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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Sadrid jetzt in Sicherheit?«
    »Nach dem Grundsatz, daß ein Blitz nie zweimal ins gleiche Haus einschlägt?« scherzte Paul. »Solche Versprechungen können wir nicht geben, Tarvi. Ich hoffe jedoch, daß Boris und Dieter uns bald ein paar Antworten liefern werden.« Dann wandte er sich beunruhigt an Pol. »Das Zeug kann doch nicht völlig willkürlich fallen, oder?«
    »Ziehen Sie die Theorie vor, daß es geplant ist? Nein, Paul, wir haben festgestellt, daß wir es mit einem nicht denkenden, heißhungrigen Organismus zu tun haben. Intelligenz ist nicht erkennbar«, antwortete Pol, er ballte und lockerte abwechselnd die Faust und wunderte sich über seine heftige Reaktion, »und noch viel weniger eine Spur von Vernunft. Ich ziehe weiterhin Bays Theorie eines Lebenszyklus mit zwei oder drei Phasen vor. Auch dabei ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, daß sich in einer der späteren Phasen Intelligenz entwickelt.«
    »Die Wherries?« witzelte Tarvi.
    »Nein, nein, lächerlich. Wir haben sie zurückverfolgt bis zu einem Seeaal, der ein gemeinsamer Vorfahre von ihnen wie von den Zwergdrachen ist.«
    »Die Zwergdrachen haben uns mehr geholfen, als ich erwartet hätte«, gestand Tarvi. »Sallah behauptet steif und fest, sie hätten einen hohen Intelligenzgrad.«
    »Pol, haben Sie oder Bay versucht, diese Intelligenz zu messen, als Sie die Mentasynthesebehandlung vornahmen?« fragte Paul Benden.
    »Nein, eigentlich nicht«, gestand Pol. »Es war kein Grund dafür vorhanden, nachdem sich gezeigt hatte, daß ein gesteigertes Empathievermögen sie gefügiger machte. Es gab andere Prioritäten.«
    »Absoluten Vorrang hat momentan, den Rahmen dieser Bedrohung abzustecken«, murmelte Paul. »Wir sollten alle ein paar Stunden schlafen.«
    Sobald die Rettungsmannschaft nach Landing zurückgekehrt war, konnte man nicht mehr abstreiten, daß ein neuer Einfall stattgefunden hatte. Obwohl während der Reise Funkstille geherrscht hatte, waren Gerüchte nicht zu unterbinden gewesen.
    »Das einzig Gute war«, sagte Paul zu Emily, während er eine hastig zubereitete Mahlzeit verzehrte, »daß es weit genug von hier entfernt passierte.«
    »Wir haben immer noch nicht genug Fakten, um die Häufigkeit und die wahrscheinlichen Bahnen des Zeugs zu berechnen«, meldete Dieter Clissman. »Die Delphine konnten offenbar nicht herausfinden, wo und wann es angefangen hat. Im Meer achtet man nicht auf die Zeit. Boris fügt auf gut Glück Werte für Temperaturvariationen, Hoch- und Tiefdruckgebiete, Regenhäufigkeit und Windgeschwindigkeit in die Berechnungen ein.« Er stieß einen langgezogenen Seufzer aus und strich sich das dichte Haar aus der Stirn. »Im Regen ertrinkt es, wie? Feuer und Wasser vernichten es! Wenigstens ein Trost.«
    Nur wenige ließen sich so leicht trösten. In Landing gab es sogar ein paar Leute, die froh waren, daß auch andere Teile des Kontinents unter der Katastrophe zu leiden hatten. Angst und Entsetzen hatten jedoch auch eine positive Auswirkung, niemand wehrte sich mehr gegen die Notverordnungen. Einige hatten zuerst gedacht, die von Landing ausgehenden Vorsichtsmaßnahmen sollten nur die vertraglich zugesicherte Autonomie einschränken, doch auch wer das offen ausgesprochen hatte, zog seine Einwände zurück, als Bilder der Verwüstung im Sadrid-Korridor - Pol hatte ihn so genannt - verteilt wurden. Danach hatten Ongola und sein Kommunikationsteam alle Hände voll zu tun, um abgelegenen Besitzungen Verhaltensmaßregeln zu geben.
    Tarvi holte sich eine Mannschaft zusammen, mit der er rund um die Uhr leere Zylinder zu Flammenwerfern umbaute und sie mit HNO 3 füllte. Dieses Oxidationsmittel hatte sich nicht nur als sehr geeignet zur Vernichtung der Fäden erwiesen, sondern war auch einfach und billig aus Luft und Wasser synthetisch herzustellen. Den dazu nötigen Strom lieferte die Wasserkraft, und es verschmutzte die Umwelt nicht. Am wichtigsten war jedoch, daß die Haut der Zwergdrachen wie der Menschen nicht allzu stark geschädigt wurde, wenn einmal ein Feuerstrahl danebenging. Mit einem innerhalb von zwanzig Sekunden aufgelegten nassen Tuch konnte man schwere Verbrennungen verhindern. Kenjo brachte mit einer Gruppe an den schwereren Schlitten Halterungen für die Flammenwerfer an. Er war nicht davon abzubringen, daß der Angriff nicht nur die beste Verteidigung sei, sondern auch aus der Luft erfolgen müsse. Von den Leuten in Landing, die den ersten Fädenfall überlebt hatten, stimmten ihm viele bereitwillig

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