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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Welt, bisher noch unberührt von rücksichtslosen Prospektoren und habgierigen Händlern, und es gab Metall und Mineralien in Hülle und Fülle, genug für alle. Auf höherentwickelten Welten würden sich passionierte Sammler um jeden großen, farblich einwandfreien Brocken dieses himmelblauen Steins reißen - je höher der Preis, den man verlangte, desto größer das Interesse der Sammler!
    Warum hatte sie eigentlich von Nabhi nichts mehr gehört? Sie hatte ihn im Verdacht, sein eigenes Süppchen zu kochen und sich nicht an die Regeln zu halten, die sie aufgestellt hatte. Sie mußte ihn scharf im Auge behalten, er war ein unsicherer Kantonist, ähnlich wie sie selbst. Auf lange Sicht hatte sie als Astrogatorin freilich die besseren Karten, weil Nabhi nicht in der Lage sein würde, alleine nach Hause zu gelangen. Er brauchte sie, aber sie brauchte ihn nicht - wenn es ihr nicht paßte. Nabol war im Ganzen gesehen für ihre Zwecke nicht so geeignet wie Kimmer, aber wenn es hart auf hart ging, würde auch er genügen.
    Sie hatte die Insel fast erreicht und konnte schon die Wellen gegen den Granitfelsen schlagen sehen. Sie schwenkte nach Backbord ab und suchte nach der Mündung der natürlichen Hafenbucht, wo das längst verstorbene EV-Team gelagert hatte. Kimmer sollte sie hier erwarten, denn sie fühlte sich erheblich wohler an einem Ort, wo bereits einmal Menschen gewesen waren. Das idiotische Geschwätz der Kolonisten, sie hätten dies oder jenes als ›erste‹ gesehen oder irgendwelche Gebiete als ›erste‹ betreten, oder die Streitereien über die Namengebung, die Abend für Abend am Freudenfeuer geführt wurden, fand sie unerträglich. Scheiß auf den Drake-See! Drake war ein alberner Esel! Und ein lausiger Gravballspieler!
    Sie korrigierte ihren Kurs, als sie die beiden Felsspitzen entdeckte, die am Eingang der ungefähr ovalen Hafenbucht einen natürlichen Wellenbrecher bildeten. Kimmer hatte den Schlitten sicher ohnehin irgendwo versteckt, für den Fall… Sie unterbrach den Gedankengang und schnaubte belustigt, aber auch mit einer gewissen Erbitterung. Als ob auf dieser ach so tugendhaften Welt einer dem anderen nachspionieren würde!
    »Wir sind hier alle gleich.« Unsere tapferen, edlen Führer haben es so bestimmt. Jeder bekommt den gleichen Anteil an Perns Reichtum. Darauf könnt ihr wetten. Nur werde ich mir meinen gleichen Anteil vor allen anderen holen, und mir dann den Staub dieses Planeten von den Füßen schütteln!
    Als sie den Wellenbrecher überflog, sah sie im dichten Gebüsch auf der Steuerbordseite auf einem Sims oberhalb des Sandstrandes etwas Metallisches aufblitzen. Ganz in der Nähe stieg der Rauch von Kimmers kleinem Feuer auf. Sie setzte ihren Schlitten dicht neben dem seinen ab.
    »Du hast recht gehabt mit dieser Stelle, Baby«, begrüßte er sie, hob eine Faust und schüttelte sie triumphierend. »Ich kam gestern nachmittag hierher, die ganze Strecke über herrlicher Rückenwind, hab's also in Rekordzeit geschafft. Nun sieh dir mal an, was ich als erstes gefunden habe!«
    »Zeig her«, sagte sie und tat so, als könne sie ihre Neugier kaum mehr bezähmen, obwohl ihr dieser Alleingang gar nicht zusagte.
    Er grinste breit, öffnete langsam die Finger und streckte die Hand aus, so daß sie den großen grauen Felsbrocken sehen konnte. Ihr Eifer schlug um in Enttäuschung, bis er den Stein ein klein wenig drehte und sie auf einer Seite, halb vergraben, ein unverkennbares grünes Glitzern entdeckte.
    »Donnerwetter!« Sie riß ihm den Stein aus der Hand und drehte sich hastig in die Sonne, die inzwischen über dem Ozean aufgegangen war. Dann benetzte sie einen Finger und rieb über die grün glitzernde Stelle.
    »Ich habe noch etwas gefunden«, sagte Kimmer.
    Sie blickte auf und sah, daß er einen eckigen, grünen Stein in der Hand hielt, etwa so groß wie ein Löffelkopf, mit rauhen Kanten, wo er aus seinem Kalksteinbett herausgelöst worden war.
    Sie hätte den Stein mit dem noch verborgenen Schatz beinahe fallen lassen, so hastig griff sie nach dem rohen Smaragd. Sie hielt ihn in die Sonne, sah eine Verunreinigung im Innern, hatte aber an dem klaren, tiefen Grün nichts auszusetzen. Sie wog ihn in der Hand. Es mußten dreißig oder vierzig Karat sein. Wenn sie einen geschickten Steinschneider fand, der die fehlerhafte Stelle aussparte, würde ein Edelstein von fünfzehn Karat übrigbleiben. Und wenn dieser Stein nur eine Kostprobe war… Die Vorstellung, bei einem Edelsteinschleifer in

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