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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Antworten man auf die idiotischen Fragen geben mußte, die angeblich aufdecken sollten, was Wahrheit war und was Fiktion. So war sie als Astrogatorin für die Pern-Expedition angenommen worden.
    Aber nachdem es ihr nicht gelungen war, Paul Benden einzufangen, der Perns erster Führer sein würde - ihrer Schätzung nach würde die etwas farblose Emily Boll von dem präsentableren Admiral verdrängt werden, sobald die Landung auf Pern abgeschlossen war -, fand sie die Aussicht, den Rest ihres Lebens in einem finsteren Winkel am Ende der Milchstraße zu verbringen, unerträglich. Schließlich war sie eine qualifizierte Astrogatorin, und mit einem Schiff, Sternenkarten und einem Kälteschlaftank mußte es doch möglich sein, sich zu irgendeinem zivilisierten und höher entwickelten Planeten durchzuschlagen, wo sie das Leben so genießen konnte, wie sie es sich wünschte.
    Mit Stev Kimmer hatte sie eigentlich nur angebändelt, um sich darüber hinwegzutrösten, daß sie Paul Benden verloren hatte. Als sie bemerkte, daß Bart Lemos jedesmal um sie herumstrich, wenn Stev Dienst hatte, ermutigte sie auch ihn. Eines Abends stieß Nabhi Nabol zusammen mit einigen anderen zu der Gruppe. Bart und Nabhi waren Piloten, und jeder hatte noch eine zweite Ausbildung, die für ihre Pläne interessant war: Bart im Bergbauwesen und Nabhi in Comp utertechnik. Stev war Maschinenbauingenieur und ein Genie, wenn es darum ging, Computerfehler zu diagnostizieren und Chips so umzugruppieren, daß sie das Doppelte der Leistung brachten, für die sie ausgelegt waren.
    Für den Plan, der in ihrem Kopf allmählich Gestalt annahm, sammelte sie noch weitere Helfer. Die meisten waren Kontraktoren wie sie selbst oder Konzessionäre mit kleinen Einlagen, die allmählich das Gefühl bekamen, zu kurz gekommen zu sein. Ganz am Rande spielte sie auch mit dem Gedanken, daß es vielleicht Spaß machen würde, die Leute so lange aufzustacheln, bis sie ihre wohlwollenden Führer stürzten, um Pern schließlich allein zu regieren, nicht nur als Lebensgefährtin von Paul Benden. Aber dazu mußte sie einen günstigen Moment abwarten, wenn die Kolonie zur Ruhe gekommen war und die Schwierigkeiten begannen.
    Bis auf kleinere Hindernisse war bisher nichts passiert, was sie für ihre Zwecke hätte verwenden können. Alle waren vollauf damit beschäftigt, in der Gegend herumzulaufen, sich einzurichten, Vieh zu züchten und hierhin und dorthin zu fliegen, um sich Grundstücke anzusehen. Sie verachtete die Kolonisten für ihre Begeisterung von dieser gräßlich leeren Wüste von einer Welt mit ihrer lärmenden Tierwelt und den Tausenden von kriechenden, sich schlängelnden oder fliegenden Wesen. Auf dem ganzen Planeten gab es kein anständiges und nützliches einheimisches Tier, und sie hatte es allmählich mehr als satt, ständig nur Fisch oder Wherry zu essen, wobei die Wherries manchmal mehr nach Fisch schmeckten als das, was tatsächlich aus dem Meer kam. Selbst Pökelfleisch wäre schon eine willkommene Abwechslung gewesen.
    Ihre Entschlossenheit, dieses Provinznest zu verlassen, wuchs immer mehr. Aber sie würde es in großem Stil verlassen, und alle anderen konnten zum Teufel gehen.
    Auf Stev Kimmer konnte sie bei dieser Flucht nicht verzichten. Er baute ihr gerade ein Notfunkfeuer aus Teilen, die er auf der Yokohama ›gefunden‹ hatte; ohne dieses lebenswichtige Gerät hätte sie ihren Plan aufgeben müssen. Außerdem mußte sie sich Kimmer für den Augenblick warmhalten, wenn sie sich die Admirals-Gig aneignen wollte.
    Wichtiger war noch seine Bereitschaft, ihr dadurch in die Hand zu arbeiten, daß er diejenigen Inselabschnitte absteckte, wo es auch wirklich Edelsteine gab. Großmutter Shavva hatte ihrer einzigen noch lebenden Nachfahrin ein Erbe hinterlassen, das es jetzt anzutreten galt.
    Kimmer sollte für sieben Tage einen Schlitten anfordern, um nach einem Grundstück zu suchen, was sein gutes Recht war, und dabei durchblicken lassen, daß er sich auf dem Südkontinent umsehen wollte. Als Veteran des Nathi-Krieges war sein Anspruch doppelt so groß wie der von Avril. Daß die Konzessionäre mehr Land zugesprochen bekommen sollten als jeder Kontraktor, auch als sie selbst, die Astrogatorin, die sie alle sicher an diesen elenden Ort gebracht hatte, war eine Tatsache, die ihr noch nie so recht in den Kram gepaßt hatte.
    Zum Teufel mit Munson und Alhinwa. Sie hätten ihr sagen können, wie sie den Türkis ausgebuddelt hatten. Pern war eine jungfräuliche

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