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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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konzentrieren.
    »Aber das hört ja einfach auf wie abgeschnitten«, sagte Bay überrascht.
    »Es ist Regen, glaube ich«, bemerkte Pol, auch er verrenkte sich den Hals, um durch das Siliplex des Kanzeldachs sehen zu können. »Seht mal, ist das nicht ein orangefarbenes Segel?«
    Paul blickte mit einem müden Lächeln vom Teleskop auf. »Ja, tatsächlich, und es ist unversehrt. Stellen Sie die Position fest, Fusaiyuki, und dann weiter zu Caesar, mit allem, was die Kiste hergibt.« Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und umfaßte die Armstützen.
    »Aye, aye, Sir.«
    Wieder wurden die sechs Passagiere durch die Beschleunigung in die Sitze gepreßt, und wieder bremste Kenjo unvermittelt ab. Diesmal legte er den Schlitten auch noch so stark nach Backbord, daß er auf dem Schwanz zu rotieren schien.
    »Position festgestellt, Admiral. Wie lauten die Befehle, Sir?«
    Paul Benden lief es unwillkürlich kalt über den Rücken. Hoffentlich war das nur der Schreck über das unerwartete Manöver, dachte er, und nicht etwa eine Reaktion auf Kenjos militärische Anrede.
    »Wir folgen der Bahn der Wolke und stellen fest, wie weit sich die Verwüstungen nach der Seite hin erstrecken. Ich werde den anderen Anwesen mitteilen, daß die Gefahr vorüber ist.«
    Er gestattete sich, als erstes Kontakt mit seiner Frau aufzunehmen, und gab ihr einen kurzen Bericht, einerseits, um sie zu beruhigen, aber auch, um sich die Einzelheiten selbst genau einzuprägen.
    »Soll ich eine Hilfsmannschaft schicken?« fragte sie. »In dem Bericht von Landing heißt es, das Zeug muß oft verbrannt werden, um es ganz zu vernichten.«
    »Johnny Greene und Greg Keating sollen mit dem schnelleren Schlitten kommen. Flammenwerfer haben wir dabei.«
    Auch andere Besitzer erboten sich, ihre Söhne zu schicken, und Paul lehnte nicht ab. Caesar Galliani machte den gleichen Vorschlag, fügte aber hinzu, seine Söhne müßten rechtzeitig zurück sein, um die große Herde auf Roma zu melken.
    »Ich hatte doch recht, nicht wahr?« lachte der Tierarzt zufrieden, »daß ich mit meinen Steingebäuden soviel Aufwand getrieben habe?«
    »Nicht zu leugnen, Caesar.«
    »Wenn man sich sicher fühlen will, gibt es nichts Besseres als Steinmauern. Die Jungen brechen auf, sobald Sie mir eine Position angeben. Sie halten uns auf dem laufenden, Admiral, nicht wahr?«
    Als Paul nun schon zum zweiten Mal so automatisch mit seinem alten Titel angesprochen wurde, zuckte er zusammen. Er hatte sieben Jahre lang glücklich als Zivilist und Agronom gelebt und verspürte nicht den Wunsch, sich nun wieder die Verantwortung des Befehlshabers aufzuladen. Dann blieben seine Augen an den verwüsteten Stellen hängen, die aus der Luft so gräßlich deutlich zu sehen waren. Dazwischen gab es unversehrte Streifen, wo Regenschauer die Fäden ertränkt hatten, ehe sie den Boden erreichten. Regen und Zwergdrachen! Schwache Verbündete gegen ein solches Unheil. Wenn es nach ihm ginge… Paul unterbrach diesen Gedankengang. Er hatte nicht das Kommando und wollte es auch gar nicht übernehmen. Dafür gab es jüngere Männer.
    »Ich würde sagen, der Korridor ist fünfzig Kilometer breit«, verkündete Kenjo. Paul merkte, daß die anderen leise miteinander gesprochen hatten.
    »Man kann zusehen, wie sich die Vegetation Meter für Meter auflöst«, sagte Bay erschrocken und sah Paul an. »Regen genügt nicht.«
    »Er war eine Hilfe«, antwortete Tarvi, aber auch seine Augen waren auf Paul gerichtet.
    »Wir bekommen Verstärkung von Thessalien und Roma. Auf dem Rückweg nach Sadrid verbrennen wir soviel, wie nötig ist. Gehen Sie runter, sobald Sie können, Kenjo. Landing braucht die Informationen, die wir heute gesammelt haben. Sie wollen Fakten, und sie werden sie kriegen.«
    Als alle zur Verfügung stehenden HNO 3 -Zylinder erschöpft waren, waren auch die Leute am Ende. Pol und Bay waren den Flammenwerferteams gefolgt, hatten sich gewissenhaft Notizen über die Verteilung der Fäden gemacht und dankbar festgestellt, daß der Regen die Schäden doch ein wenig in Grenzen gehalten hatte. Paul bedankte sich bei den Männern von Thessalien und Roma und gab Kenjo Anweisung, mit mäßiger Geschwindigkeit nach Sadrid zurückzufliegen und Jim Tillek abzuholen.
    »So müssen wir uns denn mit Flammenzungen rüsten, um gegen diese Bedrohung unseres gütigen, großzügigen Planeten anzukämpfen«, sagte Tarvi leise zu Paul, als sie schließlich nach Osten flogen, der schnell hereinbrechenden Nacht entgegen. »Ist

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