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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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drei, die ich gefunden habe, sind nur von Grünen«, sagte Sorka ruhig, aber bestimmt. »Für eine Goldene sind sie viel zu dicht am Wasser. Duke ist der gleichen Meinung. Er mag die Grünen anscheinend nicht. Aber das Gelege, das am weitesten weg war, liegt hoch über der Hochwasserlinie, und die Eier sind größer. Ich glaube, sie werden bald ausschlüpfen, weil sie schon so hart sind.«
    »Zwei grüne Gelege, und bei zweien bin ich sicher, daß es goldene sind«, sagte Sean knapp, machte sich über das Essen her und hielt nur inne, um seinen beiden Braunen ihren Anteil zu geben. »Es sind auch viele in der Gegend. Wollen Sie alle mitnehmen, die Sie finden können?«
    »Du lieber Himmel, nein!« Pol warf bestürzte beide Hände hoch. Sein weißes Haar, drahtig und dicht, stand wie ein Heiligenschein um seinen Kopf und ließ ihn so gütig aussehen, wie er auch tatsächlich war. »Diesen Fehler werden wir auf Pern nicht machen.«
    »O nein, niemals«, bestätigte Bay Harkenon und beugte sich zu Sean, als wolle sie ihm beruhigend auf die Schulter klopfen.
    »Bei unseren Untersuchungsmethoden brauchen wir nämlich nicht mehr unzählige Exemplare, um unsere Schlußfolgerungen zu bestätigen.«
    »Exemplare?« Sean runzelte die Stirn, und Sorka machte ein ängstliches Gesicht.
    »Vertreter wäre vielleicht ein besserer Ausdruck.«
    »Und wir würden die Eier verwenden… natürlich von der Grünen«, fügte Pol schnell hinzu, »da die grünen Weibchen keine so starken mütterlichen Gefühle zu haben scheinen wie die goldenen.«
    Sean war verwirrt. »Sie wollen gar keine Eier von einer Goldenen?«
    »Nicht alle«, wiederholte Bay eindringlich. »Und nur einen toten Nestling von den anderen Farben, wenn das möglich ist. Von den Grünen sind mehr als genug umgekommen.«
    »Die kriegt man auch erst, wenn sie tot sind«, murmelte Sean.
    »Wahrscheinlich hast du recht«, seufzte Bay. Sie war eine stattliche Frau Ende der Fünfzig, aber noch kräftig und beweglich genug, um die Expedition nicht zu behindern. »Ich habe noch nie eine enge Beziehung zu einem Tier aufbauen können.« Sie betrachtete wehmütig Sorkas Bronzedrachen, der völlig entspannt um den Hals des Mädchens lag und schlief, seine Beine hingen vor ihrem Oberkörper herab, und der schlaffe Schwanz reichte ihr fast bis zur Taille.
    »Wenn ein Zwergdrache geboren wird, ist er so hungrig, daß er Futter nimmt, wo immer er es herbekommt«, sagte Sean betont taktlos.
    »Oh, ich glaube nicht, daß ich jemanden so berauben…«
    »Angeblich sind wir hier doch alle gleich, oder nicht?« fragte Sean. »Dann haben Sie auch die gleichen Rechte wie jeder andere.«
    »Gut gesagt, Kleiner«, lobte Jim Tillek. »Gut gesagt!«
    »Wenn die Zwergdrachen nur ein wenig größer wären«, murmelte Pol, mehr zu sich selbst als zu den anderen, und dann seufzte er.
    »Was wäre, wenn die Zwergdrachen ein wenig größer wären?« fragte Tillek.
    »Dann wären sie den Wherries gewachsen.«
    »Das sind sie jetzt auch!« behauptete Sean loyal und streichelte einen von seinen Braunen. Wenn er ihnen Namen gegeben hatte, so behielt er sie für sich. Er hatte ihnen beigebracht, verschiedene Pfiffe zu verstehen und sie auch zu befolgen. Sorka wagte nicht, ihn zu fragen, wie er das gemacht hatte. Nicht, daß Duke jemals ungehorsam gewesen wäre - er mußte nur erst einmal begreifen, was sie von ihm wollte.
    »Vielleicht hast du recht«, sagte Pol mit leichtem Kopfschütteln.
    »Man sollte nicht leichtfertig herumpfuschen. Du weißt, wie viele Versuche fehlschlagen oder zu Mißgeburten führen.« Bay lächelte, um ihren Worten den Stachel zu nehmen.
    »Mißgeburt?« Sean horchte auf.
    »Sie hat doch nicht dich gemeint, Dummkopf«, flüsterte Sorka.
    »Warum sollte man Wesen… äh… manipulieren«, fragte Jim Tillek, »die es jahrhundertelang recht gut geschafft haben, sich zu verteidigen. Und jetzt auch uns.«
    »Aus dem ganzen Eintopf der Schöpfung überleben nur wenige Arten, und oft sind es nicht die offensichtlich besser konstruierten oder an die Umwelt angepaßten«, erklärte Pol mit einem langen, geduldigen Seufzer. »Es erstaunt mich immer wieder, wenn ich sehe, wer das Evolutionsrennen gewinnt und der Vorfahre einer großen, neuen Gruppe wird. Ich hätte auf einem anderen Planeten nie eine Lebensform erwartet, die unseren Wirbeltieren so nahesteht wie die Wherries oder die Zwergdrachen. Aber der merkwürdigste Zufall ist doch, daß unsere Geschichtenerzähler sich so oft ein

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