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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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der Grund, warum Toric seine Schwester immer wieder zur Rückkehr aufforderte. Jedenfalls sah es so aus, als müsse das Geheimnis von Jayge und Ara noch eine Weile gewahrt bleiben.
    F'nor sprach so besitzergreifend von diesem Teil des Südkontinents, daß in Piemur der Verdacht entstand, die Drachenreiter könnten die Absicht haben, sich während des nächsten Intervalls hier anzusiedeln, um nicht mehr auf die Großzügigkeit der Burgen angewiesen zu sein. Er wußte schließlich, wie sehr diese Abhängigkeit Lessa und F`lar vor Anbruch der gegenwärtigen Phase belastet hatte.
    Nun, er erforschte das Land nur, er verteilte es nicht.
    Zusammen mit Jaxom hatte er mehrere Kopien seiner Reisekarte angefertigt, eine für sich selbst, eine für Toric, und eine dritte, die den Meisterharfner auf seiner langen Seereise zum Landsitz an der Meeresbucht begleiten sollte. Nun konnte er es nicht länger hinausschieben, die eine Kopie durch Farli an Toric zu schicken, und dabei mußte er auch über einige der Vorgänge berichten. Gewiß, er hatte keinen diesbezüglichen Befehl von Toric erhalten, und es war auch kein Drachenreiter erschienen, um ihn zurückzubringen, aber er war auf Torics Anweisung bis hierher vorgedrungen, und solange Sebell ihn nicht offiziell in die Harfnerhalle zurückbeorderte, war er nach außen hin immer noch Toric unterstellt.
    Piemur beschloß, in seinem Bericht nichts von Sharras Zuneigung - wem wollte er eigentlich etwas vormachen? Sharras Liebe - zu Jaxom zu erwähnen, die so offensichtlich erwidert wurde. Ganz gewiß würde er auch jeden Hinweis auf den herrlichen Paradiesfluß unterlassen, aber er hielt es doch für angebracht, auf die Existenz alter Ruinen hinzuweisen, damit der Meisterschmied auch von jenem phantastischen Dokument erfuhr.
    Er wanderte bis zu der Wiese, wo er mit Jaxom Gras geschnitten hatte, und betrachtete lange den fernen, in seiner Symmetrie so ausgewogenen Bergkegel. In diesen Nächten schlief er ausnehmend gut, ohne Träume von ausbrechenden Vulkanen. Auch Farlis aufgeregtes Geschnatter von Menschen und großen Gegenständen am Himmel war verstummt. Er hatte immerhin verstanden, daß damit keine Drachen gemeint waren. Die kleine Echsenkönigin hatte ihm auch einige sehr klare Bilder von Vulkanausbrüchen übermittelt, und Piemur fragte sich, wer wohl nun von diesen Träumen gequält wurde. Am fünften Tag meldete sie endlich begeistert, das Schiff sei schon ganz nahe an der Bucht, und riß ihn damit aus seinen Gedanken.
    Bei seiner Rückkehr war das neue Haus an der Meeresbucht fertig, und sämtliche Handwerker und Helferinnen befanden sich bereits auf dem Rückflug in den Norden. Sharra und Jaxom freuten sich sehr, ihn wiederzusehen, und zeigten ihm alles, was in seiner Abwesenheit entstanden war.
    »Splitter und Scherben, das ist ja großartig«, sagte er und bereute schon, sich wie ein verschreckter Wher aus dem Staub gemacht zu haben, als er sich in dem weitläufigen Saal umsah, wo Meister Robinton eine halbe Siedlung bewirten konnte, wenn er wollte. Piemur liebte den Harfner und wußte, daß fast jedermann auf Pern aus irgendeinem Grund ähnliche Gefühle für ihn hegte, aber daß so viele fähige Leute ihre Achtung und Bewunderung auf diese Weise zum Ausdruck gebracht hatten, schnürte ihm die Kehle zu.
    »Das ist einfach großartig«, wiederholte er, und die anderen grinsten.
    Dann ging er im Saal umher und berührte die kunstvoll geschnitzten Stühle und die Truhen und Tische aus edlen Hölzern.
    Das gleiche sagte er, als Sharra ihn in das Eckzimmer führte, einen Arbeitsraum mit einem phantastischen Ausblick auf das Meer und die östliche Landspitze, ausgestattet mit praktischen Regalen für Aufzeichnungen und Musikinstrumente, und mit einem überwältigenden Vorrat an Meister Bendareks Schreibblättern versehen. Er bewunderte die Gästezimmer: groß genug, um sich darin wohlzufühlen, aber auch klein genug, um die Besucher nicht zu einem allzu langen Aufenthalt zu ermuntern, und geizte nicht mit Lob für die Küche, mit der Sharra sich besondere Mühe gegeben hatte. Hier war in speziellen Schränken der Benden-Wein gelagert, den der Meisterwinzer in verschwenderischer Menge geschickt hatte.
    Ja, dachte Piemur und wischte sich verlegen die nassen Augen, der Meister würde auf dem Landsitz an der Meeresbucht alles nach seinem Geschmack und zu seiner Bequemlichkeit vorfinden. Hier konnte er lange und glücklich leben, fern von allem Zank und Streit.
    An dem Tag, an dem

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