die Erlaubnis, eine noch längere Fahrt zu der großen Insel vor dem Nordkontinent unternehmen und das Delta des Flusses erforschen zu dürfen, auf dem das Erz oder das fertige Metall von dem geplanten Bergwerk zur See befördert werden sollte. Wie er der gebannt lauschenden Sorka erzählte, hatte er alle Meere und Ozeane der Erde befahren, wenn er als Kapitän eines Handelsschiffes im Asteroidengürtel Urlaub hatte, und war alle schiffbaren Flüsse hinaufgesegelt: den Nil, die Themse, den Amazonas, den Mississippi, den Lorenzstrom, den Columbia, den Rhein, die Wolga, den Jangtse und andere, weniger bekannte Wasserstraßen.
    »Natürlich habe ich das alles nicht berufsmäßig gemacht, und auf First hatte man noch keine Verwendung für einen Segler, deshalb war diese Expedition für mich sozusagen die Chance, mein Hobby zum Beruf zu machen«, vertraute er ihr an. »Ich bin verdammt froh, daß ich hier bin!« Er nahm einen tiefen Atemzug. »Die Luft ist phantastisch. Wie früher auf der Erde. Wir dachten immer, es sei das Ozon! Atme mal tief durch!«
    Sorka gehorchte gern. In diesem Augenblick kam Bay Harkenon aus der Kajüte; sie sah viel besser aus als vorhin, als sie hastig hinuntergestiegen war, um mit ihrer Übelkeit allein zu sein.
    »Die Tablette hat also gewirkt?« erkundigte sich Jim Tillek besorgt.
    »Ich bin Ihnen wirklich sehr verbunden«, sagte die Mikrobiologin mit einem zittrigen, aber dankbaren Lächeln. »Ich hatte ja keine Ahnung, daß ich anfällig für Kinetose bin.«
    »Sind Sie schon mal gesegelt?«
    Bay schüttelte den Kopf, daß die dichten, grauen Locken um ihre Schultern

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