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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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entsetzt.
    »Wir werden die Antworten finden«, erklärte Paul Benden entschlossen.
    Am späten Abend wurden die beiden Psychologen der Kolonie eingeflogen, im Lazarett drängten sich noch immer die Verwundeten und unter Schock Stehenden, und die Spezialisten machten sich sofort an die Arbeit, um bei der Bewältigung der Traumata behilflich zu sein. Cherry Duff hatte auf die Nachricht hin einen Schlaganfall erlitten, erholte sich aber glänzend. Joel und seine Frau waren durch den Verlust ihrer Söhne völlig niedergeschmettert. Bernhard Hegelman hatte seinen eigenen Schmerz zurückgedrängt, um seine verstörte Frau und die anderen von Verlusten betroffenen Familien zu trösten.
    Sean und Sorka hatten unermüdlich mit Schlitten alle Verwundeten herbeigeschafft, die sie finden konnten. Selbst die Unverletzten waren wie betäubt, manche weinten hemmungslos, bis man ihnen Beruhigungsmittel gab, anderen waren erschütternd still. Porrig Connell hatte seine älteste Tochter und seine Frau geschickt, damit sie sich um die Überlebenden kümmerten, während er mit seiner Großfamilie in der Höhle blieb.
    »Das ist das erstemal, daß Porrig Connell irgend etwas für andere Leute getan hat«, bemerkte sein Sohn leise zu Sorka, die ihn wegen seines Zynismus schalt. »Er möchte, daß Cricket seine restlichen Stuten deckt, wenn sie gefohlt haben. Er erwartet von mir, daß ich meinen Hengst hergebe, nur weil er den seinen nicht richtig erzogen hatte!«
    Sorka hielt klugerweise den Mund.
    Mit einer Ausnahme hatten alle entfernten Siedlungen Kontakt mit Landing aufgenommen und entweder ihre Hilfe angeboten oder wenigstens ihr Mitgefühl zum Ausdruck gebracht. Die eine Ausnahme war das Bergwerkscamp Große Insel, bestehend aus Avril Bitra, Stev Kimmer, Nabhi Nabol und einigen anderen. Als Ongola die Protokolle durchsah, vermißte er diesen Außenposten.
    Kenjo war wie durch Zauberei von seinem fernen Honshu-Plateau aufgetaucht und leitete die Lufterkundung. Bei Einbruch der Dunkelheit konnten er und sein Team genaue Karten und Aufnahmen vorlegen, die das Ausmaß des schrecklichen ›Fädenfalls‹, wie das Ereignis bald genannt wurde, dokumentierten. Die Biologengruppe traf sich nun wieder in der ursprünglichen Zusammensetzung in Landing, um festzustellen, mit was für einem Wesen man es hier zu tun hatte. Sobald die ersten Proben herangeschafft worden waren, stellten Kitti Fing und Windblüte ihre besonderen Kenntnisse für die Analyse der Lebensform zur Verfügung.
    Leider lagen zu viele der von Freiwilligen unter beträchtlichen Gefahren gesammelten Exemplare allem Anschein nach sterbend in den Behältern aus Metall oder schwerem Plastik, in denen man sie aufbewahrt hatte. Offenbar kam nach etwa zwanzig Minuten die hektische Aktivität, die vieltausendfache Reproduktion der ursprünglichen Strähne zu dicken, zappelnden ›Würsten‹, zum Stillstand. Die Fäden verloren ihre Form, wurden schwarz und verwandelten sich unter der festeren Außenhaut in eine völlig leblose, klebrige, teerähnliche Masse. Der Kapitän der Mayflower, die am ausfransenden Nordrand der Niederschlagsfront mit Schleppnetzen gefischt hatte, entdeckte zufällig ein Fadensegment in einem Eimer mit Fischköder, legte einen festen Deckel darauf und meldete den Fund nach Landing. Man bat ihn, das Wesen wenn möglich durch vorsichtige Fütterung am Leben zu erhalten, bis man es nach Landing einfliegen konnte.
    Bis dahin mußte das Ding im größten, dickwandigsten Plastikfaß an Bord der Mayflower untergebracht werden. Ongola zog den luftdicht verschlossenen Behälter an einer langen, am großen Transportschlitten befestigten Stahltrosse hinter sich her. Erst als die Besatzung das Flugzeug in der Ferne verschwinden sah, wagte sie sich wieder an Deck. Später erfuhr der Kapitän erstaunt, daß seine Tat als äußerst heldenhaft gerühmt wurde.
    Als die pulsierende Lebensform Landing erreichte, hatte sie eine Gesamtlänge von einem Meter und einen Umfang von etwa zehn Zentimetern erreicht und ähnelte zusammengerollt einem dicken Kabeltau. Doppeltstarke Platten aus transparentem Silikonplastik wurden mit Metallstreifen zu einem stabilen Käfig verbunden, den man mit Quikplas am Boden befestigte. Mehrere dünne Schlitze wurden in die Wände gefräst und mit verschließbaren Klappen versehen. In die Deckplatte schnitt man ein Loch von der Größe der Faßöffnung, dann lockerte man den Faßdeckel und beförderte mit Hilfe grimmig entschlossener, aber dennoch

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